Wagner, Richard (1813-1883). Deutscher Musikdramatiker. Seine Hinwendung zur Idee der Reinkarnation wurde durch das Studium Schopenhauers und des Buddhismus vertieft. Hinweise darauf finden sich u. a. in der Gestalt Kundrys im Parsifal.

 

Wambach, Helen Stewart, amerikanische Psychologin und Reinkarnationsforscherin. Sie selbst hatte 1966 in Mount Holly (New Jersey) ein Déjà vu Erlebnis, das sie überzeugte, in einem früheren Leben der bekannte Quaker-Prediger John Woolman (1720-1772) gewesen zu sein.

Quelle: Banerjee

 

Wambach-Statistik. Vom Verfasser geprägte Bezeichnung für die von Helen Wambach angewandte Methode der Reinkarnationsforschung. Sie besteht darin, eine große Anzahl von (z. B. gruppenhypnotisch gewonnenen) Aussagen über frühere Inkarnationen mit den bekannten Tatsachen der historischen Statistik zu vergleichen. Wambachs Untersuchungen erbrachten eine Reihe beachtlicher Ergebnisse und Übereinstimmungen:

 

Warnasiri Adikari, Fall. Der Ceylonese Warnasiri Adikari (geboren am 9.11.1957 in Kirikitta) begann im Alter von etwa vier Jahren von einem Vorleben im 10 km entfernten Dorf Kimbulgoda ind von seiner verwitweten Mutter zu erzählen. Er war damals Ananda V. Mahipala (26.10.1926-) und starb (am 26.10.1956) an einer Herzattacke. Bei einem Besuch in Kimbulgoda identifizierte er Anandas Mutter (T. Ranaweera). Das Haus existierte nicht mehr, dennoch fand Warnasiri den Weg zu dessen ehemaligem Standort. Noch von zwei weiteren Präinkarnationen berichtete er: als Kind seiner gegenwärtigen Mutter (B. A. Roslin Nona), das im Oktober 1956 zu früh geboren wurde und nach einer Stunde starb (er wußte auch, daß es dann tot in eine Schachtel gelegt wurde), und als Zahntechniker in Kelaniya, der bei einem Bootsunfall im Kelani Gauga ertrank. Außerdem sei er ein Hase gewesen, der bei Kirikitta erschossen wurde. Der Fall wurde von Francis Story (ab 1962) und Ian Stevenson (ab 1966) untersucht.

Quellen: Muller, Stevenson, Story

 

Watseka-Fall. In Watseka (Illinois) wurde im Jahre 1877 Mary Lurancy Vennum (*6.4.1864) nach eigenen Angaben von Geistern befallen, darunter jenem der am 5.7.1865 in Watseka im Alter von 19 Jahren verstorbenen geisteskranken Mary Roff. Dieser nahm schließlich überhand und es erfolgte eine ausschließliche Identifikation des Mädchens mit Mary Roff, an deren Vergangenheit sie sich erinnerte (im Gegensatz zu ihrer körperlich eigenen). Ab dem 11.2.1878 lebte sie in der Familie Roff, bis zum 21.5., als sie sich verabschiedete, um fortan wieder M. L. Vennum zu sein. Ob die Persönlichkeit Mary Roffs danach noch temporär durchbrach oder nicht, ist strittig. Der Watseka-Fall ist das bekannteste Beispiel für totale Besessenheit (→ heteropsychisches Kontinuum). Er wurde von E. W. Stevens und später von Richard Hodgson untersucht.

Quellen: Berendt, Brennan, Bonin, Delacour, Gossler, Holroyd, Shepard, Smith, Wilson, Verblüffend

 

Weden, Fall. In seinem Buch Ägyptische Einweihung (1987) veröffentlichte Weden (= K. W. Steinwede?) einen hypnotischen Regressionsbericht von seinem Vorleben im 1200 v. Chr. in Ägypten. Damals hieß er Hefer, war der Sohn eines Dorfschulzen und später ein Priester mit ausgedehnten Erfahrungen in Astralexkursionen.

Quelle: Weden

 

Weisz-Roos, Fall. Die niederländische Malerin Henriette Roos, verehelichte Weisz, behielt (obwohl dort unüblich) nach ihrer Scheidung den Namen Weisz (als Teil des Doppelnamens) bei, weil sie sich mit diesem besonders stark identifizierte. Eiens Nachts vernahm sie eine Stimme, die sie aufforderte, sogleich (im Finstern) ein Portrait zu malen. Erstaunt über das gelungene Ergebnis dieser Tätigkeit befragte sie einen psychometrischen Sensitiven, der ihr erklärte, Goya wäre diese Stimme gewesen, der sich bemühte, ihr Talent zu entwickeln, was aber durch ihre akademische Strenge behindert würde, sodaß er auf die Idee kam, sie im Dunklen arbeiten zu lassen. Und zwar täte er das aus Dankbarkeit für die freundliche Aufnahme während seines Exils in ihrer früheren Inkarnation. Nachforschungen ergaben später, daß die gemeinte Person Leocardia Weisz geheißen hatte.

Quellen: Delacour, Leggett, Stevenson

 

Wellesley Tudor Pole, Fall. Major Pole hatte in einem Tempel in Karnak (Ägypten) eine Vision: er sah in einer Prozession einen Jüngling mit seinem eigenen Gesicht (blond und blauäugig im Gegensatz zu allen anderen) und gewann die Gewißheit, seine eigene Vorinkarnation vor 3000 Jahren zu betrachten.

Quellen: Delanne, Underwood

 

Welt-Spirale (Ethische Gesellschaft für Fortschritt und Welterneuerung). Eine am 30.6.1963 in Linz von Leopold Brandstätter ("Leobrand"; 1915-1968) gegründete Weltanschauungsgruppe, die auch die Reinkarnation lehrt.

 

Wiedergeburt. Ein Synonym für Reinkarnation. Das Wort wird oft auch als symbolische Bezeichnung für eine Erneuerung während desselben Lebens verwendet.

 

Wiedertod. Ein (nach dem physischen Tod) im Jenseits eintretendes Todeserlebnis, das die (erste) postmortale Daseinsform beendet. Wiedertod-Vorstellungen wurden (z. B. in Indien) zu einer Reinkarnationslehre weiterentwickelt.

 

Wiederverkörperung. Ein Synonym für Reinkarnation.

 

Wieland, Christoph Martin (1733-1813), deutscher Dichter. Er wurde von Goethe mit der Reinkarnationsidee vertraut gemacht, der am Tage von Wielands Begräbnis (25.1.1813) seinen (sonst eher verschwiegenen) Reinkarnationsglauben ausführlich gegenüber Johann Daniel Falk mitteilte.* Wieland war auch der Herausgeber des Teutschen Merkur (1774 bis 1789), in dem Herder seine drei Gespräche Ueber die Seelenwandrung veröffentlichte.

* Besonders bekannt wurde der Satz: Ich bin gewiß, wie Sie mich hier sehen, schon tausendmal dagewesen und hoffe wohl noch tausendmal wiederzukommen. (Zitiert nach Bock.)

 

Wijanama Kithsiri, Fall. Der Ceylonese M. G. Wijanama Kithsiri* wurde am 28.8.1959 in Wehigala (bei Kandy) als Sohn von W. M. G. Ariyawansa und seiner Frau M. J. Kusumawathie in einer buddhistischen Familie geboren. Im Alter von etwa vier Jahren begann er von einem Vorleben in Kandy zu erzählen. Seinen Äußerungen war indirekt zu entnehmen, daß es sich um den Sohn einer vergleichsweise wohlhabenden Moslem-Familie gehandelt haben muß, der als Kind starb. Wijanama hatte ein starkes Bedürfnis danach, in diese Familie zurückzukehren und er widersetzte sich auch jahrelang dem Buddhismus. Schon ein Jahr vor seinen ersten einschlägigen Aussagen nahm er die Gewohnheit an, jede Nacht bis zu einer Viertelstunde im Halbschlaf und Türkensitz einen Monolog in einer seinen Eltern unbekannten Sprache zu halten. Eine Tonbandaufzeichnung von 1970 enthielt die Wiederholung von nur vier Wörtern: Allah, die Wörter für Mutter und Vater, wie sie im tamilischen Dialekt der Moslems von Kandy verwendet werden, und ein unbekanntes Wort ("thunga"). Wijanamas erster Besuch in Kandy 1964 wurde von seinen Eltern nicht für Nachforschungen genützt. Solche unternahm erst der Journalist H. S. S. Nissanka, bevor 1966 Ian Stevenson und Francis Story ihre Untersuchungen begannen. Sie brachten Wijanama zu seinem zweiten Besuch nach Kandy, allerdings ohne jeden Erfolg. Godwin Samararatne unternahm später Nachuntersuchungen.

Quelle: Stevenson

 

Wijeratne, Fall. Am 14.10.1927 erstach Ratran Hami im Dorf Nawaneliya (Ceylon) seine Frau Podi Menike während der Hochzeitsformalitäten, weil sie sich weigerte, zu ihm zu ziehen. Im Juli 1928 wurde er (im Alter von etwa 23 oder 24 Jahren) dafür gehängt, nachdem er seine Rückkehr prophezeit hatte. Am 17.1.1947 wurde in dem 7 km entfernten Dorf Uggalkaltota H. A. Wijeratne geboren, dessen Vater H. A. Tileratne Hami ein etwa 15 Jahre älterer Bruder Ratran Hamis war. Er begann im 3. Lebensjahr Erinnerungen an ein Vorleben als sein Onkel zu erzählen und betrachtete eine angeborene Deformation seiner rechten Brust und des Armes als Sühne für seine Tat. Die Identität beider Persönlichkeiten war von Wijeratnes Vater schon vorher vermutet worden. Ein am 25.12.1928 in der Familie Podi Menikes geborenes Mädchen erhielt wegen angeblicher Ähnlichkeiten denselben Vornamen, zeigte jedoch später keinerlei Erinnerungen an ein Vorleben als die Ermordete. Der Fall wurde ab 1961 mehrfach von Ian Stevenson und anderen untersucht und bildet den 9. von seinen Twenty Cases.

Quellen: Gossler, Muller, Perry, Stevenson, Trautmann

 

Wijesuriya, Fall (Unsolved Case). 1936 wurde der unbeliebte reiche Landbesitzer Charles Christie in Ceylon von einem Angestellten erschossen. 1966 berichtete der Reinkarnationsforscher A. K. Wijesekera Ian Stevenson von einem Kind, das einige Jahre danach von Erinnerungen an ein Vorleben als der Ermordete erzählte. Er lebte in einer armen Familie in einem Dorf auf Christies Land. Wijesekera hatte das von dem Mönch Malessara erfahren, der sich undeutlich an den Namen Wijesuriya erinnerte. Er beschrieb auch ein Birthmark auf der Brust, das jedoch (wie er meinte) nicht Christie's Schußverletzung entsprach. Dessen Sohn, der Priester Henry Christie, der angeblich versuchte incognito Nachforschungen anzustellen, dabei aber von dem Kind erkannt worden war, dürfte in Wirklichkeit nichts gewußt haben.

Quelle: Stevenson

 

Wildgans, Anton (1881-1632), österreichischer Schriftsteller, der sich auch zum Reinkarnationsthema lyrisch äußerte.*

* Dann tauchen wir empor in andre Zeit / aus neuem Blut mit neu begabten Sinnen / und dürfen unsren Wandel neu beginnen / für einen Atemzug der Ewigkeit. (Zitiert nach Bock.)

 

Wilfred Meares, Fall.

Quelle: Stevenson

 

William, Fall einer hypnotischen Rückerinnerung an das Leben eines Tom Jones, der 1781 20jährig Matrose auf dem Schiff Sally May war.

Quelle: Allgeier

 

William George, Fall. William George sen., ein Fischer in Alaska, kündigte seinem Sohn Reginald George an, er würde später als dessen Sohn wiedergeboren werden und an den Birthmarks erkennbar sein, die seinen gegenwärtigen glichen. Später gab er ihm noch seine goldene Uhr, damit er sie für seine Postinkarnation aufbewahre. Im August 1949 verschwand er von dem Schiff, dessen Kapitän er war, wobei er wohl ertrank (seine Leiche wurde nie gefunden). Neun Monate danach, am 5.5.1950, wurde William George jun. geboren, nachdem seine Mutter im Traum eine Ankündigung der Wiederkehr ihres Schwiegervaters erhalten hatte. Die Muttermale stimmten genau überein. Verschiedene Verhaltensweisen (z. B. eine bestimmte Anomalie des Ganges) sowie Äußerungen und Kenntnisse bestärkten Williams Eltern in ihrer Annahme einer Reinkarnation, insbesondere sein spontanes Zurückfordern der goldenen Uhr, die er im Alter von vier oder fünJahren durch Zufall einmal erblickte. Ian Stevenson, der diesen Fall untersuchte, nahm ihn unter Verwendung von Pseudonymen als 14. in seine Twenty Cases auf.

Quellen: Allgeier, Fisher, Harding, Langley, Stevenson, Trautmann, Walker

 

Wimalawathie Samarasekera, Fall eines (kurz Wimala genannten) Mädchens in Ceylon, das ungewöhnliche medizinische Kenntnisse hatte und von einem Vorleben in Colombo berichtete. Sie erwähnte auch den Namen Wijesekera und auch einen Unfall, bei dem ihre Mutter mit dem Auto in einen Abwasserkanal fuhr. Alle darüber hinausgehenden Informationen (z. B. daß Wijesekera ein Arzt und der Vater ihrer Präinkarnation war, daß diese das St. Thomas College besuchte und bei dem Unfall ums Leben kam) erwiesen sich als Ausschmückungen von Wimalas Mutter.

Quelle: Stevenson

 

Win Aung, Fall. Der Burmese (Maung) Win Aung erinnerte sich an ein Vorleben, das durch Selbstmord endete. Im Spiel wiederholte er den Vorgang des Erhängens.

Quelle: Stevenson

 

Win Aye, Fall eines in Thalun geborenen Burmesen, der sich an ein Vorleben als eine Frau aus Tatkon (Ober-Burma) erinnerte, die auf einer Zugreise nach Mandalay einem Herzanfall erlag. (Maung) Win Ayes Mutter besichtigte die Leiche und half beim Begräbnis, kurz bevor sie schwanger wurde.

Quelle: Stevenson

 

Win Myint, Fall. Die Burmesin (Ma) Win Myint erinnerte sich an das Leben eines Engländers, der in Burma lebte, aber in London starb.

Quelle: Stevenson

 

Win Shwe, Fall einer Burmesin mit Erinnerungskette.

Quelle: Stevenson

 

Win Tar, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Win Win Nyunt, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Wolfgang, Fall. Ein Grazer dieses Namens (5.1931-) erinnerte sich an ein Vorleben als General von B.*, der 1917 im 1. Weltkrieg einem Kopfschuß zum Opfer gefallen war. Ian Stevenson begann 1965 mit der Untersuchung dieses Falles.

Quelle: Muller

* Muller erwähnt auch, daß Wolfgang im Alter von etwa 4 Jahren (also um 1935) Erinnerungen an eine kurzfristige Wohnadresse des Generals (Heinrichstraße 7) äußerte. In diesem Haus lebte damals dessen Cousine Mrs. Hedwig von B. Ausgehend von dieser Information führte ich selbst Nachforschungen zu diesem Fall durch. Dabei zeigte sich, daß im Grazer Adreßbuch von 1935 nur eine Hedwig B. verzeichnet war, nämlich Hedwig Bolzano-Kronstatt, die in älteren Ausgaben (vor Abschaffung des Adels 1918) noch als Hedwig Bolzano, Edle von Kronstätt bezeichnet wird. Diese (Witwe des Obersten Hugo Bolzano) wohnte tatsächlich in der Heinrichstraße 7. Nach Auskunft des Wiener Kriegsarchivs (vom 10.12.1985) lebte ein Generalmajor Heinrich Bolzano, Edler von Kronstätt (geboren am 14.8.1868 in Schlan, Böhmen) zwischen 1902 und 1907 als Hauptmann in Graz. Dem Adreßbuch nach zu schließen hatte er dort verschiedene Anschriften, wobei jedoch Heinrichstraße 7 nicht nachweisbar war. Generalmajor Bolzano starb allerdings nicht 1917, sondern er ist seit dem Beginn der Piave-Offensive am 17.6.1918 an der Italienfront verschollen. Über seinen Tod gibt es unterschiedliche Berichte, wobei jedoch keine Variante der Möglichkeit eines Kopfschusses widerspricht.

 

Wordsworth, William (1770-1850), englischer Lyriker. Seine Beziehung zur Reinkarnation spricht aus einem spät aufgefundenen Manuskript* (niedergeschrieben von seiner Schwester Dorothy Wordsworth).

* Oh, sweet new-comer to the changeful earth, / If, as some darkling seers have boldly guessed, / Thou hadst a being and a human birth, / And wert erewhile by human parents blessed / Long, long before thy present mother pressed / Thee, helpless stranger, to her fostering breast (Zitiert nach Head.)

 

World Catalyst Church. Eine 1967 in Butte von Helen Muschell, Margot Jones, Ese Jasper, Ernst Hanson, Ruth Adams, Beate Kamp und Matt Gleason gegründete Kirche, die auch die Reinkarnation lehrt. Ihre beiden Zentren sind Rosewell (New Mexico) und Paradise (Kalifornien).

 

Wunderkinder. Menschen, die schon als Kinder über bemerkenswerte Fähigkeiten verfügen, zu deren Erlangung normalerweise viel mehr Zeit erforderlich ist, als das Alter dieser Kinder beträgt. Da es sich dabei überdies meist um historisch alte Gebiete wie Musik oder Schachspielen handelt, wird oft die Auffassung vertreten, Wunderkinder hätten ihre Talente langsam in einer Reihe früherer Inkarnationen erworben. Zu den am häufigsten als Wunderkinder genannten Personen gehören der österreichische Komponist Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791), der irische Mathematiker Sir William Rowan Hamilton (1805-1865) und der englische Physiker Thomas Young (1773-1829).*

* Ein weiterer Fall ist der des Negersklaven Thomas Green Bethune (geboren 1850 in Georgia). Er war seit Geburt blind und geistesschwach, erwies sich jedoch bei seinem ersten Kontakt mit einem Klavier als Virtuose, der wenigstens 5000 Kompositionen auswendig kannte. Er starb 1908 in Hoboken.