esotera, Freiburg i.Br., 10/1983

 

Gegenindizien     
               
Zum Beitrag „Seele auf dem genetischen Geleis“ von Johannes Zeisel in Heft 9/83, S. 797 
               
Es ist erschreckend, was die „Wissenschaft“ alles erfindet, um bloß nicht die Existenz einer immateriellen Seele akzeptieren zu müssen. Glücklicherweise - für meine Gefühle - gibt es bedeutende Gegenindizien gerade gegen die genetische Hypothese bei Rückführungserfahrungen: 
               
1. Es ist sehr oft so, dass man in einer Rückführung Leben erschaut, die unmöglich eine genetische Beziehung zum heutigen Körper haben können. Als extremes Beispiel: Heute junger Deutscher, vor 50 Jahren ein Indianer im Amazonas oder chinesischer Reisbauer. Da scheitert gerade die genetische Hypothese - zugegebenerweise nicht einige andere (ASW, symbolhaftes Erlebnis, ins Unbewusste verdrängte Daten aus Büchern etc., usw.), die ebenfalls Alternative zur Reinkarnationshypothese sind. Aber für meine Begriffe, als - das darf ich wohl nunmehr so sagen - erfahrener Regressionist, ist die Reinkarnationshypothese die natürlichste und sogar weniger fantastisch als manche andere. Sie setzt - eben - allerdings voraus, dass man nicht den Begriff „Seele“, im Sinne einer immateriellen und an sich körperunabhängige Entität, mit allen Mitteln und Alternativen von sich weisen will.
               
2. Unter der genetischen Hypothese müsste die „Erinnerungslinie“ eines Lebens im Moment einer Zeugung zur nächsten Generation abzweigen. Das ist aber nie der Fall. Man bleibt in der Erinnerung im gleichen Leben, erlebt es bis zum Tode und danach noch den nachtodlichen (immateriellen!) Zustand, um sich später wieder in einem anderen Körper zu finden, der genetisch gar nichts mit dem Vorhergehenden zu tun hat. Die genetische Hypothese ist eben die einzige, der anhand der Erfahrung klar entgegengetreten werden kann - m. E. eine Flucht des rationalen Denkens vor einer unbequemen Tatsache …    
               
3. Wie will die genetische Hypothese Erfahrungen erklären, in denen man sich als kinderlos erlebt? Sie sind nicht selten ... Das „abergläubische“ Sich-Klammern an die Schulwissenschaft, die m. E. nur das Skelett der Wahrheit studiert, erinnert mich an das Geheimnis des Fuchses in „Der kleine Prinz“ von A. de St.-Exupéry: „Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. (Und für Messgeräte auch ...)

Dr. J.E. Sigdell, Basel