Ist Jahweh ein Anunnaku?

Wo nicht anders angegeben ist, baut diese Darstellung auf die viel mehr umfassende in meinem Buch Es begann in Babylon. [1]

Dieser Text wird für manche Leser vermutlich sehr kontroversiell oder gar ketzerisch erscheinen. Ich bitte deshalb, zuerst diesen Text zu lesen und dann möglichst ohne Vor-Urteil den hier vorliegenden Text, um ihn erst dann be-urteilen zu können. Es wäre auch gut, zuerst den Abschluss zu lesen. Siehe auch diesen Artikel: Polytheismus und Christentum.

[Ergänzt am 25.9.2010]

 

Inhalt:

Wer ist Jahweh?

Übereinstimmung mit der Bibel

Mehrzahlformen in der Bibel

Die gnostisch-christliche Auffassung von Jahweh

Die ungeheuerliche Grausamkeit des Jahweh

So wer sind dann diese Anunnaki?

Und wer ist dann Jahweh?

Und wer ist Jesu Gott?

Eine Hypothese über das Wirken Jesu und das Christentum

Wer ist dann Allah?

Auch andere außerirdische Besuche?

Ist also Gott und sind die „Götter“ alle nur Außerirdische?

Die Anunnaki wollen sich als unsere Schöpfer ausgeben!

Werden die Anunnaki in der Bibel erwähnt?

REFERENZEN

ANHANG: Die Schöpfung in gnostisch-christlicher Darstellung

REFERENZEN zum Anhang

Schlussbemerkung

Ist nun eine solche Überlegung antisemitisch?

NACHTRAG 1 – Zwei JHWHs in der Bibel?

NACHTRAG 2 Über den Tod Jesu in gnostischer Anschauung

NACHTRAG 3 – Ist Jahweh Marduk?

NACHTRAG 4 – Jaldabaoth und Hades (neu hinzugefügt)

ABSCHLUSS

Wer ist Jahweh?

Sein Name wird eigentlich nur mit den Konsonanten JHWH geschrieben. Die Vokale werden in der hebräischen Schrift mit Diakritika (Zusatzzeichen) angegeben, sofern sie überhaupt ausgeschrieben werden, was bei JHWH nicht oder nur selten der Fall ist. Der Grund wird sein, dass man nach alter Tradition sein Name nicht aussprechen soll. Deshalb spricht man von ihm mit Umschreibungen, z.B. Adonaj = „der Herr“. Darum wurden die Vokalzeichen zu ADNJ auch für JHWH übernommen. Eigentlich wäre das dann Jahowah, aber es wurde zu Jehowah. Warum? Ein Grund für das „e“ könnte sein, dass Jehu ein alternativer Name für Gott ist (und scheinbar eher einer, den man aussprechen darf). Die richtigere Aussprache dürfte aber Jahweh sein.

Es geht aus neuzeitlichen Funden von alten Texten und Inschriften [2] hervor, dass es in der urhebräischen Religion einen höchsten Gott ’El ’Elyon gab (das Zeichen wird als Transliteration vom hebräischen Buchstaben ’Aleph und für den Buchstaben ‘Ain verwendet), der 70 Söhne hatte. Einer dieser Söhne war Jahweh, und er hatte eine Gemahlin ’Asherah, also eine Göttin, deren Name im Laufe der Geschichte aus den Texten verschwand bzw. in der Deutung und in Übersetzungen verdunkelt wurde. Ihr Name kommt etwa 40 Mal im Alten Testament vor, wird aber fast immer mit „Hain“ oder „Baum“ übersetzt, denn von einer Göttin sollte man nicht mehr wissen. Der Grund für diese Übersetzung ist, dass ihr Symbol ein Baum oder eine aufrechtstehender Pfahl ist. Wenn es also im Alten Testament heißt, dass es verboten sei, am Altar Jahwehs einen Baum zu pflanzen, bedeutet das eigentlich, dass man darauf (oder daneben) kein Symbol von ’Asherah stellen darf (5Mos 16,21 – und was sollte es sonst für einen Sinn haben, dort keinen Baum zu pflanzen zu dürfen?). Hat vielleicht Jahweh sie sogar verstoßen?

Der wahre Schöpfergott, der Urschöpfer, war demnach nicht Jahweh, sondern ’El ’Elyon. Er hat offensichtlich eine Anzahl von untergeordneten Göttern als „Söhne“ – besser: Gottheiten – erschaffen, wozu auch Jahweh gehört (und natürlich auch die „Tochter“ ’Asherah). Jahweh ist also nicht der Urschöpfer, als der er sich ausgeben will, auch wenn es sein mag, dass auch er einiges Erschaffen hat. Wir erkennen hier eine bemerkenswerte Parallelität zur sumerischen Schöpfungsgeschichte Enûma Elish (ich verwende hier pauschal die Bezeichnung „sumerisch“ ohne ethnologisch genauer in „sumerisch“, „akkadisch“, assyrisch“ etc. zu unterteilen). Diese erzählt von einem Urschöpferpaar Apsû und Ti’âmat (die man auch als die männliche und die weibliche Seite eines Urschöpfers auffassen mag), die eine Reihe von Gottheiten erschufen, aus welchen weitere Gottheitsgeschlechter (oder -rassen) hervorgingen. Eine solches Gottheitsgechlecht ist jenes der Anunnaki (so genannt, weil ihr Herrscher und Anführer Anu heißt). Diese sonderten sich von den Urschöpfern ab und wollte ohne sie leben und tun. Enûma Elish erzählt vom Göttermord. Die Anunnaki hätten erst Apsû und dann Ti’âmat umgebracht! Kann man die Urschöpfer umbringen? Natürlich nicht! Dies steht nur symbolisch dafür, dass sie sich von ihnen abwandten und nichts mehr mit ihnen zu tun haben wollten, wie wenn sie tot wären – das war der Abfall, der Sturz aus dem urgöttlichen Urlicht in eine relative Dunkelheit. Die Anunnaki sind demnach gefallene Gottheiten. Derjenige von ihnen, der angeblich Ti’âmat umbrachte und später die Macht über die Erde an sich nahm, ist Marduk, der also zum Herrn dieser Erde wurde. Unter seiner Herrschaft haben die Anunnaki auf unserer Erde durch genetische Manipulationen neue Menschen erschaffen. Die ersten Versuche gingen ziemlich schief, aber dann hatten sie schließlich eine neue Menschenrasse hervorgebracht, die zur heutigen Menschheit geworden ist.

Übereinstimmung mit der Bibel

Der erste Satz in der Bibel lautet, in der üblichen Übersetzung: „Am Anfang erschuf Gott den Himmel und die Erde“ (1Mos 1,1). Das hebräische Wort, das hier als Gott übersetzt wurde, ist ’Elohim. Es ist eine sprachliche Tatsache, die nicht geleugnet werden kann, dass dieses Wort die Mehrzahlform hat und also „Götter“ bedeutet. Man hat dies als Pluralis majestatis erklären wollen. So eine Form scheint aber im Hebräischen nicht gebräuchlich zu sein, und es sieht eher so aus, wie wenn man eine peinliche Frage unter den Teppich kehren will.

In Hebräisch lautet der Satz: Bere’shit bara’ ’Elohim ’et ha shamajim we-’et ha ’arez. Einige möchten ihn wie folgt übersetzen: „Am Anfang erschufen die Götter den Himmel und die Erde“, aber das passt nicht, weil das Wort bara’ = „erschaffen“ in der Einzahl steht. Außerdem steht das Wort für „Himmel“, shamaj, ebenfalls in der Mehrzahl: shamajim. Das Problem hat aber eine Lösung.

Gemäß kabbalistischen Quellen kann das Wort bere’shit nicht nur „Anfang“, sondern auch „der Erste“ oder „der Ursprüngliche“ bedeuten, also die erste Entität, die es gab, der höchste Gott. Das kleine Wort ’et kann als Akkusativpartikel verstanden werden, aber es kann auch als „mit“ übersetzt werden (in we-’et bedeutet we „und“, also „und mit“). Nun gelangen wir an die folgende Übersetzung, die grammatikalisch passt: „Der Erste erschuf die Götter [zusammen] mit den Himmeln [kosmischen Welten] und mit der Erde“. Diese Übersetzung bezieht sich also auf einen Urschöpfer, der zuerst „Götter“ und kosmischen Welten erschuf, wovon eine die Erde ist. Nach 1Mos 2 wäre Jahweh einer dieser Götter, einer der ’Elohim (da die Bibel im hebräischen Text ihn hier „Jahweh ’Elohim“ nennt und nicht einfach nur „Jahweh“). Die ’Elohim werden von manchen als Schöpfergötter aufgefasst, die (selbst erschaffen) wiederum andere Wesen erschufen – Menschen, Tiere und Pflanzen, so wie es auch Jahweh tat.

Die konventionelle und „dogmatisch anerkannte“ Übersetzung von bere’shit basiert auf be = „in, an“ und re’shit = „Anfang“. Jedoch kann gemäß Wörterbücher (z.B. [3]) re’shit auch „der Erste (seiner Art)“ bedeuten, und be  kann auch auf den „Ursprung“ hinweisen. Somit kann das Wort bere’shit auch als eine etwas tautologische Formulierung aufgefasst werden, die „der ursprüngliche Erste“ (oder „der Aller-Erste“) bedeutet. Eine kabbalistische Interpretation ist die einer Kombination von bejt = „Haus, Aufenthaltsort“ mit dem Wort re’sh = „der Höchste, der Herr“, in bejt hineingesetzt (zwischen be und jt). Das soll dann „Der Herr an seinem Aufenthaltsort“ bedeuten.

In genauerer Transliteration wäre es bere’shijt bzw. re’shijt, weshalb man „zwischen be und jt“ schreiben kann. Jedoch bezeichnet in -ijt der (eigentlich konsonantische) Buchstabe j lautmäßig die Verlängerung vom i, weshalb man üblicherweise (aber ungenauer) bere’shit usw. schreibt. Genauer dann mit einem Strich über dem i, der die Länge markiert: ī.

Es gibt aber auch andere kleine Merkwürdigkeiten im Satz. Wenn man immer noch wie „an ... Anfang“ übersetzen will, müsste es eher „an einem Anfang“ sein, und nicht „an dem Anfang“ (das Letztere müsste nämlich bare’shijt lauten – eine Zusammenziehung von be-ha-re’shijt – und nicht bere’shijt). Das scheint zwar wenig Unterschied zu machen, aber es steht nun einmal in unbestimmter Form, fast wie wenn es mehr als einen Anfang hätte geben können (etwa „an einem der Anfänge“). Oder es könnte auch Genitiv sein, etwa „des Anfangs“, oder hier besser „am Anfang von“ Gottes Schöpfung. Das scheint ebenfalls wenig Unterschied zu machen, jedoch müsste dann das Wort „erschaffen“ eine andere grammatikalische Form haben [4]. Solche kleine Ungereimtheiten verschwinden auch, wenn man die kabbalistische Erklärung annimmt, dass bere’shijt auch als „der Erste“ verstanden werden kann.

Mehrzahlformen in der Bibel

Zuerst stellen wir fest, dass die Bibel zwei Geschichten von Menschenschöpfungen hat. In 1Mose 1 steht, dass die Götter – eben die ’Elohim – die Menschen in ihrem Abbild erschufen. Hier ist in der Bibel die Mehrzahl auffallend: „Lasst uns Menschen in unserem Abbild machen … Und die Götter [richtig übersetzt!] schufen den Menschen ihnen zum Bilde, zum Bilde der Götter schufen sie ihn; und schufen sie Mann und ein Weib“ (1Mos 1,26-27). Das bedeutet, übrigens, dass auch die Frau in ihrem Abbild gleichwertig erschaffen wurde. Sie sollten sich fleißig vermehren.

Die zweite Schöpfung des Menschen kommt im 1Mose 2. Hier begegnen wir Jahweh ’Elohim – demnach einem der Götter, der Jahweh genannt wird – der zuerst Adam und dann Eva erschafft. Er macht offensichtlich seine eigene Schöpfung und er verbietet Adam, vom „Baum der Erkenntnis“ zu essen. Die beiden mussten später Eden verlassen und Jahweh ’Elohim sagte „Siehe, Adam ist wie einer von uns geworden, und weiß, was gut und böse ist“ (1Mos 3,22).

Geht man von zwei Menschenschöpfungen aus (was die konventionelle Theologie scheinbar nicht tun will), erklärt dies etwas in 1Mos 4, das sonst ein Rätsel bliebe. Offensichtlich gab es außerhalb von Eden, wohin Adam und Eva verwiesen wurden, bereits Menschen der ersten Schöpfung. Kain hat Abel erschlagen, und Jahweh sagt ... wer Kain totschlägt, das soll siebenfältig gerächt werden“ (1Mos 4,15). Wer wäre sonst da, um ihn u.U. totzuschlagen? Und dann nahm sich Kain ein Weib, hatte mit ihr einen Sohn, der sich auch ein Weib nahm, usw. Woher hatten sie sonst diese Weiber?

In 1Mos 18,1-5 bekommt Abraham Besuch von drei Gestalten – Jahweh zusammen mit zwei anderen. In 1Mos 19 fragt Lot Adam nach jenen drei und es ergibt sich, dass sie dann Sodom und Gomorrah zerstören. Sie werden alle drei ’Elohim gewesen sein.

An mehreren Stellen der Bibel werden Götter in einem Zusammenhang erwähnt, die den folgenden Eindruck geben mag: Es gibt zwar andere Götter, aber man soll sich nur zum Einen halten. Das bekannte Gebot im 2Mose 20,3 (unten) mag wie eine „Konkurrenzverbotsklausel“ erscheinen. In jenem 2. Buch sind mehrere in diesem Zusammenhang relevanten Stellen, darunter:

„Herr, wer ist dir gleich unter den Göttern?“                                                                                  (15,11)

„Nun weiß ich, dass der Herr größer ist als alle Götter …“                                                            (18,11)

„Du sollst keine anderen Götter haben vor meinem Angesicht.“                                                    (20,3)

„Über die Götter sollst du nicht fluchen“                                                                                        (22,28)

„Lass den Namen fremder Götter nicht erwähnen. Er soll durch deinen Mund gar     
nicht gehört werden.“                                                                                                                  (23,13)

Es gibt eine sehr große Zahl weiterer Beispiele in 2Mos. 12,12; 20,5; 22,20; 22,28; 23.24; 23,32-33 und 34,14-16, in 4Mos. 25,2 und 33,4, in 5Mos. 4,28; 5,7; 6,14; 7,4; 7,16; 7.25; 8,19; 10,17; 11,16; 11,28; 12,2-3; 12,30-31; 13,2; 13,6-7; 13,13; 17,3; 18,20; 20,18; 20,26; 28,24; 28,64; 29,18; 29,26; 30,17; 31,16; 31,18; 31.20; 32,16-17 und 32,37 sowie an noch viel mehr Stellen in Joshua, Richter, 1Samuel, 2Samuel, 1Könige, 2Könige, 1Chronik, 2Chronik, Ezra, Psalmen, Isaias, Jeremias, Daniel, Hosea, Nahum und Sophonias.

Bemerkenswert ist auch die Rede von den „Söhnen Gottes“ in 1Mos. 6,2 und 6,4: „Da sahen die Söhne Gottes die Töchter der Menschen, wie schön sie waren, und nahmen sich zu Weibern, welche sie wollten … Es waren zu diesen Zeiten Riesen (Tyrannen) auf der Erde, denn da die Söhne Gottes die Töchter der Menschen beschliefen und ihnen Kinder zeugten, wurden daraus Gewaltige in der Welt und berühmte Leute“. Hier hat der hebräische Text wieder ’Elohim und dem Wortlaut nach sind die „Söhne Gottes“ richtiger „Söhne der Götter“. Der Text unterscheidet zwischen ihnen und den Menschen. Sie waren also keine Menschen. Waren sie Halbgötter? Und die von ihnen gezeugten „Rie­sen“ dann etwa Viertelgötter?

Die gnostisch-christliche Auffassung von Jahweh

Im Frühchristentum gab es vor allem zwei Bewegungen: die paulinischen und die gnostischen Christen. Saulus hatte Christen verfolgt, bis er konvertierte und zu Paulus wurde. Das Jahr seiner Konvertierung liegt Schätzungen zufolge zwischen 33 und 35 nach Christus. Erst danach begann sich das paulinische Christentum zu entwickeln. Welche Christen hatte Paulus dann verfolgt? Es werden besonders die sogenannten Judenchristen gewesen sein. Mit diesem Begriff bezeichnete man Gruppierungen des frühesten Christentums, deren Mitglieder geborene Juden waren und sich noch an jüdische Gebräuche hielten – wie Jesus selbst und seine Jünger. Dieses Judenchristentum wird also das ursprünglichste und echteste Christentum gewesen sein, auch wenn die Bezeichnung in der Theologie fast ein wenig abwertend gebraucht wird, etwa im Sinne von „keine richtigen Christen“. Aus dem Judenchristentum entstand die Bewegung der gnostischen Christen. Paulus kam durch seine Einstellung in Konflikt mit diesem Urchristentum [5]. Demnach ist das paulinische Christentum nicht aus dem ursprünglichen Judenchristentum entstanden und mit Paulus, der Jesus selbst nicht gekannt hatte, begann ein offenbar abgewandeltes Christentum, das sich vom ursprünglichen jesusnahen Christentum distanzierte.

Für die Gnostiker war der Schöpfer dieser Welt nicht der wahre Urschöpfer, sondern ein Demiurg, ein „Handwerker”, ein gefallener Engel, der auch eine böse Seite hat. Während der wirkliche Gott, der wahre Urschöpfer (den Jesus „Vater” nennt), uneingeschränkt gut ist, hat ein unvollkommener Demiurg eine unvollkommene Welt erschaffen. Die Gnostiker setzten diesen unvollkommenen Demiurg-„Gott“ nachweislich mit dem Gott des Alten Testaments gleich, also mit Jahweh, den sie auch Jaldabaoth nannten, der die Menschen im Zustand der Unkenntnis und in der materiellen Welt belasse und ihre Versuche bestrafe, Wissen und Einsicht zu erlangen (vom „Baum der Erkenntnis zu essen”). Der Demiurg ist ein geringerer Gott, der für den einzigen Gott gehalten werden will [6]. In der Schrift Die Apokryphe des Johannes (oder Das Geheime Buch des Johannes) steht Folgendes über ihn: „Und er ist gottlos in seiner Arroganz, die in ihm ist. Denn er sagt: ‚Ich bin Gott und es gibt kein Gott neben mir’, da er von Gottes Macht unwissend ist und von dem Ort, woher er selbst kommt” [7]. (Vgl. 2Mos 20,23 und 5Mos 5,7.) Könnte das eine Erklärung für die vielen unfassbaren Grausamkeiten sein, die nun einmal „schwarz auf weiß” im Alten Testament stehen (s.u.).

Eine ähnliche Auffassung vertrat Markion (ca. 85-160) [8], der als erster Theologe einen Unterschied zwischen dem Gott der Liebe des Neuen Testaments und einem bösen Gott des Alten Testaments machte.

Viele religionshistorische und theologische Texte vermeiden sichtlich die Gleichsetzung Jahweh = Jaldabaoth (auch Saklas genannt) zu erwähnen, aus offensichtlichen Gründen, denn man will natürlich den Vorwurf von etwa Antisemitismus vermeiden (siehe unten). Und doch ist diese Gleichsetzung klar belegt.

Die ungeheuerliche Grausamkeit des Jahweh
Wer die Bibel unvoreingenommen und objektiv liest und nicht mit Scheuklappen, die manche Stellen ausblenden wollen, wird (oder sollte werden …) über die darin beschriebenen ungeheuerlichen Grausamkeiten [9] zutiefst empört.

Der „Herr“ führt sein Volk zum „gelobten Land“, aber das Land ist nicht frei, sondern dort wohnen bereits Menschen in verschiedenen Städten. Deshalb fordert der „Herr“ sein Volk dazu auf, alle diese Menschen gnadenlos umzubringen. In fast allen Fällen soll nicht einmal ein Kind, eine Frau oder ein alter Mann geschont, sondern alle restlos beseitigt werden, sodass sein Volk wohnen kann in: „große und feine Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser, alles Guts voll, die du nicht gefüllt hast und ausgehauene Brunnen, die du nicht ausgehauen hast, und Weinberge und Ölberge, die du nicht gepflanzt hast, dass du essest und satt werdest“ (5Mos 6,10-11). Damit fängt ein wahrer Holocaust an!

Es wird in einer Stadt nach der anderen gemordet und geschlachtet, bis niemand übrig bleibt. Als einzige Ausnahmen entführt man manchmal Jungfrauen. Wozu? Es wäre sicher naiv zu meinen, dass es nicht für sexuelle „Dienste“ war.

Wenn Moses im Auftrag des Jahweh Folgendes sagen konnte, hat er sich selbst und seinen Auftragsgeber ordentlich disqualifiziert: „Und Mose ward zornig über die Hauptleute des Heeres …, die aus dem Heer und Streit kamen, und sprach zu ihnen: ‚Warum habt ihr alle Weiber leben lassen? … So erwürget nun alles, was männlich ist unter den Kindern, und alle Weiber, die Männer erkannt und beigelegen haben; aber alle Kinder, die weiblich sind und nicht Männer erkannt haben, die lasst für euch leben.’“ (4Mos 31,14-18).

Es sieht eher wie ein massenhaft gewaltiges Menschenopfer für den „Herrn“ aus …

Man vergleiche hierzu die ausführliche Darstellung des gelehrten Karlheinz Deschner dieser extrem blutrünstigen gemeinsamen Geschichte zweier Weltreligionen [10].

Menschen, die sich für Christen halten, wollen hierzu gerne behaupten, dass es sich um „böse“ Menschen gehandelt habe, die in „Sünde“ lebten, und wollen nicht begreifen, wie sehr sie damit Jesu Lehre verraten. Es gibt doch keine größere Sünde als im Namen des wahren Gottes (oder seines Botschafters Christus) zu töten! Und tötet man im Namen des Jahweh, und das in seinem Auftrag, beweist das deutlich genug, dass jener nicht der wahre Gott sein kann. Jesus lehrte uns ja auch, dass wer zum Schwert greift, durch das Schwert umkommen wird und sogar, unsere Feinde zu lieben.

Wenn Jahweh wie folgt wütet, offenbart er seine wahre Scheingöttlichkeit: „‚Und wenn ihr mir zuwiderhandelt und mich nicht hören wollt, so will ich euch noch weiter schlagen, siebenfältig, um eurer Sünden willen. Und ich will wilde Tiere unter euch senden, die sollen eure Kinder fressen und euer Vieh zerreißen und euch vermindern, und eure Straßen sollen verlassen sein. … Dann will ich euch den Vorrat an Brot verderben; zehn Frauen sollen euer Brot in einem Ofen backen, und euer Brot soll man euch nach Gewicht zuteilen, und wenn ihr esst, sollt ihr nicht satt werden. Werdet ihr mir aber auch dann noch nicht gehorchen und mir zuwiderhandeln, so will auch ich euch im Grimm zuwiderhandeln und will euch siebenfältig mehr strafen um eurer Sünden willen, dass ihr sollt eurer Söhne und Töchter Fleisch essen’“ (3Mos 26,21-29).

Das Macho-Verhalten fing schon vor dem Auszug aus Ägypten an. Moses wurde von Jahweh immer wieder zum Pharao geschickt um ihn um die Freilassung der Hebräer zu bitten. Der Pharao war auch wiederholt bereit, sie gehen zu lassen, aber Jahweh verhärtete immer wieder sein Herz, sodass er dies verweigern solle: „... ich habe sein und seiner Knechte Herz verhärtet, auf dass ich diese meine Zeichen unter ihnen tue ...“ (2Mos 10,1). Jahweh wollte unbedingt seine Muskeln zeigen und sämtliche Plagen über Ägypten ziehen lassen, bevor er Pharao sie freilassen ließ. Als Letztes ging er durch das Land und tötete alle unschuldige Erstgeborene! (2Mos 11,5, 12,12, 12,29, 13,15) Wozu wollte er denn all diese Grausamkeit zeigen? In ähnlicher Weise verhärtete er die Herzen der Heviten (die im gelobten Land“ wohnten), sodass sie sich nicht auf friedliche Verhandlungen einlassen sondern die Hebräer mit Streit begegnen sollten, denn sie sollten keine Gnade haben sondern vertilgt werden (Jos 11,19-20). Alle sollten sterben!

Man könnte schätzen, dass im Durchschnitt jede Frau (verheiratet oder nicht – auch einige unverheiratete hatten Kinder) in jenen Tagen fünf Kinder hatte. Die Annahme dürfte plausibel sein. Natürlich war nur eines der fünf Kinder erstgeboren. Das würde bedeute, dass er um die 20 % der Bevölkerung tötete!!!

Eine andere der vielen Grausamkeiten ist, wo Jahweh von Abraham verlangt, seinen Sohn als Opferung zu töten. Wenn Abraham es zu tun bereit ist, stoppt ihn Jahweh und lässt das Ereignis als Prüfung für Abrahams Kadavergehorsamkeit erscheinen. Das ist natürlich eine Prüfung, welche Jahwehs Grausamkeit zeigt. Hätte er Abrahams Liebe prüfen wollen, hätte er ihn als durchgefallen erklären müssen ... denn Abraham hätte sich strikt weigern sollen, so etwas zu tun!

So wer sind dann diese Anunnaki?

Die sumerische Überlieferung berichtet von einem Planeten Nîbiru, der wie ein Komet eine langgestreckte elliptische Bahn mit einer Umlaufzeit von 3600 Jahren hat, und dass dieser Planet die Heimat der Anunnaki sei. Der Planet ist demnach gut über 3000 Jahren lang so weit von der Sonne weg, dass dort alles gefroren sein muss. Wie können sie in einer solchen Welt leben?

Die Antwort wird sein, dass sie mehrdimensionale Wesen sind, vielleicht 5-dimensional. Sie sollen auch reptilartig sein. Wir sind nur dreidimensional, d.h., wir können nur drei Raumdimensionen wahrnehmen und nur dreidimensional denken. Es scheint so zu sein, dass die Anunnaki uns absichtlich so gemacht haben, sodass wir sie nicht ohne Weiteres wahrnehmen können, es sei denn, sie zeigen sich in ihrer dreidimensionalen Gestalt. Diese Gestalt (ihre dreidimensionale Körper) befindet sich in der langen Umlaufzeit, außer wenn der Planet sich in Sonnennähe befindet, scheinbar mehr als 3000 Jahren in einer Art von „Winterschlaf“ und sie halten sich dann in für uns unsichtbaren Dimensionen auf. In Zeiten der Sonnennähe haben sie uns auch in ihrer dreidimensionalen Gestalt besucht, und darüber berichten die sumerischen und verwandten Keilschrifttexte. In anderen Zeiten beeinflussen sie uns hingegen unsichtbar aus höheren Dimensionen heraus und wollen den Lauf der Dinge auf unserer Erde in ihrem Sinne manipulieren, in der Politik, in einer gesteuerten Wissenschaft (wobei Dinge ausgeklammert werden, die wir nicht wissen sollten) und in der Wirtschaft.

Sie brauchen natürlich Lebensenergie. Diese hätten sie aus höheren Dimensionen holen können, aber sie nehmen sie lieber von uns und wollen uns im Wesentlichen als eine Art von „Melkvieh“ für solche Energien halten, aber für uns unbewusst. Wir sollten darüber nicht Bescheid wissen. Warum tun sie es so? Die Antwort wird wohl sein, dass sie sich eben von ihrem göttlichen Ursprung abgetrennt haben, sie haben ja die Urschöpfer „umgebracht“. Von dort her können sie also keine Lebensenergie erwarten. Sie lieben die Brutalität – Kampf, Krieg, Gewalt, Blutvergießen und das gewaltsame Sterben. Weshalb? Wenn ein Mensch gewaltsam stirbt, ist normalerweise sein Körper voll von Lebensenergie (seine „Batterien sind geladen“). Diese Energie wird mit dem Tod des Körpers freigesetzt und die Anunnaki können sie an sich nehmen. Wenn aber jemand dahinsiechend oder in Altersschwäche stirbt, hat der Körper keine Energie mehr übrig (seine „Batterien sind leer“) und da gibt es kaum etwas zu „ernten“. Außerdem scheinen sie Spaß daran zu haben, uns zu Gewalt und Krieg zu animieren, etwa wie ein Kind am Computer an Kriegsspielen „Spaß“ hat. Sie haben deshalb Aggressionen in unseren Genen gelegt, aber auch Eigenschaften wie Gehorsam zu Übergeordneten und leicht Angst zu haben. Angst, besonders Todesangst, ist ein wirksames Manipulationsmittel. Wenn wir in Aggressionen Wut und Hass fühlen, setzen wir unbewusst auch Lebensenergien frei, und dasselbe tun wir, wenn wir eine starke Angst haben. Durch Gehorsamkeit werden wir allzu oft dazu manipuliert, zu tun was wir eigentlich nicht tun wollen.

Es sollte wohl aber erwähnt werden, dass sie (als mehrdimensionale Wesen) ganz gut wissen werden, was leider wenige von uns wissen wollen: dass es den Tod eigentlich nicht gibt. Es stirbt nur der Körper, aber die Seele ist unsterblich. Das macht es jedoch nicht weniger grausam, was sie da treiben ... sondern es wird eher zu einer üblen Ausrede. Ich frage mich, ob es für viele von ihnen nach ihrem langen Leben ihr Karma sein wird, wirkliches Milch- und Schlachtvieh zu werden ...

Wir, hingegen, beziehen unsere Lebensenergie von oben via das Sonnenlicht, da wir uns nicht absichtlich und bewusst von jenem Energiefluss abwandten (und doch sind wir dessen unbewusst, was da geschieht). Die Lichtenergie wird von Pflanzen aufgenommen, die wir essen, und wir essen auch Tiere (sofern wir nicht Vegetarier sind), die wiederum Pflanzen gegessen und aus ihnen Energie aufgenommen haben. Somit ernähren wir uns indirekt an Energie von oben her.

Dies erklärt auch die angebliche Langlebigkeit der Anunnaki in der Größenordnung von Tausenden oder gar „zig“ tausend Jahren. Im Zustand des „Winterschlafs“ altern ihre dreidimensionale Körper nicht.

Diese Interpretation der sumerischen und verwandten Keilschrifttexte ist natürlich eine andere, als die der Schulwissenschaft. Wer aber die Originaltexte studiert (sie sind besonders in Universitätsbibliotheken in Übersetzungen in v.a. Englisch zu haben), findet keine wirklichen Widersprüche zu einer solchen Deutung. Sie ist also tatsächlich möglich, aber die Schulwissenschaft lehnt sie ab. Nur wenige haben sich mit dieser Deutung befasst, der bekannteste ist Zecharia Sitchin [11]. Mein Buch Es begann in Babylon [1] befasst sich auch damit, aber stellt manche Dinge anders als Sitchin dar – ich bin also nicht durchgehend mit ihm einverstanden, v.a. nicht mit einer bemerkenswerten „Schönung“ jener Anunnaki (z.B. verschweigt Sitchin den „Urmord“ an die Schöpfergötter Anû und Ti’âmat).

Im Herbst 2007 ging ein Gerücht herum, dass Sitchin verhaftet sei. Das erwies sich nachher als (sehr wahrscheinlich) ein übler Scherz (oder möglicherweise wurde ein Vorhaben abgeblasen und dann geleugnet). Es sollte sich niemand wundern, dass man mit allen Mitteln bestrebt ist, Sitchin als ein Spinner oder gar Lügner zu widerlegen. Z.B. behauptet eine Webseite, dass die Worte „Anunnaki“ und „Nîbiru“ nirgends in den Keilschriften zu finden seien. Mir liegt jedoch eine akademische Abhandlung eines ethnologischen Wissenschaftlers vor, in der diese Worte sehr wohl in den Übersetzungen zu finden sind [12].

Was Channeling betrifft, bin ich sehr skeptisch, da es schwer ist, die Spreu vom Weizen zu trennen und da es offensichtlich wesentlich mehr Spreu als Weizen gibt. Jedoch gibt es ein Buch, das sich auch mit diesen Dingen befasst, bei dem ich (eher ausnahmsweise) ein gutes Gefühl habe: Boten des neuen Morgens von Barbara Marciniak [13]. Die Anunnaki werde da im englischen Originaltext als „lizzies“ bezeichnet, weil sie reptilartig sind (eng. lizzard = Eidechse). (Die deutsche Übersetzung habe ich nicht vorliegend.)

Viele Informationen sprechen dafür, dass diese Anunnaki ihren heimlichen Einfluss besonders durch Geheimgesellschaften ausüben, wie der Zionimus und die damit verbundenen Bewegungen der Illuminati und bestimmte Freimaurerorden. Hierbei wissen nur ganz wenige Ausgewählte an der allerobersten Spitze der Machtpyramide darüber Bescheid, aber die große Masse – auch der Mitglieder – werden in Unwissenheit gehalten. (Ich habe auch den Verdacht, dass es sich seit fast zwei Jahrtausenden in der Institution der Kirche ähnlich verhält.)

Das „Ernten“ von Lebensenergien von Menschen und Tieren gibt der grausamen Praxis von Menschen- und Tieropfern einen neuen Sinn. Das Fleisch wird selbstverständlich für die „Götter“ keinen Wert haben, hingegen diese für uns unsichtbare Lebensenergie sehr. Das unterstreicht die Bemerkung oben, dass das viele Morden im Alten Testament wie ein massenhaft gewaltiges Menschenopfer für den „Herrn“ aussehen mag. Da diese Lebensenergie besonders im Blut sein dürfte, erklärt dies auch das Gebot des Schächtens in gewissen Kulturen – dass das Schlachttier grausam verbluten soll. Das Blut – oder besser: die Lebensenergie darin – ist für die Götter, nur das Fleisch ist für die Menschen.

Und wer ist dann Jahweh?

Sitchin nimmt in einem seiner Bücher [14] die Frage auf, wer dann Jahweh sei. Ist er auch ein Anunnaku? Er ist sichtbar bemüht zu zeigen, dass Jahweh kein Anunnaku ist, sondern der Gott der Anunnaki. Die „Beweisführung“ ist aber nicht besonders überzeugend. In meinem Buch [1] zeige ich, dass man seine Überlegungen auch dahin führen kann, dass Jahweh Marduk sein könnte, was er eben bestreiten will. Es ist eine Frage der Betrachtungsweise. Man kann also die Hypothese tatsächlich aufstellen, dass Jahweh ein Anunnaku ist! Und dass er während ihrer physischen Abwesenheit von der Erde ein „Statthalter“ der Anunnaki ist. Das passt zu den Ausführungen oben über einerseits Jahwehs ungeheuerliche Grausamkeit und andererseits die Anunnaki und ihre gewaltsame Ernährung an unsere Lebensenergien. Versorgt er die Anunnaki während ihres „Winterschlafs“ (s.o.) mit Energien von der Erde?

Jahweh hat dann (mit zwei Anderen zusammen, s.o.) Sodom und Gomorrah (eig. ‘Amorah) zerstören lassen. Einiges deutet darauf, dass dies durch nukleare Explosionen geschehen sein könnte. Gewisse geologische Eigenarten in jenem Gebiet könnten auch darauf deuten. Angeblich geschah das deswegen, weil die Einwohner jener Städte der Sünde verfallen seien. Die Deutungen Sitchins der Keilschrifttafeln geben aber an, dass die Anunnaki dort eine Basis für den Raumverkehr mit Nîbiru hatten. Man hat den Eindruck, dass sie diese zerstören und alle Spuren beseitigen wollten, bevor sie damals ihr dreidimensional physische Anwesenheit auf der Erde aufgaben. Sinai sei damals eine verbotene Region für die Erdenmenschen. Und gerade daher kam Jahweh – er gilt in der Religionsgeschichte als ein Kriegsgott von Sinai [2]! Das mit der „Sünde“ war wohl eher eine Ausrede … oder die „Sünde“ bestand vielleicht darin, sich in oder zu nahe an der verbotenen Region zu befinden (so dass sie darüber Bescheid wussten, was Andere nicht sollten).

In der Bibel steht, dass der Herr Schwefel und Feuer auf die zwei Städten herunterließ. Das hebräische Wort, das hier als Schwefel übersetzt wird, ist gaphrit, das eigentlich Pech bedeutet aber sich auch allgemein auf „entzündliches Material bezieht [3] und sich so gesehen sehr wohl mit Explosionen verbinden lässt. Lots Frau wurde dabei zu einer Salzsäule“ (1Mos 19,26). Sie hatte gezögert, blieb stehen und schaute zurück und verpasste wohl deshalb, Schutz und Sicherheit aufzusuchen, sodass der Körper durch die Strahlung tot und weiß wurde. Was hier die „Sünde“ betrifft, weisen rabbinische Quellen wie Talmud und Tanach aber auch die Evangelien auf Fremdenfeindlichkeit und den Bruch der Gastfreundschaft hin [15], aber spätere Deutungen wollen hierein Wohllust und besonders Homosexualität sehen. Wenn das letztere zutreffen würde: Warum sollten dann alle Heterosexuelle und auch noch Kinder mit bestraft werden? Ja, egal was nun die „Sünde“ gewesen sein mag, warum sollten so viele Unschuldige mitbestraft werden? Da kämen wir wieder zur ungerechten Grausamkeit ...

Und wer ist Jesu Gott?         
Im Neuen Testament stellt uns Jesus einen göttlichen Vater vor, der viel eher unserer Erwartung an All-Liebe und All-Güte entspricht. Er spricht auch von einem Heiligen Geist, den viele Urchristen und Gnostiker als eine weibliche Erscheinungsweise Gottes auffassten, als seine Schöpferkraft. Gott als Urschöpfer erscheint damit als männlich und weiblich zugleich. Die Urgötter Apsû und Ti’âmat wurden als ein Paar dargestellt – Urgott und Urgöttin. Gibt es eine Beziehung zwischen dem Heiligen Geist und Ti’âmat?

Es ist nicht leicht, den Gott, von dem Jesus spricht, mit Jahweh auf einen Nenner zu bringen. Das folgende Zitat aus dem Johannesevangelium mag in diesem Zusammenhang angeführt werden:

„Da sprach nun Jesus zu den Juden…                                                                                        (8,31)

…‚Wäre Gott euer Vater, so würdet ihr mich lieben. Denn ich bin von ihm   
ausgegangen und komme von Gott…                                                                                  
  (8,42)

Ihr seid von eurem Vater, dem Teufel, und nach eures Vaters Lust wollt ihr tun.        
Jener ist ein Mörder, vom Anfang an, und ist in der Wahrheit nicht bestanden,     
denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lügen redet, so redet er aus        
seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und ein Vater der Lüge’.“                                         (8,44)

Von wem sprach hier Jesus? Abraham, auf den sich die Angesprochenen berufen (8,39) wird es nicht gut sein können. Zu einer solchen Annahme gibt die Geschichte von Abraham im Alten Testament keinen Anlass. Es ist behauptet worden, dass Jesus an dieser Stelle von Jahweh sprach. Dagegen könnte man einwenden: Die angesprochenen Menschen waren wahrscheinlich dem Weltlichen zugetan, Materialisten und in ihrer wahrer Haltung Diener des Mamon (des Herrn des Reichtums). In dem Fall waren sie im Glauben eher Lippenbekenner. Ist es vorstellbar, dass Jesus von Jahweh als „der Teufel“ im Sinne von „Satan“ sprechen würde? Der griechische Text hat hier diabolos, was eigentlich „Verleumder“ bedeutet und eine sicher viel mehr passende Übersetzung ist. Dass Jahweh nicht der Urschöpfer ist, sondern ein anunnakischer Stammesgott unter anderen sein könnte, erscheint nach den hier angeführten Überlegungen als gut vorstellbar – in Hinsicht auf die unbestreitbar grausamen Seiten des Alten Testaments könnte dies manchem sogar als wahrscheinlich erscheinen … So gesehen, kann die Übersetzung „Verleumder“ schon passen.

Aber ganz allgemein: Hat Jesus eine Ur-Wahrheit bringen wollen und wurde er deshalb durch das Wirken der Anunnaki getötet? Wollte man das Vorhaben vereiteln, die Wahrheit wieder einzuführen? Hat man deshalb die Kirche infiltriert, als man feststellen musste, dass die neue Lehre nicht zu beseitigen war [16]? Die Menschen erwarteten einen Messias, der von der römischen Herrschaft befreien sollte – aber vielleicht kam einer, der uns einen Weg zur Erlösung von den Anunnaki zeigte, und die Menschen haben davon gar nichts verstanden …

Eine Hypothese über das Wirken Jesu und das Christentum

Auf dem Hintergrund dieser Überlegungen bin ich zur folgenden Hypothese gekommen.

Jesus kam von oben her mit einer revolutionären Botschaft an die Menschheit gesandt, gerade in eine Gegend hineingeboren, wo die Anunnaki ihr Zentrum gehabt hatten. Diese übten „hinter den Kulissen“ nunmehr eine unsichtbare Macht über die Menschheit aus. Jesus brachte allmählich den Menschen eine Wahrheit bei, die diesen unsichtbaren Herrschern gar nicht passte. Seine Lehre von Liebe, Frieden und spiritueller sowie menschlicher Selbstständigkeit wurde von ihnen als eine Bedrohung gesehen. Schließlich lehrte er auch in vorsichtigen Worten, dass sein „Vater“ nicht jener Gott sei, an den die Menschen glaubten. Als es so weit ging, musste er dafür sterben. Die unsichtbare Herrschaft hoffte, dass damit seine Lehre im Sand versickern und in Vergessenheit geraten würde. Es kam aber anders.

Das Christentum verbreitete sich, durch den Mord an Jesus eher gestärkt als geschwächt. Deshalb wurde von der unsichtbaren Herrschaft eine neue Strategie ausgedacht. Man wollte dieses Christentum infiltrieren und es im eigenen Sinne abändern, sodass es für diese Herrschaft nicht mehr eine Bedrohung, sondern sogar ein für sie nützliches Werkzeug sein würde. Das wurde auch getan, und so entstand die Kirche, während das ursprüngliche, gnostische Christentum verloren ging. Die Lehre Jesu wurde verdreht und entfremdet. Statt dessen entstand ein kirchliches Dogma und ein Schein-Christus wurde an Stelle des wirklichen gesetzt.

In jeder Kirche hängt der tote Jesus auf dem Kreuz, mit Nägeln in Händen und Füßen, mit Dornen im Kopf und mit einer Seitenwunde. Das ist ist eine regelrechte Voodoo-Technik um seine Macht zu blockieren. Die unterschwellige Botschaft an uns ist: „Jesus ist tot! Nun haben wir die Macht!“ Im Triumph über seinen Tot machte man dann sein Folter- und Mordinstrument zum Symbol des Dogma: das Kreuz ... Hätte man ihn gehängt, wäre es wohl eine Seilschlinge geworden ...

Paulus spielte, vielleicht als unbewusster Agent der unsichtbaren Herrschaft, hierbei eine wichtige Rolle. Er „bekehrte“ sich vom Christenfeind Saulus zum „Apostel“ Paulus, der aber raffiniert und schleichend die Lehre abwandelte. Damit fing die Entfremdung an, die später u.a. von Konstantin weitergeführt wurde. Man erstrebte dabei auch noch eine Rückkehr an die früheren patriarchalischen Verhältnisse, von dem Frauenfreundlichen in Jesu Lehre weg. Eine neue Frauenfeindlichkeit kam durch die Hintertür ins Christentum herein, so wie es die unsichtbaren patriarchalischen Herrscher haben wollten. Die Möglichkeit einer Rückkehr der Göttin könnte nicht zugelassen werden. Die Weiblichkeit des Heiligen Geistes musste wieder vergessen werden und alle Tendenzen zur Verehrung des göttlichen Weiblichen wurde taktisch auf die Maria umgelenkt. Sie wird natürlich nicht zu Unrecht verehrt, aber diese Verehrung dient gleichzeitig einer heimlichen Abwendung von der Göttin, die wieder in Vergessenheit geriet.

Wer ist dann Allah?

Der ungefähr 600 Jahre nach dem Christentum entstandene Islam verehrt als einziger Gott Allah. Das Wort bedeutet eigentlich „Der Gott“ und ist somit eher eine Bezeichnung als ein Name (so wie auch Jahweh eigentlich kein Name ist, sondern eine Bezeichnung, die „er ist“ bedeutet). Einer der zentralen Grundsätzen im Glaubensbekenntnis des Islam ist: „Es gibt kein Gott außer ‚Der Gott’“ (La ilaha illa Allah). Das erinnert sehr an Jahwehs „Du sollst neben mir keine anderen Götter haben.“ Unter der Hypothese, dass Jahweh sich vom Christentum bedroht sah und dieses infiltrieren und in seinem Sinne umgestalten wollte, könnte man sich vorstellen, dass der gleiche Jahweh in einem verwandten Volk unter einer neuen Bezeichnung eine analoge Religion stiften wollte. Erstens um sozusagen eine „zweite Schiene“ seines Einflusses zu haben und zweitens um bei Gelegenheit die beiden in einem rein machiavellischen Sinne von „teilen und herrschen“ gegeneinander auszuspielen.

Auch andere außerirdische Besuche?
Höchst wahrscheinlich hatten die Menschen dieser Erde schon vorher Kontakte mit Außerirdischen. Es scheint als gut möglich, dass die Ägypter, Inkas, Mayas und Azteken solche Kontakte hatten und jene Außerirdische waren in dem Fall nicht alle Anunnaki. Rückführungen mit Menschen, die in Atlantis gelebt haben, weisen darauf hin, dass jene Kultur Kontakt mit Außerirdischen hatte, die ihnen höheres Wissen gaben, wie eine Art von Entwicklungshilfe. Sie zogen sich enttäuscht zurück, als sie sahen, wie dieses Wissen missbraucht wurde. Ein Klient erlebte sich sogar als ein Mischling zwischen Außerirdischen und Erdenmenschen und litt darunter, dass er von beiden Seiten her diskriminiert wurde, denn er sah ja weder wie die einen noch die anderen aus.

Höchst üble Kapitel der Menschheitsgeschichte unserer Erde sind die grausamen Eroberungen und Vernichtungen v.a. der lateinamerikanischen Kulturen durch europäische jahwistische Kulturen. Weshalb wollten die Letzteren das? Eine logische Antwort wird sein, dass Jahweh es dahin manipulierte, weil er im Einfluss auf die Menschheit keine Konkurrenz dulden wollte. Es wird sich also um den Einfluss anderer Außerirdische als die Anunnaki gehandelt haben, oder vielleicht um rivalisierende Anunnakigruppen.

Es ist anzunehmen, dass es vor der anunnakischen Manipulation des menschlichen Lebens auf unserer Erde bereits andere Kulturen auf unserem Planeten gab, und dass in vielen Fällen diese sehr wohl mit anderen Außerirdischen weit mehr wohlwollende Kontakte hatten.

In Indien hat jedoch das alte Wissen weitgehend überlebt, das vermutlich auch mit sehr frühen außerirdischen Kontakten zusammenhängt. Die jahwistischen Bestrebungen, dies durch die englische Herrschaft zu beseitigen (und früher auch durch die muslimische der Mogulen) haben (zum Glück) nicht wirklich funktioniert. Statt dem kam jenes Wissen dadurch an die ganze Welt, dass alte Sanskrittexte ins Englische übertragen wurden! Fast wie wenn da ein Schuss hinten hinaus ging … (aber heute fügt dafür Geschäfts-Globalisierung der indischen Kultur viel Schaden zu).

Ist also Gott und sind die „Götter“ alle nur Außerirdische?

Es gibt Verfasser, welche dies zu behaupten scheinen. Aber der wahre Schöpfergott ist bestimmt nicht in diesem Sinne ein Außerirdischer, sondern jenseits solcher Begriffe ein Allgegenwärtiger. Dass dann einige seiner Geschöpfe, wenn sie von woanders her unsere Erde besuchten, von uns irrtümlich für „Götter“ gehalten wurden, ist eine ganz andere Sache.

Die Anunnaki wollen sich als unsere Schöpfer ausgeben!
Die Anunnaki sind nicht unsere Schöpfer! Sie haben zwar die Körper unsere Ur-Vorfahren in uralten Zeiten durch genetische Manipulation irdischer Lebensformen erzeugt, aber nicht aus reiner Energie erschaffen, wie es aber der Urschöpfer tat, als er unsere Seelen erschuf. Sie sind also keineswegs unsere Schöpfer!

Werden die Anunnaki in der Bibel erwähnt?
Die Bibel erwähnt ein großgewachsenes Volk, das Anakim genannt wird, die Söhne Anaks. Sie werden mit den Nephilim assoziiert, welche die oben genannten „Söhne der Götter“ sind, die auf die Erde herunterkamen und mit den „Töchtern der Menschen“ Kinder zeugten. In den folgenden Bibelstellen werden „Anak“ und „Anakim“ erwähnt: 4Mos 13,22, 13,28, 13,33; 5Mos 1,28, 2,10-11, 2,21, 9,2; Jos 11,21-22, 14,12, 14,15, 15,13-14, 21,11; Richt 1,20.

Die naheliegende Deutung dürfte sein, dass es sich hier um Anunnaki (in dreidimensionaler Gestalt) oder wahrscheinlich eher ihre Nachkommen durch Verbindung mit Erdenmenschen handelt.

 

Referenzen:

  1. Jan Erik Sigdell: Es begann in Babylon, Holistika, Meckenheim, 2008.

  2. Ein Gott allein? JHWH-Verehrung und biblischer Monotheismus im Kontext der israelitischen und altorientalischen Religionsgeschichte, 13. Kolloquium der Schweizerischen Akademie der Geistes- und Sozialwissenschaften, hg. v. Walter Dietrich und Martin A. Klopfenstein, Universitätsverlag, Freiburg CH, 1994

  3. Gesenius’ Hebrew and Chaldee Lexicon to the Old Testament Scriptures, übs. v. Samuel Prideaux Tregelles, W.M. B. Eerdmans, Grand Rapids MI, o.J. (Vorwort dat. 1846)

  4. Åke Lundqvist: Vildåsnans törst [Der Durst des wilden Esels], Albert Bonniers, Falun, 2006 (ein schwedisches Buch über die hebräische Bibel)

  5. Das neue Taschenbuchlexikon, Bertelsmann, Gütersloh, Bd. 12, 1992, „Paulus”, Seite 70 und Bd. 7, 1992, „Judenchristen”, Seite 169

  6. http://de.wikipedia.org/wiki/Demiurg

  7. „The Apokryphon of John”, in The Nag Hammadi Library, Harper & Row, New York, o. J., Seite 98-116. Siehe auch http://www.gnosis.org/naghamm/apocjn.html; siehe auch Referenz 17 unten

  8. Siehe http://de.wikipedia.org/wiki/Marcion und http://de.wikipedia.org/wiki/Markionismus

  9. Eine Auswahl der vielen Grausamkeiten im Alten Testament: 1. Mose 34,25-29; – 2. Mose 12,12; 12,29-30; 15,3; 32,26-28. 3. Mose 26,7-8; 26,21-22; 26,26-29. – 4. Mose 15,32-36; 16,29-35; 16,46-49; 21,3-6; 21,24-25; 21,33-35; 31,7-10; 31,14-18; 31,31-32; 31,35 – 5. Mose 2,32-34;. 3,1-6; 7,2-3; 9,3; 13,9-10; 13,14-16; 20,10-17; 21,11-14. – Josua 6,20-25; 8,2; 8,21-25; 8,29; 10,10-11; 10,17-40; 11,6-22. – Richter 1,4-11; 1,17; 1,25; 3,29-31; 4,14-16; 7,15-25; 8,17; 9,4-5; 9,43-45; 9,49-52; 11,30-40; 15,15-16; 18,27; 19,22-29; 20,2; 20,31-37; 20,41-48. – 1. Samuel 5,8-9; 6,19 (Fehlübersetzung in modernen Texten, statt 70 soll es 50070 sein); 11,6-11; 15,3-9; 15,33; 18,7; 30,17. – 2. Samuel 5,8; 5,25; 8,1-5; 10,18; 12,31 (Fehlübersetzung in modernen Texten, er legte sie unter eisernen Sägen und Zacken und eisernen Keilen und verbrannte sie in Ziegelöfen); 18,6-7; 24,10-16. – 1. Könige 20,28-30. – 2. Könige 1,9-14; 2,23-25; 5,25-27; 6,18; 10,13-25; 14,5-7; 15,16; 19,35. – 1. Chronik 20,2-3 (Fehlübersetzung in modernen Texten, er ließ sie mit Sägen und eisernen Hacken und Äxten zerschneiden). – Psalter 137,9. – Jesaja 13,15-18; 45,5-7; 49,25-26. – Jeremia 16,3-5. – Klagelieder 4,9-11. – Hesekiel 6,12-13; 9,3-6. – Hosea 13,15; 14,1. Der Nachweis der genannten Fehlübersetzungen, d.h. Schönungen, hat Karlheinz Deschner gegeben. Luthers Text sowie die englische King James’ Bible stimmen hier besser und der Zweifler möge damit vergleichen.

  10. Karlheinz Deschner: Kriminalgeschichte des Christentums, Bd. 1: Die Frühzeit, S. 73-89, Rowohlt, Reinbek, 1989

  11. http://www.sitchin.com – über seine Bücher in Englisch: http://www.amazon.com/s?ie=UTF8&rh=i%3Astripbooks%2Cp_27%3AZecharia%20Sitchin&field-author=Zecharia%20Sitchin&page=1 und in Deutsch: http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_noss?__mk_de_DE=%C5M%C5Z%D5%D1&url=search-alias%3Daps&field-keywords=sitchin&x=0&y=0

  12. Alexander Heidel: The Babylonian Genesis, 2. Aufl., The University of Chicago Press, Chicago IL, 1960

  13. Barbara Marciniak: Boten des neuen Morgens, Bauer, Freiburg, 1998 und Schirner, Darmstadt, 2004; Originaltitel Bringers of the Dawn, in Englisch hier kostenlos zu haben: http://www.bibliotecapleyades.net/pleyades/esp_pleyades_14.htm

  14. Zecharia Sitchin: Divine Encounters, Avon, New York, 1995: Endpaper: God, the Extraterrestrial, S. 347-380

  15. http://de.wikipedia.org/wiki/Sodom_und_Gomorrha#Interpretationen

  16. Jan Erik Sigdell: Reinkarnation, Christentum und das kirchliche Dogma, Ibera, Wien, 2001, Kapitel 11 und 12

 

Die Schöpfung in gnostisch-christlicher Darstellung

In Anlehnung an Das Apokryphon des Johannes [17, s.u.]. Jede Übersetzung ist eine Interpretation nach der Art, wie der Übersetzer die Dinge sieht (und, wenn auch unbewusst, sehen will). Darüber hinaus ist der folgende Text weitgehend meine eigene Interpretation (die ich eigentlich als ein bisschen inspiriert empfinde ...).

Gott, der Urschöpfer, der „unbekannte Vater“, der Erste, den es gab, schafft mit seinem Gedanken. Er denkt es – und dann ist es da. Die schöpferische Kraft seines Gedanken ist Barbelo, der unsichtbare jungfräuliche Geist, das höchste weibliche (gebärende = erschaffende) Prinzip. Sie wurde der Mutterschoß des Alls. Daraus entstand der Heilige Geist (von den Gnostikern als weiblich aufgefasst), die Mutter der Lebenden. Als Mitarbeiter erhielt sie den Verstand. Aus diesen zwei entstand Christus, der göttliche Autogenes (Aus-Sich-Selbst-Entstandener, also: nicht gezeugt).

Auf einer tieferen Ebene entstand die Sophia (Weisheit) als eine Emanation von Barbelo. Sie wollte aus sich heraus ein erschaffenes männliches Wesen in Erscheinung treten lassen, jedoch ohne Zustimmung des Geistes und ohne Mitwissen ihres Partners (zu Wesenheiten werden Paargenossen erwähnt; sie sind demnach eigentlich Androgyn, aber es tritt entweder der weibliche oder der männliche Teil hervor). Es war ihre eigene Idee. Eigentlich hatte sie zunächst nur einen Gedanken, aber auf jener Ebene sind Gedanken schöpferisch: Man denkt es, und dann ist es auch da. Deshalb war dieses Wesen in Unwissenheit entstanden und unvollkommen. Sophia erkannte das und bereute es, stieß das Wesen von sich weg und hüllte es in einer leuchtenden Wolke, damit niemand es sähe, außer der Heilige Geist. Sie nannte dieses Wesen Jaldabaoth.

Jaldabaoth erschuf dann weitere Wesen, die zu seinen Mächten wurden, Archonten genannt. Er war damit selbst der „erste Archon“. Das Apokryphon sagt über ihn: „… er ist eine unwissende Finsternis. Als sich aber das Licht mit der Finsternis vermischte, ließ es die Finsternis leuchten. Als sich aber die Finsternis mit dem Licht vermischte, machte sie das Licht finster. Und es wurde weder Licht noch Finsternis, sondern es wurde trübe …Und er ist frevelhaft in seiner Unwissenheit, die in ihm ist. Denn er sagte: ‚Ich bin Gott, und es gibt keinen anderen Gott neben mir.’ Er war nämlich unwissend über seine Stärke, den Ort, von dem er gekommen ist.“

Sophia erkannte ihren Fehler, als der Glanz ihres Lichtes abnahm und sie dunkel wurde. Sie sah die Schlechtigkeit ihres Sohnes und weinte lange.

Jaldabaoth sprach zu seinen Archonten: „Lasst uns einen Menschen schaffen nach dem Abbild Gottes und nach unserem Bild …“ Sie schufen dann ein Wesen nach dem Bilde des ersten vollkommenen Menschen (wie eine Vorlage von Menschen, die noch entstehen sollten) und sagten: „Lasst es uns Adam nennen …“ Das so erschaffene Wesen war aber nicht lebendig. Botschafter Gottes sagten Jaldabaoth: „Hauche in sein Gesicht etwas von deinem Geist …“ Er tat es unwissend, denn er wusste selbst nicht, was dabei geschah, aber der Körper wurde lebendig. Adam leuchtete, konnte besser denken als die Archonten und er war frei von Übel. [Er war so weit noch nicht der physisch körperliche Adam, sondern erst der Archetyp des Menschen.] Deshalb warfen sie ihn hinaus an die Unterseite der Materie (in eine Ebene inmitten der finsteren Region Jaldabaoths).

Gott hatte Erbarmen und sandte Adam eine Helferin, die Epinoia (Einsicht durch göttliche Inspiration) des Lichtes, die Leben [hebr. Cheva = Eva] genannt wurde. Sie ist der ganzen Schöpfung behilflich. Diese Epinoia wurde in Adam verborgen, damit die Archonten sie nicht erkennen und sie eine Beseitigerin des Fehlers der Mutter (Sophia) sei, als eine Emanation von ihr. [Auch Eva ist so weit erst archetypisch.]

Die Archonten sahen, dass Adams Denken höher war, und brachte ihn in den Schatten des Todes um seinen Körper aus Materie neu zu bilden, welche die Unwissenheit der Finsternis ist. Er wurde zu einem sterblichen Menschen [und nun zum physisch körperlichen Adam], den die Archonten in ein Paradies [ein harmonischer und zeitloser Ort] setzte. Darin sollte er vom „Baum des Lebens“ essen, von den Bäumen der Gottlosigkeit [und ohne Gott leben].

Der „Baum der Erkenntnis des Guten und des Bösen“, aber, ist die Epinoia (s.o.) des Lichtes, das in Ungehorsamkeit gegenüber Jaldabaoth das Denken Adams verbesserte. [Der hebräische Name im 1Mos 2 wird richtiger als „Baum der Weisheit“ übersetzt!] Deshalb schläferte Jaldabaoth Adam ein: „Ich werde ihre Herzen schwer machen, damit sie nicht aufmerksam sind und sehen.“ Darauf versteckte sich die Epinoia des Lichtes (s.o.) in Adam. Jaldabaoth wollte sie aus seiner Rippe hervorbringen aber konnte es nicht. Deshalb machte er ein weiteres Gebilde in der Gestalt einer Frau, als Abbild der Epinoia, in der er den Teil hineinbrachte, den er von der Kraft Adams nehmen konnte. Adam wachte auf und sah die Frau. Da trat die Epinoia des Lichtes in Erscheinung und deckte den Schleier auf, der über Adams Verstand gelegt war. [Das Essen von jenem Baum hat also gar nichts mit Sexualität zu tun, sondern damit, mehr zu wissen als Jaldabaoth uns wissen lassen will ...]

Es war nicht eine Schlange (eine Wesenheit in Schlangengestalt) die Eva zum Essen vom „Baum der Erkenntnis [Weisheit!]“ verleitete, sondern Christus in der Gestalt eines Adlers, der sie dazu aufforderte um sie zu belehren und zu erwecken aus der Tiefe des Schlafes“, was aber gegen den Willen Jaldabaoths geschah.

Die Sophia war als diese Epinoia heruntergekommen um ihren Fehler zu berichtigen, weshalb sie Leben [Cheva, Eva] genannt wurde, die Mutter der Lebenden. Durch sie kosteten sie die vollkommene Erkenntnis [sie aßen vom „Baum der Erkenntnis, besser: „der Weisheit“]. Jaldabaoth merkte, dass sie sich von ihm entfernten, und verfluchte seine Erde. Er warf sie aus seinem Paradies und kleidete sie in dunkler Finsternis. Er vergewaltigte danach Eva und zeugte mit ihr zwei Söhne, die er Kain und Abel nannte. Später zeugte Adam mit Eva den Sohn Seth.

Jaldabaoth wollte das Denken der Menschen beherrschen und brachte Schicksal (griech. heimarmene) in die Welt. Somit wurde seine ganze Schöpfung blind und sie konnte Gott nicht erkennen. [Heimarmene kommt von meiromai, das etwa „seinen Anteil erwerben“ bedeutet, und man denkt leicht an Karma …]

[Die Identität Jaldabaoth = Jahweh ist offensichtlich … und was den Archonten betrifft, denkt man leicht an die Anunnaki, und bei Barbelo vielleicht an Ti’âmat.]

Nachträge aus anderen Apokryphen:
In Die Hypostase der Archonten [18] steht, dass Jaldabaoth sagte:
„Ich bin Gott, denn außer mir ist keiner.“ Als er das sagte, sündigte er gegen das All. Seine Sprache stieg hinauf zur Unverderblichkeit und da kam eine Stimme von der Unverderblichkeit und sagte: „Du irrst dich, Samael!“ – Samael ist ein anderer Name von Jaldabaoth und bedeutet „Gott der Blinden“. Er ist für all das blind, was über ihn ist. Auch hier wollten Archonten Eva „beflecken“. Adam und ihr wurde verboten, vom Baum der Erkenntnis zu essen. Da kam das weibliche geistige Prinzip als Lehrerin in der Gestalt einer Schlange und sagte: „... das hat er dir nur aus Neid gesagt, denn ihr werdet dann selbst wie die Götter sein“. Sie aßen und erkannten sich als nackt, aber nicht etwa als unbekleidet, sondern „des geistigen Elements nackt“, d.h., dass ihnen ein geistiges Element fehlte. In dieser Darstellung scheint es, dass möglicherweise Kain von der „Befleckung“ durch die Archonten stammt, aber nicht Abel. Soll das der Unterschied zwischen den beiden erklären?

In Die Apokalypse Adams [19] steht, dass Adam zu seinem Sohn Seth sagte: „Denn Gott, der uns erschuf, erschuf einen Sohn aus sich selbst und aus Eva, deiner Mutter.“ Ähnlich wie oben.

In Der Ursprung der Welt [20] steht, dass das Blut des weiblichen Prinzips Pronoia (Barbelo) wie Licht in die Erde floss. Aus diesem Blut entstand Eros und mit ihm die „Freude des Fleisches“. Auch hier haben dann die Archonten „ihren Samen auf Eva geworfen“ und aus dem Samen des ersten Archonten (Jaldabaoth) wurde Abel geboren.

Ein anderer gnostischer Text ist das vor einigen Jahren entdeckte und viel diskutierte Evangelium nach Judas, worin steht: ... Zeitalter [...] danach [...] sagte: ‚Erschaffe zwölf Engel, das Chaos und die [Unterwelt] zu beherrschen.’ Und siehe, aus der Wolke erschien ein Engel, von dessen Angesicht Flammen zuckten und dessen Erscheinung besudelt war mit Blut. Sein Name war Nebro, was ‚Rebell’ bedeutet; Andere nennen ihn Jaldabaoth.“ Diese Beschreibung von Jaldabaoth passt gut zu der Diskussion oben.

Referenzen:

  1. http://web.archive.org/web/20070912005923/wwwuser.gwdg.de/~rzellwe/nhs/node62.html

  2. http://gnosis.org/naghamm/hypostas.html

  3. http://gnosis.org/naghamm/adam.html

  4. http://gnosis.org/naghamm/origin.html

 

Schlussbemerkung

Warum Baum der Erkenntnis von gut und böse? Oder richtiger: Baum der Weisheit [und damit auch des Wissens von gut und böse]“ – das hebräische Wort für „Erkenntnis“ ist jada‘ (und es bedeutet auch „sexuelle Vereinigung“ ... z.B. in: „Und Adam erkannte sein Weib Eva, und sie ward schwanger und gebar den Kain ...“ [1Mos 4,1]), das Wort wird aber hier nicht benutzt. Der Baum heißt im Originaltext ‘az ha-da‘at; da‘at bedeutet „Weisheit“ (und das Wort hat gar nichts mit Sexualität zu tun). Gut und böse? Licht und Finsternis? Der wahre Gott und die Archonten? Geht es um die „verbotene“ Erkenntnis: das Wissen, dass es außer Jaldabaoth/Jahweh über ihn noch höhere Götter und auch noch einen höchsten Gott gibt? „Du sollst nicht von anderen – und erst recht nicht von höheren – Göttern als ich Bescheid wissen, denn ich soll dein einziger ‚Gott sein!“

Jaldabaoth legt uns also mit diesem Baum einen Deckel auf: Alles, was über ihm ist, ist Tabu, alles was mit und unter ihm ist, ist in Ordnung. Das ist seine Welt ohne den wahren Gott, analog zur Abwendung der Anunnaki vom Urschöpfer-Paar, um eine eigene Scheinwelt ohne sie zu errichten.

Ist es gerade diese Erkenntnis, dieses Wissen, das uns erlösen und frei machen wird?! Das uns Jesus bringen wollte, wofür er dann hat sterben müssen?

Der Film Equilibrium von Kurt Wimmer ist eine interessante Analogie über eine zukünftige Gesellschaft, in welcher persönliche Gefühle durch eine tägliche Injektion unterdrückt werden, die jeder nehmen muss. Die Hauptperson lässt eines Tages die Injektion aus, weil die Ampulle hinunterfällt und kaputt geht, und fängt an, Dinge zu entdecken, die das Volk nicht wissen sollte. Er lässt dann weiterhin die Injektionen aus und erwacht allmählich. Ein interessantes Detail im Film ist, dass jener zukünftiger Staat von einem „Tetragrammaton-Rat“ beherrscht wird. Nur recht wenige, die den Film sehen, werden verstehen, was dahinter steckt. „Tetragrammaton“ ist eine alte Umschreibung des Namen „Gottes“, so wie er mit nur vier Konsonanten geschrieben wird: JHWH. Im Altgriechischen bedeutet tetra „vier“, und „Tetragrammaton“ bedeutet einfach „mit vier Buchstaben geschrieben“. Am Ende des Films kommt heraus, dass der Leiter des Rates gestorben ist und nur der Rat selbst die Herrschaft weiter führt.

Es war sicher kein Zufall, dass Jaldabaoth entstand, sondern eine Vorbereitung für den Auszug von Seelen aus der Lichtwelt Gottes. Wie die Gnostiker (siehe Origenes) lehrten, waren wir alle schon am Anfang der Schöpfung an da und Lichtwesen in jener Lichtwelt. Einige von uns, aber, wollten da heraus um Erfahrungen zu machen, die in der Lichtwelt nicht möglich waren – und um unseren freien Wille voll auskosten zu können (auch in Weisen, die in der Lichtwelt nicht möglich sind). Gott ließ deshalb verschiedene Engelebenen entstehen und dann ein finsterer Bereich für diejenigen, die noch tiefer fallen sollten. Jaldabaoth sollte der Herr jenes Bereichs sein – vom Bereich der Unwissenheit, weshalb auch er unwissend sein sollte. Sophia war nicht gleichermaßen unwissend, aber sich jedoch nicht ganz bewusst, was sie wirklich tat, als sie Jaldabaoth entstehen ließ – und das sollte wohl so sein, denn sonst hätte sie es nicht getan.

Um Platz für diese Ebenen unterhalb der göttlichen Lichtwelt zu schaffen, zog sich Gott zusammen – vgl. den kabbalistischen Begriff tzimtzum (http://de.wikipedia.org/wiki/Tzimtzum und http://en.wikipedia.org/wiki/Tzimtzum).

Auch die Archonten habe ihre Epinoias, aber als Licht in sich tief verborgen. Am Ende sollen auch sie aus der Finsternis herausfinden, auch Jaldabaoth (eine Kraft, die nach Goethe ... stets das Böse will aber als Endergebnis doch das Gute schafft, nämlich die schließlich erlösten Seelen, wenn in ihnen ihre Licht-Epinoia genügen erwacht ist – Erleuchtung).

Die Epinoia will sich in uns öffnen, aber Institutionen wie die Kirche wollen sie zuschütten und sie wissen nicht, was sie tun. Sie wollen uns mit hypnotisch wirkenden gehirnwaschende Suggestionen einlullen (durch monotone Rituale, gemeinsamen Gesang und die Art der Priester zu sprechen und anderes in der Liturgie, aber auch durch Ausübung ihrer Macht). Damit wird die Religion oberflächlich.

Warum ist die Göttin unterdrückt? Weil sie mit der Epinoia verbunden ist und uns erleuchten könnte!

Über die Sexualität
Wir sehen hier, dass das
Essen vom Baum der Erkenntnis“ nichts mit der Sexualität zu tun hat, sondern mit dem Streben nach „verbotenem Wissen“. Jaldabaoth will uns in Unwissenheit halten. Wir sehen auch, dass es auf allen Ebenen eine Art von Polarität männlich-weiblich gibt, die in Jaldabaoths Welt sozusagen auseinandergerissen wird. Wir, die in seiner Welt leben, sind nicht mehr androgyn – in einem Wesen sowohl männlich als auch weiblich – sondern entweder das eine oder das andere. Deshalb suchen wir, uns wieder zu einem Wesen zu vereinigen, und das wird eine der Grundlagen der Sexualität sein. Die andere ist die Fortpflanzung.

Allerdings lehren verschiedene Systeme, dass wir auch eigentlich sowohl männlich wie weiblich sind, nur manifestiert sich der eine Pol in der Inkarnation körperlich und der andere bleibt zurück in der Seele. Darum können wir in einer neuen Inkarnation das (körperliche) Geschlecht wechseln.

Die Sexualität hat deshalb zwei Aspekte:
• die Vereinigung zweier Seelen (mit Hilfe des Körpers), und
• die Zeugung.

Jaldabaoth will, dass wir vom ersten, spirituellen Aspekt nicht wissen sollen. Er will Macht auch über unsere Sexualität haben und sie deshalb zur Zeugungsfunktion reduzieren, denn sonst bestände eine gewisse Gefahr, dass wir ein Stück weit geistig erwachen. Und da jeder normal funktionierender Mensch ab und zu sexuelle Gefühle hat (auch wenn sie unterdrückt werden, aber sie sind dann unterschwellig doch da), hilft das ihm auch, Macht über die Menschen zu haben. Die Archonten wollen gewissermaßen immer noch Eva vergewaltigen und die Konkurrenz in der Sexualität des Mannes in den Schmutz ziehen, so dass sie den geistigen Aspekt verlieren und abgewertet werden soll.

Der erste Aspekt ist die Grundlage der tantrischen Sexualität in Indien. Etwas Ähnliches gab es auch in gewissen gnostischen (Rand-)Gruppen und es gibt es auch z.B. im Taoismus und anderen Systemen.

Zum indischen Tantra ist noch aufzuklären, dass es nicht einfach ein „Sexualyoga“ ist, sondern eine Naturwissenschaft. Zu ihr gehören alle denkbare Prinzipien, Zustände, Zusammenhänge und Vorgänge in der Natur, dort wie bei uns, und das nicht nur auf das rein Materielle eingeschränkt. Auch eine Sexualwissenschaft gehört dazu, und es ist in diesem Zusammenhang, dass innerhalb vom Tantra auch eine Art von „Sexualyoga“ entstanden ist.

 

Wie reagieren Menschen auf solche Religionskritik auf der Grundlage der Bibel?
Was diesen horriblen Geschichten betrifft, hat man verschiedene „Erklärungen“ vorgeschlagen:

  1. Es handele sich hier vielfach um Fehlübersetzungen.
    In dem Fall gäbe es eine ungeheuerliche Menge von Fehlübersetzungen, und man müsste sich fast fragen, was in den übersetzten Bibeltexten überhaupt stimmt … Die Sprache kann aber nicht derart extrem zweideutig sein, dass man in einem solchen Ausmaß diese grausamen Bibelstellen hätte ganz anders übersetzen können! Die Übersetzung muss in den allermeisten Fällen jedenfalls im Wesentlichen stimmen.

  2. Die meisten jener Ereignisse seien nicht wirklich geschehen, da sie nicht archäologisch belegt wurden. Man habe die eigene Geschichte glorifizieren wollen.
    In dem Fall wäre
    horrifizieren richtiger formuliert! Es mag schon sein, dass man Ereignisse aufgebläht und übertrieben oder teilweise gar erfunden hat, aber warum dann in einer derart überaus schrecklichen Weise? Man hätte viel mehr daraus gewonnen, wenn man eine friedliche Besiedlung des gelobten Landes beschrieben hätte, mit freundschaftlichen Beziehungen zu den bereits vorhandenen Einwohnern, die sich dann möglicherweise zum neuen Glauben bereitwillig hätten konvertieren lassen.

  3. Die blutigen Geschichten seien symbolisch zu verstehen. Es handele sich um Kämpfe gegen innere Feinde wie negative Neigungen, Egoismus, Boshaftigkeit und dergleichen.
    Dann hat man wirklich eine kontraproduktive Sprache für diese Symbolik gewählt, die eher destruktiv wirkt und die Absicht verdirbt. Und wenn diese eine göttliche Offenbarung sein soll, was ist es für ein Gott, der eine derart üble und blutrünstige Sprache verwendet? Warum so übermäßig viel von einer extrem negativen Symbolik? Soll man etwa den Teufel mit Beelzebub austreiben? Und warum so viele Seiten lang? Eine halbe Seite in der Bibel hätte in dem Fall genügt… In einer entsprechenden Weise gegen
    inneren Feinden zu kämpfen wäre der falsche Weg. Unterdrücken führt nicht zum Ziel. Wie wir heute von der Psychologie her sehr gut wissen, behält man das in sich, was man verdrängt und unterdrückt. Es wird nur im unbewussten Ich versteckt und man ist gar nicht davon frei. Wenn es um unsere „inneren Feinde“ geht, ist Jesu Weg viel wirksamer: „Liebet eure Feinde“! Wer sich dem Licht zuwendet und das Herz öffnet, ermöglicht, dass solche „innere Feinde“ statt dessen transformiert werden!
    Man müsste sie auch noch fragen, wie viel von dem, was im Alten Testament steht überhaupt wahr ist ... oder ist vielleicht überhaupt das Meiste nur symbolisch?

  4. Dann gibt es auch diejenige, die behaupten, dass die abgeschlachtete Menschen „Sünder“ seien, die sich falschem Glauben und falschen Praktiken hingegeben hätten. Auch die Kinder? Solche Behauptungen erinnern an diejenige der heutigen Talibanen ... die in ihrer extrem subjektiven Interpretation angebliche „Sünden gegen den Qur’an“ als Ausreden für ungeheuerliche Grausamkeiten gegen Menschen missbrauchen.

Zu Punkt 2: Es scheint tatsächlich so zu sein, dass relativ wenige dieser Ereignisse archäologisch belegt werden können. Zum Beispiel hat man angeblich keine Reste von Jerichos Mauern gefunden. Beweist das, dass Jericho keine Mauern hatte? Falls dort Mauern zerstört wurden, ist wohl zu erwarten, dass man die Steine für Wiederaufbau verwendet hat! Sie dürften sich nunmehr in Häuserwänden und Neubauten befinden, statt in oder auf dem Erdboden … Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass es sich um z.B. einen Angriff auf eine gar nicht sehr große Siedlung handelte, der dann aufgebläht und – eben – horrifiziert wurde, oder dass die Geschichte erfunden ist. Jedoch kann man dann in keiner Weise von einer Glorifizierung sprechen! Solche Übertreibungen oder Erfindungen würden ja alles nur noch schlimmer machen! Es ist auch behauptet worden, dass es Jericho zu jener biblischen Zeit noch nicht gegeben habe. In dem Fall wäre es äußerst bemerkenswert, dass der Name einer noch nicht existierenden Stadt in den alten Schriften aufgetreten ist!

Es ist auch in Zweifel gezogen worden, dass der Auszug aus Ägypten wirklich stattgefunden habe. Hierüber hat Israel Finkelstein* ein aufsehenerregendes Buch geschrieben. Jedoch gibt es einen ziemlich unbekannten Papyrus eines Ipuwer**, der sich beim Pharao über Katastrophen im Lande beklagte, die denjenigen der 10 Plagen sehr ähnlich sind! Die Meinungen gehen auseinander und das letzte Wort wird noch nicht gesprochen sein…

Es sieht bei diesen z.T. sogar ein wenig naiv anmutenden Bemühungen ein bisschen zu viel danach aus, dass man die schrecklichen Tatsachen in den Bibeltexten mit allen Mitteln abmildern und umgehen will und Ausweichmöglichkeiten sucht, statt sich objektiv damit auseinander zu setzen … auch sogar in manchen kabbalistischen Schriften (die guten alten und geistig hochstehenden Kabbalisten werden ihre Mühe mit solchen Textabschnitten gehabt haben, konnten aber Grundlagen des Glaubens des eigenen Volkes natürlich nicht einmal teilweise verwerfen). Was nicht wahr sein darf muss dann entweder symbolisch zu verstehen oder falsch übersetzt sein … Es darf einfach nicht so verstanden werden wie es seitenweise schwarz auf weiß steht … denn die Wahrheit wäre sonst zu ungeheuerlich … Psychologisch bedingte Abwehrreaktionen?


* Israel Finkelstein und Neil Asher Silberman: The Bible Unearthed: Archaeology’s New Vision of Ancient Israel and the Origin of its Sacred Texts, Simon & Schuster, New York, 2002

** U.a. www.specialtyinterests.net/ipuwer.html, http://en.wikipedia.org/wiki/Ipuwer_Papyrus und http://ohr.edu/holidays/pesach/history/838

 

IST NUN EINE SOLCHE ÜBERLEGUNG ANTISEMITISCH?
Das wäre eine viel zu billige Argumentation! Sie wendet sich ja gar nicht gegen Menschen und ihre Kultur, sondern sie stellt nur eine Grundlage der Religion in Frage – nicht nur der jüdischen, sondern genauso der kirchlich christlichen. Dann wäre sie ja nur deshalb auch etwa antieuropäisch (da die allermeisten Europäer kirchlich christlich sind). Die meisten Christen und Juden werden Allah sehr in Frage stellen – sind sie nur deshalb antiarabisch? Und sie stellen das indische Pantheon sehr stark in Frage – sind sie deshalb antiindisch? Und so weiter ...

Es ist eine ganz andere Sache mit Rassismus. Wer aus welchen schiefen oder gar pathologischen Gründen auch Juden und andere semitische Völker verachtet, ist hingegen wirklich antisemitisch, aber nicht, wer aus geschichtlichen Gründen eine Religion in Frage stellt!

 

NACHTRAG 1

Wenn ich über die Kabbalah vom großen Isaac Luria lese, kommt mir das Folgende in den Sinn. Meint er wirklich den gleichen JHWH, wie wir es meistens tun?

Könnte es sein, dass es hier zu einer Vermischung und Verwirrung gekommen ist, die im AT absichtlich verdunkelt wurde? In späteren Zeiten und AT-Texten scheint man JHWH mit ’El (’Elyon) zu identifizieren. Wir finden zwei Bezeichnungen für JHWH im ursprünglichen Text der Bibel: 1. (nur) „JHWH“ und 2. „JHWH ’Elohim”, in welchem Fall ’Elohim in der Übersetzung meistens weggelassen wird, die dann einfach „der Herr“ u.ä. hat. Die letztere Bezeichnung kann als „JHWH, einer der ’Elohim“ verstanden werden.

So wenn von JHWH die Rede ist, könnte dies oft auf ’El (’Elyon) hinweisen, ihn mit JHWH identifizierend, und wenn der Originaltext JHWH ’Elohim hat, könnte das auf einen der ’Elohim hinweisen, der sich für ’El ausgegeben und seine Rolle gestohlen hat – oder die Menschen nahmen an, dass von ihm die Rede sei.

Im AT werden auch gute und wohlwollende Seiten des JHWH erwähnt, so wie sie zweifellos für ’El gültig sind, und man mag dann annehmen, dass eigentlich der Letztere gemeint ist. Wenn JHWH als blutrünstig und grausam auftritt und zu Völkermorde auffordert, würde sich dies eher auf JHWH ’Elohim beziehen.

Dies würde bedeuten, dass wir im AT eigentlich zwei JHWHs haben! Der eine wäre ’El, mit JHWH verwechselt, und der andere wäre einer der ’Elohim, der sich für den höchsten Gott ausgibt.

Vgl. http://www.worldlingo.com/ma/enwiki/de/Documentary_hypothesis

 

NACHTRAG 2
Über den Tod Jesu in gnostischer Anschauung

Aus dem Buch Cristología Gnóstica Bd. II von Antonio Orbe (Biblioteca de Autores Cristianos, Madrid, 1976) S. 407-408, übersetzt; Bemerkungen von mir in […], Bemerkungen in (...) sind von Orbe:

„Der Demiurg und die Archonten

Es gab auch diejenige, welche den Tod Jesu dem Demiurg zuschrieben, und nicht dem Teufel.

So die Audianer, gemäß einer Bemerkung von Agapio:

‚Während (Christus) den Menschen predigte, störte er die Werke (= führte eine neue Ordnung ein) seines Herrn und der Vater des Lebens entzürnte sich gegen Christus und tötete und kreuzigte ihn.’

Bar Hebraeus informiert uns ähnlich:

‚Gott (= der Demiurg) ist dem Schicksal unterworfen und löst sich mit seinen Mitarbeitern [= die Archonten] am Ende auf und hört auf zu sein; und Gott ist derjenige, der Christus kreuzigte, und Christus ist erschaffen …’

Der höchste Christus, vom höchsten Gott gesandt, fing – ab der Taufe im Jordan – sein Evangelium an und zog damit den Hass des Schöpfers an, den er praktisch entthronte. Der Demiurg und Gesetzgeber entzürnte sich gegen ihn und brachte ihm den Tod auf dem Kreuz.’

Das gleiche Verhalten wurde gemäß den Texten des Irenaeus dem Jaldabaoth zugeschrieben und, schließlich, den Archonten der Dianoia:

‚(Die Archonten) wussten von einem, der zur Gefolgschaft Jesu gehörte … Sie lieferten ihn aus, weil keiner (der Juden) ihn kannte. Sie ergriffen ihn … und übergaben ihn an Sasabek für neun Bronzemünzen.’“ [Vgl. “The Concept of Our great Power” 41:15-30 in The Nag Hammadi Library.]

Gemäß der 1. Apokalypse von St. Jakobus zeigte der Apostel dem jüdischen Volk gegenüber große Empörung wegen der Passion des Herrn. Der Herr beruhigte ihn [als er ihm erschien] und erklärte, dass das jüdische Volk für das Verbrechen nicht schuldig sei, aber die Archonten. [Vgl. “The First Apocalypse of James” 31:14-39 in The Nag Hammadi Library.]”

Wer hier als “Schöpfer” bezeichnet wird, ist natürlich derjenige, der sich so bezeichnete, also der Demiurg, und nicht der Urschöpfer.

 

NACHTRAG 3
Ist Jahweh Marduk?

In einer interessanten Studie [1] greift Zecharia Sitchin die schließlich unvermeidlich gewordene Frage auf: „So, wer war Jahweh? War Er einer von ihnen? War Er ein Außerirdischer?“ Ja, in einem Sinne ist er selbstverständlich ein Außerirdischer, da er in jedem Fall von jenseits der Erde her ist! Aber ist – oder war – Jahweh ein Anunnaku [2]? Oder, allgemeiner, ein Einwohner Nîbirus? Oder tatsächlich der Urschöpfer?

Sitchin zieht eine Reihe von Vergleichen mit Gestalten der Lehmtafeln heran. Obwohl es verschiedene Ähnlichkeiten in der biblischen Darstellung von Jahweh mit jedem dieser Göttern gibt, geht der Vergleich schließlich nirgends auf, da auch Widersprüche auftreten. Jahweh kann keiner davon sein. Sitchin versucht es dann mit Thoth, dem ägyptischen Gott, der in Sumer Ningishzidda hieß. Er war ebenfalls ein Sohn Enkis. Auch hier hinkt der Vergleich.

Schließlich vergleicht er Jahweh mit Marduk. Als Einwand verweist er auf  Jesaja 46,1 und Jeremia 50,2, wo es vorausgesagt wird, dass Marduk [3] mit seinem Sohn Nabu am Tage des Gerichts vor Jahweh sich verbeugen und niedergeschmettert würde, was man aber – in Hinsicht auf die nicht gerade freundschaftliche Beziehung zwischen den Hebräern und den Babyloniern, bei welchen sie auch in Exil waren – als eine politisch motivierte Darstellung betrachten kann. Dann findet er auch einen Einwand in einem babylonischen Text, nach welchem verschiedene Funktionen des Marduk auf andere Götter übertragen wurden. Diese Darstellung würde nach seiner Meinung den Monotheismus widersprechen, weshalb Jahweh nicht Marduk sein könne. Nach meiner Meinung kann man aber darin eine Bestätigung sehen! Betrachten wir diese Funktionszuteilung als ein Delegieren Marduks von Aufgaben an andere Götter, die damit in diesen Aufgaben Marduk vertreten, sieht es anders aus. Diese Götter sind dann gewissermaßen Offenbarungen oder Erscheinungsweisen des einen Marduk, so wie er durch sie wirkt. Damit könnte die Rechnung aufgehen und (so weit) doch noch monotheistisch bleiben! Die Hypothese, dass Jahweh Marduk sei, wird dann nicht mehr so abwegig. [4]

Delitzsch schrieb in einer umstrittenen Schrift [5]: „Ja, die alttestamentlichen Dichter und Propheten gingen sogar soweit, dass sie Marduks Heldentat unmittelbar auf Jahwe übertrugen und diesen nun feierten als den, welcher in der Urzeit die Häupter des Meerungeheuers zerschmetterte (Ps 74,13f., 89,10), als den, unter welchen zusammenbrachen die Helfershelfer des Drachen (Hiob 9,13).“ Er meinte hiermit den Kampf Marduks gegen Ti’âmat, die oft als Drache des Urwassers und manchmal als eine siebenköpfige Schlange dargestellt wird. „Stellen wie Jes 51,9: ‚Auf, auf! Wappne dich mit Kraft, Arm Jahweh’s! Auf! Wie in den Tagen der Vorzeit, den Geschlechtern der Urzeit. Warst du es nicht, der den Drachen zerhieb, das Ungeheuer durchbohrte?’ oder Hiob 26,12: ‚In seiner Kraft schlug er das Meer und in seiner Klugheit zerschmiss er den Drachen’…“ (die Übersetzungen aus dem Hebräischen sind hier seine eigene).

Rahab
Der Name Rahab kommt in der Bibel zweierlei vor. Rahab ist der Name der Prostituierten, die sie dazu bestechen ließ, mit einem üblen List den Hebräern zu helfen um die Stadt Jericho einzunehmen. Sie hat damit ihr eigenes Volk verraten. Um diese geht es aber hier nicht.

Rahab ist aber auch der „Drache“ im „Chaos“ – d.h. der Urenergie – vor der Schöpfung und sie wird mit Ti’âmat in Enûma Elish verglichen oder gar mit ihr gleichgesetzt. Später fasste man sie als eine Dämonin auf.

Der Name kommt in dieser Bedeutung an den folgenden wesentlichen Stellen vor (und noch an ein paar in diesem Zusammenhang unwesentlichen):

Hiob 9,13 „Er [Jahweh] ist Gott; seinen Zorn kann niemand stillen; unter ihn mussten sich beugen die Helfer Rahabs.“

Hiob 26,12 „Von seiner [Jahwehs] Kraft wird das Meer plötzlich ungestüm, und durch seinen Verstand zerschmettert er Rahab. 13 Am Himmel wird’s schön durch seinen Wind, und seine Hand durchbohrt die flüchtige Schlange.“

Ps 74,12 „Gott ist ja mein König von alters her, der alle Hilfe tut, die auf Erden geschieht. 13 Du zertrennst das Meer durch deine Kraft und zerbrichst die Köpfe der Drachen [Rahab und ihre Begleiter] im Wasser. 14 Du zerschlägst die Köpfe der Walfische und gibst sie zur Speise dem Volk in der Einöde.“

Ps 89,9 „Du [Jahweh] herrschest über das ungestüme Meer; du stillest seine Wellen, wenn sie sich erheben. 10 Du schlägst Rahab zu Tod; du zerstreust deine Feinde mit deinem starken Arm.“ (In einer anderen Zählung Ps 89:10-11.)

Jes 51,9 „Wache auf [Jahweh], wache auf; kleide dich in Macht, du Arm Jehovas! Wache auf wie in den Tagen der Vorzeit, in den Geschlechtern vor alters! Bist du es nicht, der Rahab zerhauen, das Seeungeheuer durchbohrt hat?“

[Nicht alle Bibelübersetzungen erwähnen hier Rahab bei Namen, aber das tut der hebräische Text (רהב), außer in Ps 74,12, wo unter den „Drachen im Wasser“ auf sie angespielt wird.]

Ersetzen wir hier „Jahweh“ mit Marduk, könnten diese Zitate sich ebenso gut auf Enûma Elish beziehen, wobei Rahab Ti’âmat entspräche und das Wasser der Urenergie vor der Schöpfung, die eigentlich Apsû ist, aus der dann die Schöpfung hervorging. John Day hat sich in einer umfassenden akademischen Arbeit [6] ausführlich mit dem „Gottes Konflikt mit dem Drachen und dem Meer“ befasst und sieht es insofern ähnlich, außer dass er den Vergleich zwischen Jahweh und Marduk nicht gewagt hat. Statt dem will er diesem Konflikt einen Ursprung in der kana‘anäischen Mythologie nachweisen und nicht, wie viele andere Wissenschaftler, in Enûma Elish. Da jedoch die kana’anäische Überlieferungen erst ab ca. 2350 v. Chr, vorliegen – und das nur bruchstückhaft – und die sumerische Zivilisation älter als diese vorliegende Überlieferung ist, wird man nicht ausschließen können, dass die Kana‘aniter mythologische Themen von den Sumerern übernommen haben könnten. Zwar datieren die Keilschrifttafeln, worauf Enûma Elish geschrieben ist, zwischen 1800 und 1600 v. Chr., aber die darin dargestellte Mythologie kann sehr wohl einen viel älteren Ursprung und schon lange vor dieser Niederschrift zur sumerischen Kultur gehört haben.

Interessanterweise greift Day auch die Mehrzahl in 1Mos 1 auf, wie „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde, nach unserem Gleichnis“ (1Mos 1,26). Er weist auf andere Verfasser hin und erklärt es selbst so, dass Gott diese Schöpfung mit einem „göttlichen Rat“ (bestehend aus den „Söhnen Gottes“) besprochen habe. Dazu zitiert er auch Ps 8,5 (in einer anderen Zählung 8,6): „Du hast ihn wenig niedriger gemacht denn Gott, und mit Ehre und Schmuck hast du ihn gekrönt“, aber bemerkt, dass die richtige Übersetzung „… denn die Götter“ ist. [6, S. 54]. Auch hier können wir an die gnostische Lehre von Jaldabaoth und seinen Archonten denken …

 

Referenzen

    1. Zecharia Sitchin: Divine Encounters, Avon, New York, 1995: “Endpaper: God, the Extraterrestrial”, S. 347-380.
    2. Einzahl: Anunnaku, Mehrzahl: Anunnaki.
    3. Er wird in der Bibel als Merodach und nach Sitchin auch als Bel bezeichnet, obwohl beide Namen in Jeremia 50:2 stehen, wie wenn dort von zwei die Rede ist.
    4. Jan Erik Sigdell: Es begann in Babylon, Holistika, Meckenheim, 2008, S. 109-110.
    5. Friedrich Delitzsch: Babel und Bibel, J.C. Hinrichs’sche Buchhandlung, Leipzig, 1902, S. 33-34.
    6. John Day: God’s Conflict with the Dragon and the Sea, Cambridge University Press, London, 1985.

 

NACHTRAG 4
Jaldabaoth und Hades

Im Evangelium der Ägypter steht:

„Nach fünftausend Jahren sprach das große Licht Eleleth: ‚Lasse jemand über das Chaos und über Hades regieren.‘ Und da erschien eine Wolke, dessen Namen die hylische Sophia [...] ist. Sie schaute auf die Teile des Chaos aus und ihr Gesicht war wie [...] in ihrer Form [...] Blut. Und der große Engel Gamaliel sprach zum großen Gabriel, der Minister des großen Lichts Oroiael; er sagte: ‚Lasse einen Engel hervorkommen, sodass er über das Chaos und Hades regiere.‘ ... Dann sah Sakla, der große Engel, den großen Dämon, der bei ihm ist, Nebruel ... Sakla sagte zum großen Dämon Nebruel: ‚Lasse zwölf Äonen entstehen in [...] Welten [...].‘ ... Und nach der Grundlegung der Welt sagte Sakla zu seinen Engeln: ‚Ich bin ein eifersüchtiger Gott und außer mir ist nichts entstanden‘, denn er vertrauten in seiner Natur.“

Jaldabaoth wird auch Saklas (der Tor), Nebro (der Rebell) oder Samael (der Blinde) genannt. Die Namen werden in verschiedenen Texten ein wenig unterschiedlich gebraucht, manchmal wie wenn sie identisch sind, manchmal wie wenn sie eher etwas verschiedene Aspekten Jaldabaoths bezeichnen. Zitate aus Wikipedia: „Dies [Samael] führt zu einem weiteren Vergleich mit Satan“ und „Der Katharismus hat scheinbar die Vorstellung von Satan als der Schöpfer der bösen Welt vom Gnostizismus geerbt.“ In manchen Texten werden auch Saklas und Satan (der Feind) etwa gleichgesetzt.

ABSCHLUSS

Die Absicht mit diesem Artikel ist, darauf aufmerksam zu machen und für diesen Zweck Tatsachen als Indizien vorzulegen, wie die Menschheit von geringeren Göttern irregeführt wird, sowie von religiösen Institutionen, die ihre Werkzeuge sind und ihre Spiele mitmachen.

Sie verwenden Emotionen wie Angst (und die Reaktion auf Angst in Aggressionen) um zu kontrollieren und zu steuern, und sie wissen, wie man das tut.

Sie erstreben, eine räuberische „Ernährungskette“ aufrechtzuhalten, die jenseits von materiell-physischen (körperlichen) Ebenen geht, und ernähren sich energetisch von unten her, und sie wollen nicht einsehen, dass sie all die Energie die sie brauchen von oben her gratis bekommen können. Dafür müssen sie aber ihre eigene Daseinsform ändern, und das wollen sie nicht, weil sie dafür Macht aufgeben müssten.

Macht und Liebe sind wie Feuer und Wasser, man kann nicht beides haben, sondern muss die eine oder die andere wählen. Niemand liebt denjenigen, der Macht hat, sondern hält zu ihm nur aus Angst. Aus Angst, das zu verlieren, was man hat, und dafür opfert man seine Freiheit.

Glauben Sie nicht einfach so was die Prediger, manipulierten Traditionen und nicht ursprünglichen Texte sagen.

Hinterfragen Sie, was sie sagen und schreiben. Negative Energien steuern unsere Welt!

Und sie geben sich als positiv aus, weil man sonst nicht auf sie hören würde.

Das Böse profitiert davon, dass man nicht an es glaubt, weil es dadurch freie Hände zum Handeln hat.

Und doch gibt es am Ende nur eine Lösung: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“

Das bedeutet, dass auch wir müssen verzeihen können für all das Leid, das sie für ihre eigene Zwecke verursachen, wie von uns Energien zu saugen und auch für ihren pervertierten Spaß.

Sie sind auch unsere Geschwister in der Schöpfung, sie sind nur immer noch nicht fähig, das Licht zu sehen (oder sie fürchten es in ihrem Unwissen).

Verzeihen ist die einzige endgültige Lösung. Hass macht es nur schlimmer und bindet uns an diejenige, die wir hassen.

Es gibt keine wirklichen Feinde – und würde es sie geben, müssten wir sogar sie lieben.

Es gibt nur diejenige, die im Dunkel gefangen und eigentlich verloren sind. Bis auch sie anfangen, das Licht zu sehen.

Es gibt immer ein bisschen Licht im Dunkel und die Augen gewöhnen sich daran, sodass viele glauben, das sei das Wahre und sie suchen dann nicht das wirkliche Licht.

Wir sind nicht frei, bevor wir vergeben können.

Dann kommt die Zeit, in der wir die Augen zum Licht über denjenigen erheben können, die uns irreführen.

Das Gebet zum Vater, dem wahren Urschöpfer, das uns Jesus gab, sagt:

„Und vergib uns unsere Sünden, denn auch wir vergeben allen, die uns schuldig sind.“

Das bedeutet etwas, was offensichtlich wenige verstehen wollen:

WENN WIR NICHT DENJENIGEN VERGEBEN, DIE UNS SCHULDIG SIND, KÖNNEN WIR VOM VATER KEINE VERGEBUNG ERWARTEN!