Qabbalä (die; hebräisch für "Tradition"; deutsch oft Kabbalah, wie sie auch ausgesprochen wird). Allgemeine Bezeichnung für den esoterischen jüdischen Mystizismus seit dem 13. Jahrhundert, der vorallem auf mündlicher Basis verbreitet wurde. Im Rahmen der Qabbalä fand auch der Reinkarnationsgedanke Eingang in die jüdische Religion.

 

Qaräer (Qéra’îm). Eine im 8. Jahrhundert von ‘Anan ben Dawid begründete jüdische Sekte, in die auch die Seelenwanderungslehre Eingang gefunden hat. Die Qaräer werden auch 'Ananäer genannt.

 

Qubilg^an. Mongolische Bezeichnung für (niedere) reinkarnierte Lamas, entsprechend dem tibetischen sPrul sku. Davon abgeleitet ist auch der Ausdruck "qubilg^anische Erbfolge".

Etymologie: wörtlich: Verwandlung, aus mongolisch qubil- (sich verändern).

 

Quimby Center. Eine 1966 in Alamogordo (New Mexico) von Neva Dell Hunger gegründete religiöse Organisation, die auch die Reinkarnation lehrt.

 

Qur'ân (Koran). Folgende Stellen werden mitunter mit dem Reinkarnationsgedanken in Verbindung gebracht:

 

Qutug^tu (tibetische Schreibweise: Ho thog thu). Die mongolische Bezeichnung für einen hohen wiedergeborenen Lama (entsprechens dem tibetischen Wort Rin po che).

Etymologie: aus mongolisch qutug^ (Würde, Heiligkeit).

 

Rabih Elawar, Fall. Am 1. Februar 1964 wurde Rabih Elawar in Kornayel (Libanon) als Sohn einer drusischen Familie geboren. Im Alter von etwa drei Jahren begann er, Erinnerungen an ein Vorleben als der am 29. Juli 1963 in Deir El-Harf bei einem Motorradunfall getötete Chowki Sabra Elawar (geboren im Mai 1946 in Portugiesisch-Guinea) zu erzählen. Im August führte er Verwandte zu seinem (1,8 km entfernten aber ebenfalls in Kornayel gelegenen) früheren Haus, betrat es, und stellte sich als der verstorbene Chowki vor. (Schon früher hatte er diesen Weg allein zurückgelegt.) Ian Stevenson begann 1969 mit der Untersuchung des Falles.

Quelle: Stevenson

 

Rainbow Family of Living Light. Eine in den 1960er Jahren entstandene lose religiöse Verbindung in Amerika, die auch die Reinkarnation lehrte.

 

Rainer Baum, Fall einer hypnotischen Regression (1975), bei der ein deutscher Sozialhelfer Erinnerungen an zwei Präinkarnationen äußerte: als Kurtisane am französischen Hof im 18. Jahrhundert und als südamerikanischer Indianer, der im 12. Jahrhundert in den Anden lebte und starb, nachdem er in berauschtem Zustand in eine Falle mit Spießen gestürzt war, von denen eine sein Herz durchbohrte.

Quelle: Bobsin

 

Rajani Sukla, Fall einer Inderin, deren Mutter einen Ankündigunstraum ihrer ihrer durch einen Unfall getöteten Tochter hatte. Sie wollte jedoch kein Kind mehr und ließ abtreiben, wofür sie in einem weiteren Traum gerügt wurde. Schließlich gab sie nach und gebar Rajani Sukla, die sich an das Leben ihrer Schwester erinnerte.

Quelle: Stevenson

 

Rajput, Fall. Der Zemindar (so sein Titel) Rajput wurde (wahrscheinlich) bei einer Auseinandersetzung mit seinem Onkel von diesem erschossen. Ein bald darauf (um 1868) in einem Nachbarort geborener Junge fiel (im Alter von vier oder fünf Jahren) in Ohnmacht, als er einen Gewehrschuß hörte. Danach erinnerte er sich an ein Vorleben als der ermordete Rajput, dessen Onkel floh, als nunmehr ein Haftbefehl gegen ihn ausgestellt wurde.

Quellen: Muller, Sunderlal

 

Rajsuthajarn, Fall. Chote (der später als Mönch den Namen Chaokhun Rajsuthajarn führte) wurde am 12.10.1908 in Ban Nabua (Thailand) geboren und starb 1976. In einem 1969 in Bangkok erschienenen Bericht beschrieb er sein Vorleben als (Nai) Leng (1863-) in Ban Kratom (einem Nachbardorf von Ban Nabua), der einen Tag nach Chotes Geburt starb. Im diskarnierten Zustand besuchte er das Baby seiner Schwester Nang Rien, wobei es zu einer spontanen Reinkarnation kam. Als Kind bestand er darauf, Nai Leng zu sein, und bezeichnete alle Verwandten mit ihren Relationen zu diesem. Die Bemühungen seiner Familie, seine Erinnerungen zu unterdrücken, führten schließlich dazu, daß er sie nicht mehr äußerte. Er berichtete auch von Déà vu Erlebnissen, die vergessene Erinnerungen wachriefen, sowie von paranormalen Kenntnissen der laotischen Sprache und der Khmer-Schrift (die Nai Leng beide beherrschte). Der Fall wurde von Francis Story (ab 1963) und Ian Stevenson (ab 1969) untersucht. Bemerkenswert an ihm ist auch seine Unvereinbarkeit mit dem Theravâda-Buddhismus, der lehrt, daß die Konzeption des karmischen Erben erst nach dem Tod erfolgen kann.

Quellen: Muller, Stevenson

 

Rajul Shah, Fall. Am 14.8.1960 wurde Rajul Shah in Vinchhiya (Gujarat, Indien) als Tochter einer jainistischen Familie geboren und übersiedelte noch im selben Jahr nach Keshod. Im Alter von 2½ Jahren begann sie Erinnerungen an ein Vorleben als Gita in Junagadh zu erzählen, das sich, wie ihr Onkel Prem Chand in Herbst 1965 herausfand, auf Gita Thacker (geboren im Mai oder Juni 1957 in Uttumnagar, einem Vorort von Ahmadabad, gestorben am 28.10.1959 in Junagadh an den Masern) bezog. Bevor Rajul im November 1965 ihren ersten Besuch in Junagadh (zusammen mit mehreren Angehörigen ihrer Familie) machte, bei dem viele ihrer Angaben verifiziert werden konnten, wurde eine Liste der einschlägigen Behauptungen niedergeschrieben. Sie ging jedoch später verloren. Ende 1965 berichteten indische Zeitungen üben den Fall, wodurch Ian Stevenson davon erfuhr, der 1969 (zusammen mit Jamuna Prasad und L. P. Mehrotra) eine genauere Untersuchung begann.

Quelle: Stevenson

 

Rakesh Gaur, Fall in Indien.

 

Ram Prakash, Fall. Der am 10.4.1966 in einem Dorf bei Ferozabad (Uttar Pradesh, Indien) geborene Hindu Ram Prakash begann im 5. Lebensjahr von seinem Vorleben als Shiv (oder Shev) Behari Jain zu erzählen, einem reichen Händler und Lokalpolitiker in Ferozabad,der am 10. Juli 1965 starb. Dabei zeigte Ram auch ein deutlich jainistisches Verhalten. Erinnerungen an zwei noch frühere Inkarnationen, deren ältere etwa hundert Jahre zurückliegen dürfte, ließen sich nicht verifizieren. Der Fall wurde ab 1975 von Satwant Pasricha und Ian Stevenson untersucht.

Quellen: Pasricha, Stevenson

 

Ram Tirath, Fall eines Inders.

Quelle: Stevenson

 

Ramesh Sukla, Fall eines Kindes in Indien, das ungewöhnlich frühreifes Interesse an Motorfahrzeugen zeigte.

Quelle: Stevenson

 

Ramez Shams, Fall eines Libanesen, der in seinem Vorleben Selbstmord durch Erschießen verübte.

Quelle: Stevenson

 

Rampa, Tuesday Lobsang. Der Autor des okkulten Buches The Third Eye (1956), in dem er sich als hochrangiger tibetischer Lama ausgab. Später stellte sich jedoch heraus, daß er in Wirklichkeit ein Engländer namens Cyril Henry Hoskin* (1911-1981) war. Um diesen Widerspruch zu beseitigen wurde in einem der weiteren Werke behauptet, der Geist Lobsang Rampas sei jetzt infolge einer freiwilligen Austauschkeinkarnation im Körper Hoskins anwesend. Für seine Unkenntnis der tibetischen Sprache brachte er eine hypnotische Blockierung als Erklärung vor. Außerhalb seiner großen und begeisterten Anhängerschar gilt er verständlicherweise als Betrüger.

* nach manchen Quellen: Hoskins

 

Rani Saxena, indischer Fall eines in Allahabad geborenen Mädchens mit maskulinem Verhalten (beispielsweise die Benützung der maskulinen Verbformen seiner Muttersprache). Rani erinnerte sich an ein Vorleben als reicher Anwalt in Benares, der in eigennütziger Weise Frauen ausbeutete. Eine dem Anwalt bekannte Person identifizierte sie allein durch deren Stimme. Als Rani Saxena war sie viel ärmer, was sie selbst mitunter als gerechte Strafe empfand. Später verelendete sie noch weiter, weil sie aufgrund ihres maskulinen Benehmens nur unter ihrem Stand verheiratet werden konnte.

Quelle: Stevenson

 

Ranjith Makalanda, Fall. Ranjith Makalanda wurde 1942 in Kotte (Ceylon) als Sohn von Makamaladage Sam de Silva geboren und zeigte bereits sehr früh Anzeichen für ein überdurchschnittliches Gedächtnis. Außerdem wies er Verhaltensweisen auf, die für Engländer charakteristisch sind (zum Mißvergnügen seines Vaters, der die Engländer nicht schätzte). Im 4. Lebensjahr begann er über ein Vorleben als Engländer zu sprechen und er lernte auch die englische Sprache außergewöhnlich schnell, bis er sie schließlich besser beherrschte, als seine Muttersprache. Als er 18jährig für zwei Jahre nach England ging, fand er sich in London mühelos zurecht. Allerdings reichten seine Erinnerungen nicht aus, um eine Präinkarnation zu identifizieren (z. B. war ihm sein früherer Name nicht mehr bekannt). Nach dem Grund für sein gegenwärtiges Leben in Ceylon befragt, äußerte er die Vermutung, ein britischer Pilot gewesen zu sein, der bei einem Flugzeugabsturz in der Nähe seiner jetzigen Heimat ums Leben kam. Ian Stevenson untersuchte den Fall ab 1966 und nahm ihn als 10. in seine Twenty Cases auf.

Quelle: Stevenson

 

Ratana Wongsombat, Fall. Ratana Wongsombat wurde am 3. Mai 1964 in Bangkok geboren und im Alter von einem Monat von ihrer Großmutter Samnuan Wongsombat adoptiert. Nur 14 Monate alt begann sie Erinnerungen an ein Vorleben als Kim Lan Prayoon Supamitr (*1894 in Bangkok) zu äußern, die zu drei Viertel chinesischer Abstammung war und am 12.9.1962 in Sri Racha starb. Kim Lan war überaus religiös und zu Ratanas auffälligsten Eigenschaften gehörten ihre äußerst frühreifen Kenntnisse religiöser Praktiken (im 2. Lebensjahr). Kim Lans oft geäußerter Wunsch, als Mann wiedergeboren zu werden, um ein Mönch werden zu können, ging offenbar nicht in Erfüllung. Auch ihre (postmortale) Absicht, Samnuans Kind zu werden, war nicht zu verwirklichen, sodaß sie mit deren Tochter (Ratanas Mutter Sunisa Sutaputra) vorlieb nahm. Angeblich war sie bereits zweimal Samnuans Tochter (in deren Vorleben). In ihren letzten Lebensjahren zog sich Kim Lan ganz zur Meditation zurück, wobei sie einige Zeit mit einer Nonne (Chan Suthipat) zusammenlebte, die Ratana als Kind auf der Straße erkannte. Am 31.7.1967 erschien ein Artikel über den Fall in der Bangkok times und danach begannen Francis Story (1968) und Ian Stevenson (1969) ihre Untersuchungen, an denen auch Kloom Vajropala beteiligt war.

Quelle: Stevenson

 

Ravi Shankar, Fall. Am 19.1.1951 wurde in Kanauj (Uttar Pradesh, Indien) der sechsjährige Ashokumar (genannt Munna), der einzige Sohn des Friseurs Jageshwar Prasad von zwei Nachbarn ermordet, indem sie ihm mit einer Klinge seinen Hals durchtrennten. Das Motiv dürfte eine Erbschaftsspekulation gewesen sein (einer der Täter war ein Verwandter). Die beiden Männer (der Friseur Jawahar und der Wäscher Chaturi) wurden angeklagt, und der letztere machte auch ein Geständnis, das er jedoch später widerrief, sodaß das Verfahren mangels an Beweisen eingestellt wurde. Sechs Monate nach Munnas Tod (der also nach dem Beginn der Schwangerschaft erfolgte) wurde ebenfalls in Kanauj Ravi Shankar (der Sohn Babu Ram Guptas) geboren, der im 3. Lebensjahr begann, Erinnerungen an ein Vorleben als der ermordete Munna zu erzählen. Jageshwar Prasad hörte davon und versuchte, sich näher zu informieren, wurde aber von Babu Ram Gupta abgewiesen, der sich davon belästigt fühlte und auch seinen Sohn durch Prügel von weiteren Erzählungen abzuhalten suchte. Erst am 30.7.1955 fand ein erfolgreicher Besuch Jageshwar Prasads bei Ravi Shankar und seiner Mutter (Ramdulari Ram Gupta) statt, bei dem zahlreiche Details zur Sprache kamen. Ravi Shankar zeigte starke Angst vor den beiden Tatverdächtigen sowie ganz allgemein vor Friseuren und Wäschern. An seinem Hals befand sich ein Muttermal, das einer entsprechenden Verletzungsnarbe ähnelte. Im Jahre 1956 korrespondierte B. L. Atreya (der von Ravi Shankars Volksschullehrer Shriram Mishra informiert worden war) um Zeugenaussagen zu diesem Fall einzuholen und 1962 fand eine Untersuchung durch Ian Stevenson, Jamuna Prasad, R. S. Lal und Hemendra Nath Banerjee statt, später auch durch Stevenson allein, der in seinen Twenty Cases darüber an 5. Stelle berichtet.

Quellen: Allgeier, Berendt, Currie, Gossler, Ingrisch, Schiebeler, Stevenson, Trautmann, Wiesendanger

 

Ray Bryant, Fall. Der englische Journalist Ray Bryant (*1938) sollte 1980 für die Zeitung Evening Post in Reading einen Artikel über hypnotische Regressionen schreiben, wodurch sein Interesse geweckt wurde. Später äußerte er selbst unter Hypnose Erinnerungen an ein Vorleben als der Farmarbeiter Robert Sawyer in Ongar (Essex), der um 1900 lebte, sowie als der Soldat Reuben St., der im Krimkrieg 1855 in der wenig bekannten "Steinbruch-Schlacht" verletzt wurde und später als Zivilist Bootsführer in London war, wo er (wahrscheinlich mit der Absicht, Selbstmord zu verüben) ertrank.* Nachforschungen durch Andrew und Marguerite Selby verifizierten seine Angaben, wobei der unvollständig erinnerte Familienname "St." als Stafford identifiziert werden konnte.

Quelle: Wilson

* Wilson nennt zwei widersprechende Todesjahre: 1879 (Alter 57 Jahre) und 1865.

 

Reena Gupta, Fall. Im Alter von weniger als zwei Jahren begann Reena Gupta in New Delhi zu erzählen, daß sie in einem Vorleben von ihrem Ehemann getötet worden war. Ein Lehrer-Kollege ihrer Mutter (Vijendra Kaur) kannte eine passende Sikh-Familie in einem anderen Stadtteil (Sardar Kishan Singh und seine Frau), deren Tochter Gurdeep Kaur am 2.6.1961 von ihrem Mann (Surjeet Singh) ermordet worden war. Reena erkannte Gurdeeps Eltern und ihre jüngere Schwester Swarna bei deren Besuch. 1975 (als sie neun Jahre alt war) traf sie erstmals mit Surjeet Singh (der nach 10 Jahren aus dem Gefängnis entlassen worden war) zusammen und empfand Furcht vor ihm.

Quelle: Fisher

 

Reena Kulshreshtha, Fall einer am 13.9.1976 in Agra geborenen Inderin. Reena begann mit etwa 9 Monaten Erinnerungen an einen Bräutigam zu äußern, dessen Namen Shyam ihr einfiel, als sie ihn (mit etwa 12 Monaten) in einem Lied hörte. Sie beschrieb ihren Tod nach einer Injektion (die Blasen verursacht hatte) sowie die Kremation ihrer Leiche. Außerdem erwähnte sie einen kleinen Sohn und zeigte in vielfacher Hinsicht das Verhalten einer verheirateten Frau. Vor dem Taj Mahal (in dessen Nähe ihr Verbrennungsplatz lag) und vor Injektionsnadeln zeigte Reena ungewöhnliche Furcht. Im Alter von 3 Jahren identifizierte sie Shyam Babu Yadev, einen Arbeitskollegen ihres Vaters von niedriger Kaste, als ihren Bräutigan (und danach als Ehemann). Dessen Frau Gompti Devi war am 18.2.1975 nach 15 Ehejahren im Alter von etwa 30 Jahren an der allergischen Reaktion auf eine Injektion (die Blasen verursacht hatte) gestorben. Sie hinterließ zwei Töchter sowie einen etwa einjährigen Sohn und wurde verbrannt. Bald nach der Identifizierung Shyam Babu Yadevs führte Reena ihre Mutter zu dessen Haus, wo sie aber nur seine zweite Frau antrafen. Mit ihr scheute sie den Kontakt, empfing aber oft Besuche Shyams oder seiner Mutter Phoowati Devi (aus dem Dorf Tilitila). Bemerkenswert waren Reenas Fähigkeiten der außersinnlichen Wahrnehmung unsbesondere betreffend Gompti Devis Familie. Beide Inkarnationen zeigten eine besonders dunkle Hautfarbe sowie das Bedürfnis, Streitigkeiten zu schlichten. Der Fall wurde 1988 (?) und 1989 von Antonia Mills untersucht.

Quelle: Mills

 

Regina Rostak, Fall. Frau Rostak erinnerte sich an ein Vorleben, in dem sie im Alter von einem Jahr 913 mit ihrer Familie nach Ísland auswanderte. Ihr Vater soll 930 das erste Parlament in Thingvellir begründet haben. 973 verließ ihr Mann sie, weil die nicht mit ihm nach Grönland gehen wollte. Sie berichtete, sie sei auf der Flucht vor einem Raubvogel in eine Gletscherspalte gestürzt und dabei getötet worden.

Quelle: Bobsin

 

Reincarnalia (Plural von -ium), Bücher über Reinkarnation.

 

Reinkarnation. Der Übergang der die Identität einer Person tragenden psychischen Entität (meist "Seele" genannt) in einen anderen Körper, insbesondere nach dem physischen Tod.*→ heteropsychisches Kontinuum.

Etymologie: lat. re-in-carnatio (Wieder-ein-fleischung) aus lat. caro, altlateinisch carnis (Fleisch).

* Synonyme (mit einem eigenen kurzen Stichwort): Anabiose, Gilgul, 'Khor ba, Metangismus, Metempsychose, Metensarkose, Metensomatose, Palingenese, Patisandhi, Punabhava, Reventismus, Rinne, Seelenwanderung, Serial Counsciousness, Tanasukh, Transmigration, Wiedergeburt, Wiederverkörperung

 

Reinkarnationssubjekt. Eine Person, über deren Präinkarnationen von ihr selbst oder von anderen Aussagen gemacht werden.

 

Reinkarnationstherapie. Die Einbeziehung früherer Inkarnationen in die Psychoanalyse. Erinnerungen an solche werden zu diesem Zweck (meist durch Hypnose) gezielt hervorgerufen. Die Reinkarnationstherapie gilt derzeit nicht als anerkanntes Verfahren. Bekannte Reinkarnationstherapeuten sind u. a.: Gerd Baldauf, Hans Cladder, Rüdiger Dahlke, Thorwald Dethlefsen, Sally Eaton, Heidi Viola Gerhardt, Chris Griscom, Klaus Meyer, Dree Miller, Marcia Moore, Morris Netherton, Evelyn G. Schiff, Evelyne Stübbe, Ingrid Vallières und Mathias Wendel (ein Schüler Dethlefsens).

 

Republic-Fall. Ein in Tennessee geborener ind in Los Angeles lebender Mann beschrieb dem Reinkarnationstherapeuten Morris Netherton eine Fahrt (von Southampton aus) mit einem Schiff, bei dessen Untergang er ertrank. Nachforschungen ergaben, daß es sich dabei um die Republic gehandelt haben muß, die am 9. Februar 1813* vor Cape Hatteras verunglückte.

Quellen: Banerjee, Netherton

* irrtümliche Angabe: 1913

 

Retrokognition. Eine Form der außersinnlichen Wahrnehmung, bei der Informationen über bereits geschehene Vorgänge erlangt werden, analog zur paranormalen Gegenwartserfahrung durch Clairvoyance (Hellsehen). Im Gegensatz zur Telepathie ist dabei kein den Sachverhalt direkt beobachtendes Bewußtsein (Agent) vorhanden. Retrokognition ist eine wichtige animistische These zur Vermeidung der Theorie der Reinkarnation bei der Erklärung der sie nahelegenden Fälle, in denen Erinnerungen an frühere Inkarnationen verifizierbare Fakten enthalten.

Etymologie: lat retro (rückwärts) und co-gnoscere (erkennen, wahrnehmen) mit Ppp. cognotum. Letzteres aus der Vorsilbe co- (mit) und gnoscere, klassisch-lateinisch noscere (kennen).

 

Reventismus. Ein Synonym für die Reinkarnationslehre.

Etymologie: lat. re- (zurück) und venire (kommen) mit Ppp. ventum.

 

Richardson, Fall. 1916 wurde Mr. Richardson in einem Spital in Derbyshire operiert und sprach während seiner Bewußtlosigkeit auf Französich von seinem Vorleben als Jacques Duval, der während der Revolution guillotiniert wurde. Später konnte er sich zwar noch an seinen Traum erinnern, der französischen Sprache war er aber nicht mehr mächtig.

Quelle: Muller

 

Rilke, Rainer Maria (1874-1926). Deutscher Dichter, der nach Aussage der Prinzessin Marie von Thurn und Taxis von einer Präinkarnaion in Moskau überzeugt war.

 

Rinne. Die japanische Bezeichnung für Samsâra (Seelenwanderung). Die Schreibweise ist identisch mit jener von chinesisch lunhui.

 

Rin po che ("großes Juwel"). Tibetische Bezeichnung für einen reinkarnierten Lama hohen Ranges. Sie entspricht dem Sanskritwort mahâratna. Oft wird zusätzlich noch der Ausdruck 'Phags pa ("der Edle, Erhabene"; sanskrit: ârya) verwendet.

 

Rita McCullum, Fall. Diane Strom (1936-), die an Angst vor Finanzproblemen litt, beschrieb dem Reinkarnationstherapeuten Morris Netherton ein Vorleben als Rita (geboren 1903 in New York), die uneheliche Tochter einer bekannten Schauspielerin. Sie wuchs bei ihren Stiefeltern in Pennsylvania auf, bevor diese in 1916 bei einem Autounfall getötet wurde. In den 20er Jahren heiratete sie Keith McCullum, der in New York eine Firma besaß und 1928 starb. Im darauffolgenden Jahr verlor sie ihr einziges Kind und am 11.6.1933 beging sie in Manhattan Selbstmord durch Erhängen, weil sie bankrott war. Diese Aussagen ließen sich überprüfen. Sie berichtete auch noch von einem früheren Vorleben im Süden der USA Anfang des 19. Jahrhunderts.

Quellen: Banerjee, Netherton

 

Robert, Fall. Ein sechsjähriger belgischer Junge dieses Namens erinnerte sich an ein Vorleben als sein Onkel Albert, der 1915 im 1. Weltkrieg durch ein Maschinengewehr getötet wurde. Einmal zeigte er auch starke Angstreaktionen bei einer auf ihn gerichteten laufenden Filmkamera, die ein vergleichbares Geräusch erzeugte. Der Fall wurde um 1927 von Joan Grant entdeckt.

Quellen: Currie, Grant, Head, Stevenson

 

Robert Calvert, Fall. Den Namen Robert Calvert gab Edgar Cayce in einem Trance-Reading als Vorinkarnation eines Mannes an, der daraufhin historische Nachforschungen anstellte. Dabei stieß er auf Robert Calef (geboren 1648 in England, gestorben 1719 in Roxbury, Massachusetts), auf den die gemachten Angaben paßten.

Quelle: Langley

 

Robert Logg, Fall. Robert Logg (14.6.1928-) war eine Versuchsperson von Helen Wambach und berichtete unter Hypnose von 14 Vorleben. Diese waren (in chronologischer Reihenfolge):

Quelle: Banerjee

 

Roberta Morgan, Fall eines amerikanischen Mädchens (28.8.1961-), das im 3. Lebensjahr begann, von einem Vorleben zu erzählen. Sechs Monate nach Beginn dieser Äußerungen fing ihre Mutter (Shirley Morgan) damit an, diese mit Strafen zu unterdrücken. Erst 1971 verfiel sie ins andere Extrem und versuchte verzweifelt, Robertas frühere Familie ausfindig zu machen. Sie benachrichtigte auch Ian Stevenson, der sie und ihre Tochter 1972 aufsuchte. Es war jedoch zu spät, der Fall blieb ungelöst. Die betroffenen Personen tragen Stevensons Pseudonyme.

Quelle: Stevenson

 

Roberts, Fall. Mr. Roberts wurde in Santa Barbara (Kalifornien) auf der Straße von einem kleinen Mädchen als ihr ehemaliger Vater erkannt. Sie erinnerte sich, zusammen mit ihrer damaligen Mutter verhungert zu sein, nachdem ihr Vater die Familie plötzlich verlassen hatte. Tatsächlich war Mr. Roberts vor 18 Jahren von London nach Australien ausgewandert, weil seine Heirat nicht standesgemäß war. Er betrieb eine kleine Farm in der Wildnis und wurde, als seine Tochter etwa zwei Jahre alt war, als Verdächtiger eines Bankraubs in London (der kurz vor seiner Abreise stattfand) verhaftet und nach England gebracht, wo sich seine Unschuld herausstellte. Schließlich glaubte man ihm auch die Existenz seiner Farm, wo eine behördliche Expedition die Skelette seiner Frau und seiner Tochter fand.

Quellen: Heindel, Macaluso, Passian, Schmidt

 

Robin Hull, Fall. Melvyn Douglas berichtete von einem fünfjährigen Jungen dieses Namens, der oft unverständliche Worte sprach, die später von einem Professor als eine in Nord-Tibet gebräuchliche Sprache erkannt wurden. Er beschrieb auch seine frühere Schule in den Bergen, die von demselben Mann auf einer Reise ins Kûnlún Gebirge identifiziert werden konnte.

Quelle: Head

 

Roddy, Fall. 1943 gab Edgar Cayce für den im selben Jahr geborenen Roddy ein Trance-Reading, in dem behauptet wird, er sei früher William Harvey (1578-1657), der Entdecker des Blutkreislaufs und außerdem ein Graf Dubourse gewesen.*

* Dieser soll ein Zeitgenosse von Richelieu (1585-1642) gewesen sein, was aber der Harvey-Inkarnation widerspricht.

 

Roger, Fall, bei dem unter Hypnose folgende Vorleben berichtet wurden:

Quelle: Allgeier

 

Romy Crees, Fall. Die dreijährige Tochter einer katholischen Familie in Des Moines (Iowa), Romy Crees (1977-) erzählte von ihrem Vorleben als Joe Williams (1937-1975), der zusammen mit seiner Frau Sheila bei einem Motorradunfall nahe Chicago getötet wurde. 1981 begannen Hemendra Nath Banerjee und dessen Frau Margit mit der Untersuchung des Falles.* Sie besuchten mit Romy Joes Mutter (Louise Williams) in Charles City, wo verschiedene Äußerungen des Mädchens verifiziert werden konnten (z. B. das Feuer im Haus, bei dem sich Mrs. Williams den Arm verbrannte). Auf einem Photo identifizierte Romy Joe, Sheila und deren drei Kinder. Nach eigenen Angaben hatte sie Angst vor Motorrädern.

Quelle: Fisher

* Außerdem waren noch zwei Journalisten der schwedischen Zeitschrift Allers beteiligt.

 

Ronald Mapatunage, Fall eines Jungen in Ceylon, der ungewöhnlich früh Verlangen nach Alkohol zeigte.

Quelle: Stevenson

 

Rosegger, Peter (1843-1918), steirischer Schriftsteller. In seiner autobiographischen Erzählung Das Kreuz an der Stiegel (aus der Sammlung Waldheimat, 1877) berichtete er von Kindheitserinnerungen an einen Bildstock nahe seinem Elternhaus, der tatsächlich jedoch schon vor der Geburt seines Vaters vom Sturm zerstört worden war und von dessen Existenz auch dieser nichts mehr wußte. Rosegger interpretierte diesen Fall ursprünglich im Sinne der Reinkarnation, später jedoch führte er ihn auf ein vererbtes Gedächtnis zurück.

 

Rosemarie Scholl, Fall. Frau Scholl, die ein Burthmark an der Sturne aufwies, erinnerte sich an ein Vorleben als Tochter des Mahârâja von Pitala und Nichte des Nizâm von Hyderabad, die (wie spätere Nachforschungen ergaben) mit sieben Jahren einem Krebsgeschwulst an der Stirne erlag.

Quelle: Bobsin

 

Rosemary, Fall. Rosemary ist das Pseudonym von Ivy Beaumont (Lehrerin in Blackpool, Lancashire, starb im März 1961)*, die in Trance tausende Sätze Altägyptisch sprach. Diese wurden von Frederick H. Wood phonetisch aufgezeichnet und am 4.5.1936 und 14.7.1938 von Nandor Fodor auf Grammophonplatten aufgenommen. Der Ägyptologe Howard Hulme untersuchte ihre Äußerungen bis zu seinem Tod 1951. Rosemary behauptete, unter Pharao Amenhotep III. (18. Dynastie, um 1400 v. Chr.) als eine Priesterin des Tempels von Karnak namens Vola gelebt zu haben. Schließlich sei sie zusammen mit Nona, einer babylonischen Prinzessin und Nebenfrau des Pharao (in Ägypten Telíka Ventiu genannt) wegen religiöser Reformbestrebungen von der Amun-Priesterschaft im Nil ertränkt worden. Ihre Tranceäußerungen stammen angeblich von der diskarnierten Telíka Ventiu, wobei die Kommunikation durch das Vorleben des Mediums als Vola sehr erleichtert wurde. Keine der beiden Personen konnte historisch nachgewiesen werden. Außerdem erinnerte sich Rosemary noch an zwei spätere Inkarnationen.

Quellen: Andreas, Bolte, Curtis, Delacour, Dreecken, Griffiths, Holroyd, Hummel, Hutten, Jacobson, Muller, Schmidt, Stevenson, Walther, Ward

* Abweichend wird das Pseudonym Rosemary auch als Elen Wood aufgelöst.

 

Rosenkreuzer. Anhänger einer Gruppe esoterischer Strömungen, die auf mehrere anonyme Veröffentlichungen des 17. Jahrhunderts zurückgehen. Die älteste, Fama fraternitatis (1614), beschreibt die Reisen des angeblichen Gründers Christianus Rosencreutz (1378-1484), der jedoch als unhistorisch gilt. Die Bezeichnung Rosenkreuzer wird heute von verschiedenen okkulten Gruppen geführt, die untereinander und mit den historischen Wurzeln dieses Namens wenig gemeinsam haben. Einige davon lehren unter dem Einfluß der Theosophie auch die Reinkarnation:

 

Rossetti, Dante Gabriel (1828-1882), englischer Lyriker und Maler, dessen Gedicht Sudden Light* die Reinkarnation zum Thema hat.

* Ausschnitt (zitiert nach Head): I have been here before / But when or how I cannot tell; / [...] / You have been mine before, -/ How long ago I may not know: / [...]

 

Ruby Silva, Fall. Die Ceylonesin Ruby Kusuma Silva wurde am 12.9.1962 in Galle geboren. Ihre Mutter war dort wegen ihrer ungewöhnlich langen Schwangerschaft (12 Monate) im Spital. Ihre Eltern lebten damals in Batapola, später in Pollewa. Ruby begann im 2. oder 3. Lebensjahr Erinnerungen an ein männliches Vorleben zu äußern. Mit ihrem weiblichen Geschlecht war sie (insbesondere als Kleinkind) unzufrieden. Wie der Mönch Siri Ratana herausfand, bezogen sich ihre Angaben auf G. G. Karunasena (4.3.1952-) aus Aluthwala, der am 18. oder 19.7.1959 in einen Brunnen stürzte und ertrank. Aufmerksam gemacht durch einen Artikel in der Ceylon times vom 19.4.1966 begannen Ian Stevenson und Francis Story im selben Jahr ihre Untersuchungen. Mitglieder von Karunasenas Familie, die sie besuchten, erkannte Ruby. Ihre ursprüngliche Angst vor Brunnen und ihr maskulines Verhalten verloren später an Intensität.

Quelle: Stevenson

 

Rudi, Fall. 1942 starb Rudi (in Wirklichkeit wohl Rudolf) S. im Alter von 2¼ Jahren an Bauchdiphterie. Im folgenden Jahr erfuhr sein Vater von ihm spiritistische Ankündigung seiner Wiederkehr am 12. Februar 1944. Obwohl dieses Datum der Mutter verschwiegen wurde, erfolgte am angekündigten Tag die Geburt von Rudis Bruder Hans.

Quelle: Wiesendanger

 

Ruprecht Schulz , Fall → Hermann Grundei

 

Ruth MacGuire, Fall. Eine Frau dieses Namens, die häufig vom Tod durch Ertrinken träumte, und bei der die Jahreszahl 1857 Depressionen auslöste, wurde 1967 von Hans Holzer hypnotisiert. Dabei berichtete sie von ihrem Vorleben als Marthe Andrews in Stokeley (England), die ihren Mann, den Offizier Ronald Whiting, nach Indien begleitete. Beim Aufstand von 1857 wurde sie vergewaltigt, weshalb sie sich auf der Rückfahrt ins Meer stürzte.

Quelle: Ravignant

 

Rwa sgreng Rin po che. Eine Kette reinkarniertel Lamas im Kloster Rwa sgreng in Tibet (siehe Karte von Zentral-Tibet), die mit einem Lehrer des 7. Dalai Lama (Ngag dbang ..., Einsetzung 1783) beginnt. Einer von ihnen (Thub ldan 'Jam dpal Ye shes rGyal mtsho, *1911) wirkte bis 1939 als Regent für den 14. Dalai Lama und wurde 1947 ermordet.