Xavier, Francisco Cândido (genannt Chico Xavier; geboren 1910). Brasilianischer automatischer Autor spiritistischer Bücher (als Autor zeichnet die diskarnierte Persönlichkeit André Luiz), in denen auch die Reinkarnation ausführlich behandelt wird.

 

Xenoglossie. Die parapsychologische Bezeichnung für die Fähigkeit, eine nicht erlernte fremde Sprache zu sprechen. Sie wird vielfach (z. B. von Ian Stevenson) auf Erinnerungen an eine frühere Inkarnation zurückgeführt, in der diese Sprache beherrscht wurde. Insbesondere der Fall der responsiven Xenoglossie, bei der (im Gegensatz zur rezitativen) auf Fragen in der fremden Sprache spontan und sinnvoll in derselben Sprache geantwortet wird. Alternative Erklärungen sind Kryptomnesie und telepathisches Anzapfen sowie (bei schlechter Sprachbeherrschung) auch Leugnung des Phänomens.

Etymologie: griech. ξε´νος (fremd) und γλω~σσα (Zunge, Sprache).

 

Xenophanes (Ξενοφα´νης), griechischer Philosoph und Dilchter (6. Jahrhundert v. Chr.) In Fragment 7 erzählt er spottend, daß Pythagoras, als er sah, wie ein Hund geschlagen wurde, gebeten habe, damit aufzuhören, weil er im Heulen des Hundes die Stimme eines Freundes erkannt hätte.

 

Yahya Balci, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Yazîdî (Teufelsanbeter). Eine christlich und islâmisch beeinflußte Sekte unbekannten Ursprungs, die heute etwa 100 000 Anhänger im Nahen Osten zählt. Die (unverdiente) Bezeichnung Teufelsanbeter spielt auf die Lehre an, dem Teufel sei sein Abfall von Gott verziehen worden, woraufhin er seine ehemalige Position als Engel wieder einnahm. Anstelle der Hölle glauben die Yazîdî (die die Existenz des Bösen leugnen) an die Reinkarnation zur Sühne von Übertretungen göttlicher Gebote. Ihr Hauptheiliger Shaykh 'Adî (ein islâmischer Mystiker, der um 1600 starb) soll durch Seelenwanderung in den Rang einer Gottheit aufgestiegen sein.

 

Yin Maung, Fall. Der Burmese Yin Maung wurde an 3.8.1960 in Rangun geboren. Im 2. Lebensjahr begann er Erinnerungen an ein Vorleben als ein Freund der Familie, der Luftwaffenpilot Pe Tin (*1931 in Kamawet), zu äußern, der am 20.8.1959 beim Start auf dem Flugplatz Mingaladon (bei Rangun) abstürzte und getötet wurde. Yin Maungs Mutter (Kyin Htein) hatte einige Monate danach eine Erscheinung Pe Tins als Gespenst, dem sie ihr Einverständnis zu einer Wiedergeburt in ihrer Familie gab, obwohl es selbst nicht sprach. Sein gleichfalls anwesender Vater (Ba Hein) nahm die Erscheinung nicht wahr. Pe Tins Mutter (Shwe Chote) hatte einen Ankündigungstraum. Yin Maung erzählte 1972 (als Win Maung und Ian Stevenson ihre Untersuchungen begannen), er erinnere sich, nach seinem Tod als Geist gespukt zu haben.

Quelle: Stevenson

 

Yishaq der Blinde (aramäisch Sagi-nahor genannt). Qabbalist im 13. Jahrhundert und Anhänger der Lehre von der Seelenwanderung (die bei ihm mit dem Wort 'Ibbur bezeichnet wird). Möglicherweise war er der Autor des Sepher ha-bahir, in dem die Reinkarnation als Tatsache behandelt wird.

 

Yorkshire-Fall. Eine in Yorkshire lebende Frau träumte seit sie fünf Jahre alt war wiederholt eine Szene, in der sie mit einem Jungen an der Hand von der Galerie eines bestimmten Hauses stürzt. Als sie viel später einmal zufällig in das Haus kam, das sie aus ihren Träumen kannte, erfuhr sie, daß dort vor Jahrhunderten ein fünfjähriges Mädchen und ein Junge bei einem Sturz von der Galerie getötet wurden. Bilder, auf denen sie spontan ihre früheren Eltern erkannte, stellten tatsächlich jene der verunglückten Kinder dar. Das Haus galt als mit einem Spuk behaftet.

Quellen: Muller, Schmidt

 

Yoruba. Ein afrikanisches Volk in Südwest-Nigeria mit reinkarnationsähnlichen religiösen Vorstellungen, die sich u. a. in der Namensgebung von Neugeborenen zeigen. Beispiele dafür sind die Namen Babatunde und Yetunde mit der Bedeutung "Vater/Mutter ist zurückgekehrt" für Kinder, die unmittelbar nach dem Tod eines Großelternteils geboren wurden. Das wird jedoch nicht als Widerspruch zur Praxis der Ahnenverehrung empfunden.

 

Yôseph ben Shalôm Ashkéna. Jüdischer Mystiker (14. Jahrhundert), für den die Reinkarnation ein Weltprinzip der Verwandlung darstellte.

 

Yusuf Köse, Fall eines im Dorf Ödabasi geborenen Türken, der sich erinnerte, in einem Dorf 10 km nördlich dieses Ortes ermordet worden zu sein. Damals befand er sich auf der Heimreise von Iskenderun nach seinem Wohnort 20 km südlich von Antakya. Seine Leiche wurde mehrmals heimlich ins jeweils nächste Dorf getragen, um das eigene vor lästigen Nachforschungen der Polizei zu verschonen. Erst Yusuf Köses Vater in Ödabasi begrub den Toten.

Quelle: Stevenson

 

Yvonne Ehrlich, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Z., Fall. Nach einem Bericht von Surya meiselte der polnische Ingenieur Z. in einem sibirischen Bergwerk aus plötzlichem Antrieb einen bärtigen Männerkopf. Später sah er eine gleichartige Plastik im Dogenpalast in Venedig und erinnerte sich spontan an ein Vorleben als Freund des Dogen und Bildhauer des gezeigten Originals.

Quelle: Schmidt

 

Zaw Thein Lwin, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Zaw Win Aung, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Zin Mar, Fall.

Quelle: Stevenson

 

Ziyang Daoren, Pseudonym des chinesischen Autors Dingyaokang (1620-1691)*, unter dem er eine Fortsetzung des Jinpingmei, das Xujinpingmei** verfaßte, in dem die Personen des ursprünglichen (anonymen) Romans als Reinkarnationen wieder auftreten. Eine von 64 auf 48 Kapitel verkürzte Bearbeitung des Xujinpingmei, die Siqiao Jushi zugeschrieben wird, heißt Gelian Huaying.

* Das Pseudonym bedeutet "Purpurglanz-Einsiedler", sein Beiname Yehao "wilder Kranich".

** Das Wort xu bedeutet "fortsetzen".

 

Zouheir Chaar, Fall. Am 21.6.1948 fuhr Badih Chaar aus dem Dorf Ainab durch das Dorf Abadye, wo er vom soeben eingetretenen Tod des Jamil Adnan Zahr (*25.8.1913) erfuhr. Zu Hause sah er, daß seine schwangere Frau (Samiya Chaar, geb. Aburafeh, aus El-Halalieh bei Abadiye, eine entfernte Verwandte des Toten) etwa zur Zeit von Jamils Tod einen Sohn geboren hatte.* Von Anfang an vermutete er daher eine Reinkarnationsbeziehung. Im 2. Lebensjahr begann dieser Sohn (Zouheir) mit Äußerungen bezüglich dieses Vorlebens, im Alter von drei Jahren erkannte er beim Besuch einer Tante (Hasiba Aburafeh Zahr) in Abadye sein früheres Haus. Bemerkenswert ist, daß Jamil Adnan Zahr gegenüber Samiya Chaar Haß empfunden hatte. Ian Stevenson begann erst 1968 mit der Untersuchung des Falles.

Quelle: Stevenson

* Soweit seine Aussage von 1968. Es gibt jedoch aus anderen Quellen abweichende Angaben sowohl für das Todesdatum (22., 23., 26.) als auch für das Geburtsdatum (22.6. und 4.3., letzteres ist allerdings unwahrscheinlich).

 

Zwillinge. In den meisten Reinkarnationsfällen, in denen Zwillinge auftreten, zeigen sich Erinnerungen an enge Beziehungen dieser Geschwister in einem Vorleben.

 

Zwischenzustand. In einigen Fällen treten Erinnerungen an die Zeit zwischen den Inkarnationen auf.