Der Umgang mit Widerständen und
Fällen von sexuellem Missbrauch
von
Jan Erik Sigdell
Dutovlje
106, SI-6221 Dutovlje, Slowenien
Text
zu einem Kurzseminar an der Sommerschule von European Association of
Regression Therapists
in
Quinta da Calma bei Almancil, Algarve, Portugal, 3.-8. August, 2008
Inhalt
Den sich unbewusst sträubenden Teil herausnehmen
Wenn der sich sträubende Teil nicht heraus will
Sich an
vertraute Bilder klammern
Von
vorneherein Widerstand gegen den Einstieg in ein früheres Leben
Widerstand
gegen das Loslassen eines negativen Gefühls
Blockierender
Einfluss von einer anderen Seele oder von einer Wesenheit
SEXUELLER MISSBRAUCH IN DER KINDHEIT
So was
tun wir, wenn so etwas in der Rückführung hochkommt?
Und was
ist, wenn man vor Gericht kommt?
Wie kann
ein Täter so etwas tun? Widerstand
Sigmund Freud hat viel über Widerstände
geschrieben. Irgendwo schrieb er, dass ein wesentlicher Teil der Arbeit
eines Therapeuten darin besteht, die Widerstände des Patienten zu
überwinden. Diese kommen von etwas in ihm, das krank bleiben will.
Damit haben wir auch in der Rückführungstherapie oft zu tun.
Wie können solche Widerstände überwunden werden?
Man möge einwenden, dass solche Widerstände
nicht ohne Grund da seien, weil der Patient noch nicht bereit ist, das
Erkennen der Ursache seines Problems noch nicht verkraftet oder erst
durch die aktuelle Erfahrung (weil karmisch) hindurch muss und dann
später wissen darf, warum.* Das mag in einigen Fällen
zwar so sein aber ich glaube, dass solche Fälle selten sind, denn
er hätte wahrscheinlich (natürlich als ein unbewusster
Mechanismus) nicht die Idee gehabt eine wirksame Hilfe zu suchen, wenn
er dafür nicht bereit ist. In den meisten Fällen wird es
wegen eines unbewussten Gefühls sein:
„Wenn ich erst da hindurch
muss (oder das von mir wissen muss), ziehe ich es vor, mein Problem zu
behalten. Das ist einfacher.”
Er benimmt sich dann unbewusst oft wie ein Kind, das wir zum Zahnarzt
bringen wollen, um einen schmerzenden Milchzahn ziehen zu lassen: „Nein, ich will nicht zum Zahnarzt! Dann
habe ich lieber das Zahnweh. Es geht sicher von selbst weg.” Auf
dem Weg zum Zahnarzt möchte es den Vater ablenken, sodass es
länger dauert: „Guck Vati! Was macht der Hund da?”,
„Gehen wir mal zum Teich um die Enten zu sehen” und
Ähnliches. Einige Klienten verhalten sich ähnlich und
versuchen vor der entscheidenden Situation in der Vergangenheit
auszuweichen.
Es mag auch ein Widerstand gegen
das Loslassen von negativen emotionalen Energien aus dem Erlebnis in
der Vergangenheit geben, weil etwas in uns diese behalten will. Er
glaubt vielleicht, dass er ein Schuldgefühl nicht loslassen darf
(aber er darf es fast immer) und jenes Schuldgefühl erlaubt ihm
wiederum nicht, andere negative Gefühlsenergien loszulassen (denn
er meint, er verdiene es nicht, davon frei zu werden). Es kann aber
auch sein, dass wenn er ein bisschen leidet, bekommt er Aufmerksamkeit
von der Umwelt – ein „Vorteil”, den er sich nicht
entgehen lassen will (der kein Vorteil ist, denn der Preis dafür
ist auf jeden Fall zu hoch). Oder er will Anderen die Schuld für
sein Leid geben und nicht einsehen, dass ein Teil der Schuld bei ihm
selbst liegt und nicht alles nur bei den Anderen, und wenn er die
Ursache seines Leides erkennen und die negativen Gefühle loslassen
würde, käme er um diese unbequeme Einsicht nicht mehr herum.
Der Extremfall ist der
sogenannten „Therapeutenkiller”, der von einem Therapeuten
zum anderen geht mit dem Gefühl: „Dieser Kerl taugt auch
nichts! Er konnte mir auch nicht helfen!” Aber in ihm drinnen
sitzt ein kleines „Teufelchen” und triumphiert: „Ha!
Ich habe wieder einen Therapeuten ausgetrickst und mein Problem
erfolgreich verteidigt!”
So wie können wir nun
solches überwinden?
Den sich unbewusst sträubenden Teil herausnehmen
Es kann natürlich nicht
ausgeschlossen werden, dass diese Erscheinung mehr als nur das
unbewusste Ich des Klienten ist. Sie könnte ein geistiger Helfer
sein, auch wenn wir eine solche Begegnung nicht wirklich erstreben. Ich
glaube, dass dies vorkommt, aber dass der normale Fall
„einfach” der ist, dass es sich eben um das unbewusste Ich
des Klienten handelt
–
oder, wenn man so will:
seine Seele.
Wie ich früheren Texten zu
Kurzseminaren in der Sommerschule geschrieben habe [1,2], ist es
wichtig, sich mit dem Helfer wohlzufühlen. Siehe diese Texte
über den Umgang mit Fällen, wo es nicht so ist.
Wir nehmen nun an, dass der
Klient blockiert, wenn wir uns eine entscheidende Situation in der
Vergangenheit nähert (in einem früheren Leben, in der
heutigen Kindheit oder vielleicht in der Zeit im Mutterleib). Wir
wollen, dass er weitergeht, aber das Bild bleibt stehen oder es
verschwindet. Im letzteren Falle gehen wir zurück zum letzten
Bild, aber es verschwindet wieder, wenn wir weitergehen wollen. In
einem solchen Fall führe ich ihn zur Begegnung mit dem Helfer:
„Es scheint, dass ein unbewusster Teil von dir nicht wieder
erleben will, was damals geschah. Frage den Helfer, ob es so
ist.” Die Antwort ist normalerweise „Ja”. Oder der
Helfer antwortet nicht, was ich auch für ein „Ja”
nehme, das der Klient nicht hören will. Nur wenn sie
„Nein” ist, liegt die Sache anders, und wir bitten in dem
Fall den Helfer, zu erklären.
„Bitte den Helfer den Teil
von dir der es nicht wieder erleben will (oder: der sich nicht erinnern
will) aus dir herauszuholen und sag Bescheid, wenn du ihn siehst. ...
Wie sieht er aus?” Es mag ein Schatten sein, ein Holzklotz, ein
bockiges Kind, ein Giftzwerg oder irgendetwas. „Frage den Teil,
warum er sich nicht daran erinnern will.”
–
„Es ist zu
schmerzhaft.”
–
„Sage ihm, dass es
sich gerade um den Schmerz handelt, den wir nun und für immer
auflösen wollen, sodass du nun endgültig davon frei wirst!
Bisher hast du ihn nur unterdrückt und in dir versteckt, aber so
warst du immer noch nicht frei. Aber um davon frei werden zu
können, müssen wir erst wissen, woher der Schmerz kommt.
Frage den Teil, ob er jetzt ganz davon frei werden will?”
Höchst wahrscheinlich: „Ja.”
–
„Bitte nun den
Helfer, diesen Teil zu sich zu nehmen, lasse den Teil bei ihm und gehe
zurück in jene Situation in der Vergangenheit.” Nun kann er
wahrscheinlich weitergehen.
Oder der Teil antwortet
vielleicht: „Dann würde es nur schlimmer!”
–
„Frage den Helfer,
was er meint.”
–
„Er sagt, dass es
nur besser werden kann.”
–
„Bitte dann den
Helfer, diesen Teil zu sich zu nehmen ...”
Es kommt vor, das nicht der ganze
Widerstand auf einmal herauskommt, aber erst nur ein Stück davon.
Kann der Klient immer noch weitergehen, gehen wir zum Helfer mit der
Frage: „Kam der ganze Teil heraus, der sich nicht erinnern will,
oder nur ein Stück davon?” Wahrscheinlich nur ein Stück
und wir können nun den Rest herausholen.
Diese Technik ist erstaunlich
hilfreich für die Überwindung von Widerständen. Was tun
wir dann am Ende der Rückführung mit dem sich
sträubenden Teil (oder den sich sträubenden Teilen)? Wir
lassen den Helfer fragen. Es kann einer von drei Antworten geben: 1.
den Teil zurücknehmen, da er ja nun nichts mehr zu verhindern hat,
2. beim Helfer lassen, der sich darum kümmern wird, oder 3. ihn
loswerden. Im letzteren Fall: wie? Man kann ihn z.B. dem Feuer
übergeben. Sollte der Teil wie –
vielleicht – ein bockiges Kind aussehen, würden wir das aber
nicht tun. In dem Fall bitten wir den Helfer, ihn ins Licht zu geben.
Der Widerstand mag auch im Gespräch mit dem Helfer
auftreten. Wir stellen Fragen und bekommen Antworten, dann fragen wir
wieder etwas und der Helfer antwortet nicht mehr. Er schweigt oder der
Klient sieht ihn sprechen aber hört nicht was, oder der Helfer
wendet sich ab oder will gehen: „Bitte ihn zu bleiben (oder
sich wieder zu dir zu wenden).” Er mag
sogar verschwinden: „Rufe ihn und sag, wenn er
wieder da ist.” Die Frage die wir hier stellen ist
natürlich: „Gibt es in dir ein unbewusster Teil, der die
Antwort nicht hören will?” Wir lassen wieder den Helfer
diesen Teil herausnehmen. Eine andere Weise um diesen Widerstand zu
überwinden ist: „Es könnte sein, dass der Helfer etwas
sagen will, das du lieber nicht hören willst. In dem Fall ist es
deine freie Wahl, es anzunehmen oder auch nicht. Aber wenn du ihn es
nicht sagen lässt, kannst du ja nicht einmal wählen. Lass ihn
deshalb antworten, wie er will und dann kannst du entscheiden, ob du es
annimmst oder nicht.”
Selten einmal sieht der Teil wie
eine Person aus. Es könnte der Klient selbst in einem
früheren Leben sein, aber sie könnte auch wie eine ihm heute
bekannte Person sein – dann eher jemand der verstorben ist.
Es ist im letzteren Fall möglich, dass es die Seele jener Person
ist, die verhindern will, etwas in der Vergangenheit zu sehen. Was wir
in einem solchen Fall tun, wurde im Text von einer früheren
Sommerschule beschrieben [1].
Wenn der sich sträubende Teil nicht heraus will
Der Teil kann auch eine
symbolische Erscheinung haben, die mit dem im Zusammenhang steht was
der Klient nicht sehen will. Es kam einmal ein Geldbündel heraus
(den die Klientin vorher im Herz drinnen sah) und das hatte mit Geiz in
einem früheren Leben zu tun. In einem anderen Fall zeigte der
Helfer einen Pfeil, der in der Brust steckte. Sie war in einem Leben
als Indianerin unter Umständen erschossen worden, aus welchen
heraus sie der falschen Person die Schuld für ihren Tod gab.
Andere Möglichkeiten
Wir können dem Klienten auch
sagen: „Steige nun aus dem Körper heraus, den du da (in
jener Situation) hast. Dann bist du nur ein unsichtbarer Beobachter.
Schaue zu und erzähle mir, was geschieht.” Nun hat er nicht
mehr die Gefühle, die er im Körper hatte, und kann leichter
sehen, was geschieht. Oder ich sage: „Überspringe das
Geschehen und gehe dort hin, wo alles vorbei ist.” Nun ist er
vielleicht der Gefahr entkommen und ist erleichtert, oder der
Körper ist tot und er ist die Seele, die ihn verlassen hat, oder
etwas Ähnliches, und er kann berichten, was geschah. Ich
möchte nun, dass er zum Anfang der Situation zurückgeht, aber
dieses Mal im Körper und die Gefühle erlebend. Warum? Weil
es zum wesentlichen Teil der Katharsis gehört, diese Gefühle
zu erleben und sie nachher aufzulösen. Nur zuzuschauen
wie bei einem Film gibt ihm eine Erklärung seines Problems, aber
kaum die Lösung. Die Lösung liegt darin, die
seelenverletzenden Gefühle, die er hatte durch Wiedererleben
aufzudecken und sie aufzulösen. Ich lasse meistens den
Helfer ein Feuer zünden, wo diese Gefühlsenergien (und auch,
wenn vorhanden, physischer Schmerz) symbolisch verbrannt werden. Feuer
ist ein Symbol für Transformation und dadurch werden diese
Energien in andere Energien gewandelt.
Es ist interessant, dass er
leichter noch einmal durch die Situation geht, nun im Körper, wenn
er erst gesehen hat was wirklich geschah, statt erst nur eine
unangenehme Vorahnung zu haben. Es kann dann auch sein, dass er
entdeckt, dass es doch nicht so schlimm war, wie er zuerst meinte und
dann geht es noch leichter.
Ist er im Körper aber
empfindet die Gefühle nicht, richtet sich der Widerstand gegen die
Gefühle und nicht gegen die Situation als solche. Wiederum lassen
wir den Helfer den unbewussten Teil herausholen, der die Gefühle
nicht haben will und sagen ihm, dass wenn er sie zurückhält,
dann behält er sie auch, nur drinnen versteckt.
Noch eine Weise um einen
Widerstand zu überwinden ist: „Frage den Helfer was
geschehen würde, würdest du das durcherleben.” –
„Dann kann dein
Problem gelöst werden.”
–
„Und wenn du es
nicht tust?” –
„Dann bleibt alles
wie vorher.” –
„Was möchtest
du nu tun?” Meistens: „Dann gehe ich halt
hindurch.”
Es kommt vor, dass die Person
über der Szene schwebt, ohne zu „landen”. Das wird
bedeuten, dass er nicht in jenes Leben zurück und in jenem
Körper nicht sein möchte. Ich sage: „Bitte dein
höheres Selbst dir das Haus zu zeigen, in dem du damals gelebt
hast.” –
„Ich sehe es.” –
„Gehe hinein ... Wo
bist du?” –
„In der
Küche.” –
„Schaue auf den
Boden. Siehst du deine Füße?”
–
„Ja.” Nun ist
er im Körper ...
Ich verstehe das höhere
Selbst als der höchste geistige Teil von uns, die oberste Ebene im
unbewussten Ich. Vielleicht ist es das, was die Chinesen yüán
shen nannten, der ein Teil vom
hsìng ist [3]. Es ist vermutlich eine Ebene höher
als der Helfer, kann aber auch das Gleiche sein. Wir können auch
den Klienten dem höheren Selbst begegnen lassen, aber in jedem
Fall kann der Klient eine Frage an sein höheres Selbst richten,
ohne es zu sehen, egal, in welcher Situation er sich befindet. Die
Antwort kommt dann wie telepathisch oder es wird ihm (wie in diesem
Fall) etwas gezeigt.
Ich hatte einmal eine Klientin,
die sich in keinem Körper sah und fragte: „Siehst du deine
Füße?”
–
„Nein.”
–
„Siehst du deine
Hände?”
–
„Nein.”
–
„Wo hast du dann
deine Hände?”
–
„In den
Taschen.”
–
„Und wo sind die
Taschen”
–
„In der Hose.”
Nun sah sie doch den Körper, den sie offensichtlich erst nicht
sehen wollte.
Es kann aber vorkommen, dass die
Person wirklich nicht in einem früheren Körper ist, sondern
im Seelenzustand kurz nach dem Sterben, wo sie keinen Köper mehr
hat. In dem Fall sage ich: „Gehe zurück zu einer Stunde,
bevor du den Körper verlassen hattest” oder „Gehe 24
Stunden zurück zum Tag vorher.” Das reicht meistens und sie
ist dann eine Person in einem Körper.
Wenn er keinen Helfer findet,
Motivation
1.
„Was auch kommen
mag, weißt du, dass es nicht jetzt geschieht, sondern in
Wirklichkeit schon lange vorbei ist. Also kannst du dich gefahrlos
darauf einlassen.”
2. „Du hast es damals
überlebt, sonst könntest du nicht heute bei mir sein.”
3. „Wenn das hier kommen
will, ist es weil hier ein Hauptschlüssel zur Lösung deines
Problems liegt, denn danach haben wir ja gefragt. Wenn du diesen
Schlüssel und diese Lösung wirklich haben willst, wirst du
wohl weitergehen müssen ...”
In ein Gefühl gehen
Wenn es stehen bleibt, fragen wir: „Was fühlst du
jetzt?” und lassen den Klienten in jenes Gefühl gehen, um zu
sehen, wohin es führt. Wir können auch ein Gefühl
aufgreifen, das mit dem Problem zu tun hat, zum Beispiel eine Angst:
„Erlaube dir, diese Angst wieder zu fühlen (z.B sich an das
letzte Mal erinnernd, wo du sie hattest). Es ist ungefährlich, das
zu tun, weil es hier und jetzt keine Gefahr gibt. Die Angst weiß,
woher sie kommt. Sie führt dich zurück in eine Situation, wo
du sie schon einmal hattest, vielleicht zum ersten Mal.” Das
Gefühl ist meistens emotional, aber es kann auch ein
körperliches Gefühl sein, vielleicht ein Schmerz.
Alternativ lassen wir den
Klienten fünfmal (oder mehr) einen Leitsatz wiederholen, der in
nur wenige Worte entweder das Problem ausdrückt, oder auch die
Situation, in der es blockiert.
Schönung der Situation
Haben
wir den Eindruck, dass es so ist, lassen wir den Klienten dem Helfer
Fragen stellen, die wir versuchen so zu formulieren, dass er doch sehen
kann was er möglicherweise nicht sehen wollte, ohne suggestiv oder
insistierend zu sein (unser Eindruck kann ja auch falsch sein!). Wir
könne zum Beispiel sagen: „Frage den Helfer, was in
jenem Leben wirklich mit deinem Problem heute zu tun hat.” War da
zuerst kaum etwas, was wirklich problembezogen ist, gibt es höchst
wahrscheinlich doch etwas, das er bisher lieber übersehen wollte,
denn sonst wäre wohl jenes Leben kaum hochgekommen. Oder wir
können ein bisschen mehr direkt fragen: „Frage den Helfer,
ob es in jenem Leben auch etwas gab, das du noch nicht sehen
wolltest.”
Sich an vertraute Bilder klammern
Alternativ können wir zum Helfer gehen und ihn
bitten, eine Situation in einer vergessenen Vergangenheit zu zeigen,
die mit dem Problem zu tun hat.
Tricks
von anderen Verfassern
Von vorneherein Widerstand gegen den Einstieg in ein
früheres Leben
Handelt es sich um ein Täterleben, kann der
Widerstand stärker sein. Man sieht sich noch weniger gerne als
Täter als man sich als Opfer sieht ... Ich kann dann sagen:
„Frage den Helfer was du aus dem Leben lernen solltest, das du
soeben gesehen hast.” Vielleicht war es ein Leben, wo er als Kind
unter einer schlechten und lieblosen Behandlung hat leiden müssen
und die Antwort wird: „Ich sollte lernen Kinder lieb zu
haben.” – „Dann muss es ein Leben vorher geben in dem
du Kinder nicht lieb hattest, denn man muss ja nicht lernen, was man
schon weiß. Bitte den Helfer dir eine Szene in einem solchem
Leben zu zeigen.” Nun kann er in ein Leben steigen, wo er selbst
Kinder so behandelte, wie er es im anderen (oder diesem) Leben selbst
hat erfahren müssen ...
Die
Lichtkreise verwenden
Widerstand gegen das Loslassen eines negativen Gefühls
Das vertraute Unwohlsein
Er meint, durch dieses Gefühl von der Umwelt
Aufmerksamkeit zu bekommen
Er will Anderen die Schuld für sein Leid geben
Er sucht Rache durch Leid
Ein unbewusstes Schuldgefühl lässt ihn
glauben, die Traurigkeit (in diesem Beispiel) nicht abgeben zu
dürfen
Ein unbewusstes Schuldgefühl kann in seltenen
Fällen derart von ganz von vorneherein blockieren, dass wir
überhaupt nicht in ein Leben kommen, wo die Ursache seines
Problems liegt. Es ist dann jedoch oft möglich, den Kontakt mit
dem Helfer zu haben. Wir lassen den Helfer fragen ob es ein
Schuldgefühl ist das blockiert und ob er es heute wirklich immer
noch haben muss. Wahrscheinlich nicht und wir können es abgeben.
In einem solchen Fall geben wir ein Schuldgefühl ab ohne dessen
Ursache zu kennen (denn es hindert ja auch das herauszufinden), sodass
wir diese erst nachher herausfinden müssen. Oder wir können
die Lichtkreise verwenden (siehe oben).
Natürlich
liegt nicht alles in frühere Leben, sondern Ursachen können
genau so gut in der heutigen Kindheit liegen.
Blockierender Einfluss von einer anderen Seele oder
einer Wesenheit
Dieser Fall kann schwierig sein, aber wenn es wegen der
ersten Ursache geschieht, gelingt es meistens, den Helfer begegnen zu
lassen. Wir gehen dann vor wie in meinem Text zu meinem Kurzseminar an
der Sommerschule in Frankfurt in 2006 beschrieben [1]. Ist es wegen der
zweiten Ursache: siehe oben „Wenn er keinen Helfer findet.” Sexueller
Missbrauch in der Kindheit
Da der sexuelle Missbrauch so schrecklich oft vorkommt, ist
es nicht selten, dass wir in einer Rückführung auf so einen
Fall stoßen. Meistens ist der Klient dann eine Frau. Vielleicht
hat sie im Vorgespräch gesagt, dass sie sich dran erinnere oder
dass sie den Verdacht habe, so etwas erlebt zu haben (vielleicht weil
sie weiß, dass er ihrer Schwester geschah). Im letzteren Fall
müssen wir erst den Helfer fragen, ob es auch wirklich so ist,
oder nicht. Ist es aber nur einmal geschehen (oder nur zwei oder
vielleicht drei) ist dies meistens derart verdrängt, dass sie sich
als Erwachsene nicht einmal vorstellen kann, so etwas erlebt zu haben.
In so einem Fall wird es vermutlich unerwartet in der
Rückführung auftauchen. Sagt sie zum Beispiel, dass sie den
Vater hasse, ohne dass sie eigentlich weiß warum, und noch mehr
wenn sie größere sexuelle Probleme hat, dann wird es nicht
ganz so unerwartet sein ...
Bestätigt der Helfer ein solcher Verdacht und sagt,
dass es wirklich geschehen ist, lassen wir ihn die Situation bevor es
eigentlich anfing zeigen, sodass sie dann in en Körper des
Mädchens hineingeht. Geschah es viele Male (und in diesem Fall
wird die Frau es wissen, da es dann kaum mehr verdrängt werden
konnte) bitten wir den Helfer eine stellvertretende Situation zu
wählen, die für alle repräsentativ ist. Danach fragen
wir den Helfer, inwiefern das reicht, oder ob man eventuell in noch
eine Situation gehen muss, von der ebenfalls negative emotionale
Energien abgegeben und aufgelöst werden sollten.
Das Vorgehen mit solchen Fällen, das ich
nachfolgend beschreibe, hat sich als bemerkenswert erfolgreich für
die Befreiung von einem solchen Trauma erwiesen und aus diesem Grund
will ich es hier beschreiben.
Es geschieht natürlich auch Jungen und dann nicht
immer in einer homosexuellen Art. Es gibt nämlich auch Fälle
in welchen die Mutter oder eine ältere Schwester sexuelle Spiele
mit dem Buben spielten. In einem Interview im schwedischen Rundfunk im
Juni 2008 hat ein Psychologe die Vermutung geäußert, dass
solche Fälle 10-15 % aller Fälle betragen könnten,
obwohl nur 1-2 % berichtet werden. Ähnliche Vermutungen wurden
bereits in Zeitschriftenartikel und in einer schweizerischen
Radiodokumentation in den 80er Jahren geäußert. Ich hatte
sogar einen Kontakt mit einem Fall von lesbischem Missbrauch.
Da viele daran zweifeln mögen, dass eine Mutter es
mit ihrem Jungen tun könnte, sollte ich es wohl mit ein paar
Fällen illustrieren, die ich hatte. Ein junger Mann hatte sexuelle
Probleme. Er erlebte sich, als kleiner Junge von der Mutter gebadet zu
werden. Dabei wurde die Mutter offensichtlich erregt, denn sie nahm
seinen Penis in den Mund und masturbierte. Er erlebte es als etwas
Beängstigendes. In einem anderen Fall zog sich die Mutter aus und
nahm den Säugling mit ins Bett, drückte ihn an ihre
Brüste und masturbierte. Das Kind erlebte es als etwas
Beängstigendes das es nicht verstehen konnte. In noch einem Fall
wollte die Mutter dem Jungen die Hose wechseln und stellte ihn auf
einen Tisch. Wenn sein Unterkörper nackt, war kam eine Tante und
nahm seinen Penis in den Mund. Dann ging sie weg und sagte:
„Wenn er groß ist, wird er verstehen, wie gut das
tut.” Der Junge empfand es als ein ungeheuerliches Eindringen in
seiner Privatsphäre. Die Mutter war geschockt und tat in ihrer
Hilflosigkeit das Dümmste, was sie tun konnte: Sie gab dem Jungen
eine Ohrfeige. Der Klient erzählte nachher, dass jene Tante ihn in
seiner Jugend verführen wollte, aber erging darauf nicht ein.
So was tun wir, wenn so etwas in einer
Rückführung hochkommt?
Hatte dann das Mädchen der
Mutter gesagt, was geschehen war? Wenn sie es hatte, lassen wir die
Klientin auch das wieder erleben. Wie reagiert die Mutter? Vielleicht
nimmt sie das Mädchen in die Arme, tröstet es und sagt, dass
sie dafür sorgen wird, dass es nie wieder geschieht. Das ist
natürlich eine Erleichterung für das Mädchen. Aber
manche Mütter reagieren in ihrer Hilflosigkeit und Angst vor der
Situation unglaublich negativ. Sie beschimpfen die Tochter wie wenn es
ihre Schuld wäre, und fügen damit der Tochter ein weiteres
Trauma hinzu. Dann gibt es wiederum Gefühle, die aufzulösen
sind. Das ist natürlich das Schlimmste, was eine Mutter in so
einem Fall tun kann.
Und wenn das Mädchen es der
Mutter nicht erzählt hat? Wir können es durchspielen, wie es
gewesen wäre, wenn sie es erzählt hätte. Wenn die
Situation des Missbrauchs vorbei ist: „Gehe nun zu deiner Mutter
und erzähle es ihr. Wie reagiert sie?” Hoffentlich
tröstet sie das Mädchen. „Du siehst nun, dass es nicht
gefährlich gewesen wäre! Aber nun haben wir es in dieser
Weise nachgeholt.” Es könnte allerdings auch dann sein, dass
die Mutter der Tochter die Schuld gibt. Wie kann das sein?
Offensichtlich, weil das Mädchen (nun die Frau) in ihrem
unbewussten Ich weiß, dass die Mutter so reagiert hätte.
Dann gibt es auch hier negative Gefühle, die aufzulösen sind.
[Vgl. Diskussion am Ende.]
Der karmische Zusammenhang
Die Mutter als Zuhälterin ...
In einem extremen Fall, den ich hatte, sagte die Mutter
immer wieder, dass die Tochter solle zum Vater gehen und ein
Mittagsschläfchen machen, obwohl sie wusste, was geschehen
würde. Eines Tages wollte es die Tochter der Mutter sagen, die
antwortete: „Das hast du nur
geträumt!”
Wie wissen wir nun all das? Wir
lassen den Helfer fragen, ob es die Mutter wusste und – wenn sie es tat – warum sie nichts dagegen tat.
Und/oder wir fragen die Mutter, wenn sie im zweiten Lichtkreis steht
(siehe unten).
Schuldgefühle
Es kann vorkommen, dass das
Mädchen dabei auch ein angenehmes Gefühl hatte, wenn der
Missbrauch nicht weiter ging als zur Berührung am Unterleib. Das
Mädchen kann sich dann Schuldgefühle dafür gemacht
haben: „Es darf mir nicht angenehm sein wenn mein Vater (Onkel.
Bruder ...) das tut! Das darf nicht sein!” In so einem Fall ist
es gut möglich, dass die heute erwachsene Frau sich immer noch
nicht erlaubt, es angenehm sein zu lassen, auch wenn es der Ehemann
tut, und sie mag deshalb noch nie einen Orgasmus erlebt haben. Mit
Hilfe vom Helfer wollen wir, dass sie nun versteht: „Ein
angenehmes Gefühl dabei ist eine an sich normale physiologische
Reaktion. Das ist nicht falsch! Was falsch war, war nur, dass es der
Vater tat (oder wer es nun war), aber nicht das Gefühl an
sich.” Der Helfer stimmt zu und sie wird nun hoffentlich diese
Dinge auseinanderhalten und sich das angenehme Gefühl erlauben,
wenn es die richtige Person tut.
Verzeihen
Wenn es angebracht ist (siehe
oben) lassen wir auch die Mutter in den zweiten Kreis stellen.
Es wird hinreichend sein, in
dieser Weise zu verzeihen. Es ist nicht notwendig mit dem Täter
darüber zu sprechen und es würde oft nicht einmal
möglich sein. Ist das Verzeihen schwer, mag es helfen, dass die
Frau sich selbst für das Täterleben verzeiht (siehe oben).
Und was ist, wenn man vor Gericht kommt?
Oraler Missbrauch und Bulimie
Den Körper verlassen
Wie kann ein Täter so etwas tun?
Es gibt eine Theorie, dass der Täter in seiner
Kindheit selbst Opfer von Missbrauch gewesen sei (ein „abuse
survivor” oder „Missbrauchsüberlebender”)
aber ich zweifle daran und glaube, dass es bei Weitem nicht so
gewöhnlich ist, wie einige zu meinen scheinen. Und es passt auch
nicht mit der Statistik zusammen! Die meisten Täter sind
Männer und die meisten Opfer Mädchen ... Wie könnte das
zusammenpassen?
Ein anderer Faktor sind die fast 2000 Jahre eines
unterdrückenden negativen Einflusses der Kirchen (und einiger
anderen Religionen) der die Sexualität als Sünde erklärt
und dabei unzählige Ehen schwer verletzt, verkrüppelt oder
sogar ruiniert hat ... Besonders Frauen sind nicht selten
„programmiert” um negative Gefühle in Bezug auf
Sexualität zu haben, sodass sie diese kaum
genießen können. Ich sehe darin eine Politik um uns als
„Sünder” darzustellen und uns dadurch im Sinne einer
religiösen Diktatur strenger zu steuern. Eine Person, die
„Sünder” zu sein glaubt, ist leichter zu kontrollieren
und manipulieren ... (vgl. [7]).
Von solchen Einflüssen her
mag eine Ehefrau die Sexualität mit ihrem Mann vermeiden oder
verweigern und er kann dann als Folge davon eines Tages ausrastern und
es mit seiner Tochter tun (vielleicht sogar als unbewusste Rache an der
Frau). Was ich hier schreibe ist in keiner Weise eine Entschuldigung!
Dies ist keine Verteidigung für solche kriminellen Handlungen! Es
handelt sich nur um einen weiteren erklärenden Faktor. (Er sollte
– natürlich! – stattdessen einen anderen Weg suchen,
um das zu haben, was ihm die Frau verweigert, wie in der Prostitution
oder mit einer Geliebten, wozu er in einem solchen Fall das moralische
Recht hat, da keine Ehefrau das Recht hat vom Mann zu verlangen, dass
er nur ihretwegen wie ein Mönch lebt; ob es ihr gefällt oder
nicht: Ihre Verweigerung ist gleichzeitig ihre Erlaubnis ... oder sie
hätte psychologische Hilfe suchen sollen ...)
Es kann aber noch einen Faktor
geben! Eine sich anklammernde Seele oder Wesenheit kann einen
Täter zu solchen Dingen animieren. Wird ein solcher Fall entdeckt,
erstreben wir, den Mann davon zu befreien, wenn er im „zweiten
Kreis” steht (siehe [1] und [2]). So etwas kann besonders dann zu
vermuten sein, wenn der Täter nicht wusste was er tat, wenn es
geschah, oder (was sehr selten ist) sogar nachher ein Black-Out hat und
sich nicht erinnern kann.
Ritueller Missbrauch
DISKUSSION
Mutter und Tochter sind auf einer
unbewussten Ebene viel mehr verbunden als bewusst. Deshalb weiß
das Mädchen in ihrem unbewussten Ich recht gut, wie die
Mutter reagieren würde, wenn sie es erzähle. Das wird es dann
sein, was sich in der Reaktion der Mutter manifestiert, wenn wir es
durchspielen, wie es gewesen wäre. Und da es das Mädchen unbewusst
wusste, und falls die Reaktion negativ würde, hat sie –
wiederum unbewusst – das befürchtet und ihre Mutter
dafür Vorwürfe gemacht (wissend, oder jedenfalls glaubend,
dass sie keine Unterstützung erwarten könne). Es gibt also
auch dann unbewusste negative Gefühle diesbezüglich,
die wir auflösen wollen.
Ist aber die Reaktion der Mutter
positiv und hilfreich erlebt die Klienten eine verdiente Erleichterung.
Natürlich wiederum, weil sie dies wusste, aber aus anderen
gründen es nicht erzählen wagte, zum Beispiel Bedrohung vom
Täter her.
Wenn wir es so durchspielen, könnte die
Klientin in andere Energien geraten, die nicht ihre sind
Ist es wirklich wichtig zu verzeihen?
Muss es wirklich karmisch bedingt sein?
Außer dass uns dies erlaubt
– und das ist hier das Wichtigste – unbewusste
Schuldgefühle aufzulösen, hilft uns dies auch um das
Kindheitserlebnis in einem neuen Licht zu sehen und es als eine Lektion
annehmen zu können, die nun definitiv vorbei ist, und zu
verzeihen, sowohl dem Täter wie auch uns selbst.
Sollte der Täter nicht
vor Gericht?
Eine andere Situation, die ich
glücklicherweise auch nicht hatte, ist diese: Wir machen mit einem
Mädchen eine Rückführung und finden heraus, dass es jetzt
geschieht. Dann muss etwas getan werden! Das erste wäre,
mit der Mutter zu sprechen. Will sie davon nichts wissen („Also,
DAS glaube ich wirklich nicht!!”), was dann? Es wird
wiederum eine Frage von Beweisen. Eine Untersuchung von einem
Gynäkologen könnte etwas bringen, oder auch eine
psychologische Untersuchung vom Verhalten und von Ängsten des
Mädchens. (Wir könnten auch der Mutter eine
Rückführung vorschlagen, um es herauszufinden ... wenn
sie darauf eingeht.)
Ein Fall hatte ich
tatsächlich vor vielen Jahren, aber da wusste man es vorher. Es
wurde nicht erst in der Rückführung entdeckt. Ein
Mädchen war verschwunden und wurde erst nach Tagen gefunden. Ein
Mann hatte sie irgendwo hingebracht und offensichtlich etwas mit ihr
getan, aber das Mädchen weigerte sich, darüber zu sprechen.
Die Eltern baten mich, sie zurückzuführen, was ich in
Anwesenheit einer Polizeipsychologin tat. Meine Absicht war
natürlich zu erreichen, dass das Mädchen soweit möglich
von allen traumatisierenden emotionalen Energien befreit würde, so
gut ich es konnte. Das Hauptanliegen der Eltern und der
Polizeipsychologin war, Informationen zu bekommen, um den Mann greifen
zu können. Das Mädchen hatte Angst zu viel zu erzählen,
denn der Mann hatte sie bedroht und sagte, er würde sie vergiften.
Das machte die Rückführung schwierig, aber es kam doch noch
genug heraus, das auch half, den Mann zu finden.
Referenzen: Jan Erik Sigdell: Der
Umgang mit anklammernden Seelen und Wesenheiten, www.christliche-reinkarnation.com/AttSoulsD.htm Jan Erik Sigdell: Heilung
durch Versöhnung, www.christliche-reinkarnation.com/Versoehnung.htm Das Geheimnis der
goldenen Blüte, übersetzt von Richard Wilhelm, Walter,
Olten und Freiburg i.Br., 3. Aufl. 1971. Ingrid Vallieres: Praxis
der Reinkarnationstherapie, Hannemann, Steimbke (Germany), 1987. Marcia Moore: Hypersentience,
Crown, New York, 1976 Garret Oppenheim:
“Overcoming Resistance to a Past-Life Scene”, The
Journal of Regression Therapy, APRT, Riverside CA, Vol. III, Nr. 2,
1988, pp. 43-46
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Über
den Verfasser
Ich arbeite mit einem
„Helfer”, der einfach eine symbolische Erscheinung des
eigenen unbewussten Ichs ist, den der Klient im inneren Bild sieht.
Dadurch kann er mit seinem unbewussten Ich ein Gespräch haben,
Fragen stellen und Antworten bekommen. Die Antworten kommen meistens
wie telepathisch, wie Gedanken in seinem Kopf, aber es kommt vor, dass
er eine Stimme hört oder das der Helfer ihm etwas zeigt. Die
Erscheinung mag wie eine menschliche Gestalt sein, männlich oder
weiblich, aber sehr oft eher wie eine Lichtgestalt. Manchmal ist es nur
Licht und selten einmal etwas noch mehr abstraktes oder symbolisches.
Es kommt vor, dass sie wie ein Engel aussieht. Ein Christ sieht
manchmal Maria oder gar Jesus. Ein muslimischer Klient sah den
islamischen Heiligen Mevlana. Ein Buddhist mag Buddha sehen und ein
Jude vielleicht Abraham oder Moses. In solchen Fällen passt es
sich offensichtlich unbewusst dem Glaubenssystem des Klienten an.
geht es vielleicht schrittweise:
„Frage den Helfer in
welchem Körperteil von dir jener unbewusste Teil sitzt der es
nicht wissen (sehen, wieder erleben) will.” Zum Beispiel:
„Im Bauch.” – „Bitte ihn dir sehen zu helfen,
was da im Bauch steckt.” Als ein nächster Schritt kann jener
Teil wahrscheinlich herausgenommen werden.
Noch eine
Möglichkeit um einen Widerstand gegen das Widererleben einer
Situation in einem früheren Leben zu überwinden ist die
folgende. Wir lassen erst die Situation aus und gehen zum Todeserlebnis
in jenem Leben. Wenn er im Seelenzustand nach dem Sterben ist, sage ich
ihm: „Bleibe, wo du jetzt bist, und schaue nur zurück auf
jenes Leben. Kannst du nun sehen, was in jener Situation (sie
beschreibend) geschah?” Nun kann er es wahrscheinlich. Es ist
leichter es zu sehen, wenn man nach dem Tod zurückblickt, als wenn
man in der Situation ist. Er kann beschreiben, was geschah und ich
sage: „Gehe nun zurück in jene Situation. Dieses Mal wollen
wir sie auch erleben.”
wird es auch ein Widerstand sein. Warum? Es
wird ein unbewusstes Gefühl in ihm sein, das ihn
–
ebenfalls unbewusst – glauben lässt, dass er keine Hilfe verdienen
würde. Es kann sogar sein, dass er das sagt und ich sage dann: „Lass den Helfer das
entscheiden! Er weiß, ob du es verdienst, oder nicht!”
Jedoch habe ich es als erstaunlich hilfreich gefunden, Folgendes zu
sagen: „Bitte dein höheres Selbst dir einen Engel zu
senden!” Meistens erscheint tatsächlich ein Engel ... Ist es
wirklich ein Engel? Warum nicht? Was man auch dazu meinen mag, es hilft
jedenfalls ...
Dieses Vorgehen geht zurück auf die Technik der
Einleitung von Morris Netherton und kann bei einer Blockade auch als
Alternative verwendet werden.
Man kann dies als eine besondere Form von Widerstand
betrachten. Es kommt vor, dass die Person die vergangene Situation
unbewusst so nicht sehen will, wie sie wirklich war, sondern sie macht
etwas anderes daraus das ihr besser gefällt. Das ist
natürlich eine Selbsttäuschung. Eine verwandte Situation ist,
wenn sie eine kritische Situation überspringt und weitergeht, wie
wenn sie nicht da wäre.
Das kann auch als eine Form von Blockade gesehen
werden. Es kommt selten einmal vor, dass der Klient ein wohlbekanntes
aus dem heutigen Leben aufgreift, einfach weil er sich damit besser
fühlt, als etwas kommen zu lassen das sein heutiger Verstand nicht
kennt. Wenn das geschieht, bleiben wir dabei und finden einen Weg aus
der bekannten Umgebung heraus. Zum Beispiel geht er in ein Haus hinein,
wo er in Wirklichkeit nie drinnen war, oder er öffnet eine
Tür, die er nie geöffnet hat. Aus der wohlbekannten Umgebung
heraus können wir nun in die Vergangenheit zurückgehen.
Sagt der Klient: „Ich weiß nicht, wie es
weiter geht” fragt
Ingrid Vallieres [4]: „Und wenn du es wüsstest, was
wäre es dann?” (sie hat dies wahrscheinlich von Morris
Netherton). Marcia Moore [5] fragt: „Was ist das Letzte,
das du möchtest, das es ist?” – und das Letzte, das er
haben will, ist in so einem Fall wahrscheinlich das, was es auch war
(sonst würde er sich nicht sträuben) ... Garret Oppenheim
[6] ließ einmal den Klienten vom Körper des Opfers in den
des Täters gehen. Es war leichter, das Geschehen durch die Augen
des Täters zu sehen. Aber nach meiner Erfahrung ist es meistens
nicht leicht in einen Körper zu gehen, den man nicht hatte. Wenn
nichts anderes hilft, mag man es aber versuchen.
Wenn wir ein Gespräch mit dem Helfer haben,
fragen wir oft nach einem anderen früheren Leben und bitten den
Helfer eine Szene darin zu zeigen. Es könnte ein anderes Leben
sein, das auch mit dem Problem zu tun hat, oder ein Täterleben, in
welchem das Karma entstand das zu einem späteren Opfererlebnis
führte. Es kommt dann vor, dass nichts kommt. Der Klient sieht
keine solche Szene, offensichtlich, weil er es unbewusst nicht will.
Ich sage dann: „Frage den Helfer, ob du in jenem Leben ein Mann
oder eine Frau warst.” Vielleicht: „Eine Frau.”
– „Bitte ihn diese Frau zu zeigen.” –
„Ich sehe sie.” – „Gehe in ihren Körper
hinein.” Das funktioniert oft.
In einem Text für eine andere Sommerschule
beschrieb ich eine Lichtkreistechnik [2] für ein
Versöhnungsritual um sich mit einer anderen Person (Seele) zu
versöhnen. Diese Technik kann auch für die Versöhnung
mit sich selbst dadurch verwendet werden, dass man der Person verzeiht,
die man selbst einmal war. Das kann auch helfen, wenn es viel
Widerstand gegen den Einstieg in ein anderes Leben gibt. Wir lassen den
Helfer die Person, die der Klient in jenem Leben war, in den zweiten
Kreis stellen um symbolische Verbindungen zu trennen (siehe [2]). Wir
lassen den Helfer fragen, was jene Person tat, um seiner Seele solches
Karma zu verursachen. Wenn der Klient dies weiß, soll er den
Helfer fragen, ob er noch heute diese Schuldgefühle in der Seele
hat. Wahrscheinlich hat er sie noch und wir können sie loslassen
und auflösen (wenn wir erst den Helfer gefragt haben, ob er es
darf, aber er darf es fast immer). Dann fragen wir den Klienten ob er
der Person, die er war, verzeihen kann. Er kann es wahrscheinlich. Nun
ist es leichter in jenes Leben zu treten. In manchen Fall kann es auch
mit dem reichen was wir nun in den Lichtkreisen getan haben (den Helfer
fragen lassen, ob es so ist), aber es wird meistens besser sein, jenes
Leben wieder zu erleben.
Wir bitten den Klienten seine – zum
Beispiel – Traurigkeit abzugeben (ich lasse ihn sie meistens
symbolisch in ein Feuer geben, um ihre Energie zu verbrennen) und er
sagt: „Sie klebt an mir, ich werde sie nicht los.” Das
bedeutet natürlich, dass er sie unbewusst nicht loslassen will.
Warum? Es gibt verschiedene mögliche Ursachen.
Er hat dieses Gefühl schon ein Leben lang, seit seiner
Kindheit, und es ist wie ein Teil von ihm geworden. Er meint dann
nichts mehr zu haben, wenn er es losließe, sondern nur Leere.
„Wenn du es loslässt, macht es Raum für etwas Neues!
Frage den Helfer, was das sein könnte.” Zum Beispiel
„Lebensfreude”. – „Willst du dann immer
noch die Traurigkeit haben?” – „Nein.”
„Frage den Helfer ob die Aufmerksamkeit wirklich aus ihren
Herzen kommt, oder eher aus dem Pflichtgefühl.” –
„Aus dem Pflichtgefühl.” – „Ist es das,
was du haben willst?” – „Nein, ich hätte es
lieber aus ihren Herzen.” – „Das kannst du auch
haben, aber nicht so. Frage den Helfer, wie.” – „Er
sagt, dass ich mein eigenes Herz öffnen muss, dann öffnen sie
auch ihre.” Für die Aufmerksamkeit zu leiden ist in
Wirklichkeit eine Form von Erpressung ...
Würde er das Gefühl loslassen, müsste er damit
einsehen, dass er ein Stück weit selbst schuld ist und nicht nur
die Anderen. Im Gespräch mit dem Helfer erreichen wir hoffentlich,
dass er dies einsieht und mit dem Spiel aufhört. Es wird kein
Konflikt geben in welchem nur Andere Schuld sind ...
Nehmen wir an, dass sein Vater ihn als Kind sehr schlecht
behandelte. Er will nun unbewusst leiden und ihm zeigen: „Schau,
was du aus mir gemacht hast!” – „Frage den Helfer, ob
der Vater es auch sieht.” – „Nein, das ist das
Letzte, das er sehen würde.” – „Dann leidest du
also umsonst! Möchtest du damit weitermachen?”–
„Nein.”
Wir suchen die Ursache für das Schuldgefühl, wofür
wir vielleicht in ein anderes Leben gehen müssen. Wenn wir sie
wissen: „Frage den Helfer, ob du es heute immer noch haben
musst.” – „Er sagt ‚Nein’.” Dann können wir das
Schuldgefühl und danach auch das andere Gefühl loslassen.
Hat sich eine andere Seele oder gar eine Wesenheit an
den Klienten gehängt, kann diese fremde Anwesenheit das
Rückführungserlebnis verhindern wollen. Es gibt dafür
zwei Ursachen: 1. diese Anwesenheit will verhindern, dass der Klient
etwas erfährt, was sie ihn nicht wissen lassen will, und 2. will
sie verhindern, dass sie entdeckt wird, und sucht deshalb auch zu
verhindern, dass der Klient den Helfer findet.
Ich gehe nun von dem
Fall eines von einem Mann missbrauchten Mädchens aus und nicht von
einem der anderen selteneren Fällen. Wir lassen die Klientin
dieses Kindheitstrauma wie jedes andere vergangene Trauma erleben und
lösen alle auftretende negativen Gefühle auf: Angst, Wut,
Ekel, Schamgefühl, vielleicht Schmerz und so weiter. Dann
können wir noch etwas tun: „Gehe nun noch einmal in die
Situation zurück, aber als die Frau die du heute bist. Nur das
Mädchen sieht dich, aber der Mann nicht. Was möchtest du nun
tun und sagen, um das Mädchen zu trösten und durch das
Erlebnis hindurchzuhelfen?”
Die Erfahrung zeigt, dass es für das Erlebnis
des Mädchens einen karmischen Grund geben wird. Wie man erwarten
mag, war sie einmal ein Mann, der Kindern so etwas antat. Aber sie kann
auch eine Mutter gewesen sein, die es geschehen ließ, die wusste
was geschah aber nichts dagegen tat. Eine solche Unterlassenheitstat
mach auch Karma! Hat die Klientin das erkannt, wird sie das
Kindheitserlebnis in einem anderen licht sehen. Sie kann es als eine
Lektion sehen, die ihre Seele gewählt hatte zu haben. Warum ist
das wichtig? Antwort: Es hilft, um dem Täter im heutigen Leben zu
verzeihen! Und sie wird unbewusste Schuldgefühle von jenem Leben
her haben, die wir nun auch auflösen können. Manche
mögen meinen, dass dies zu weit geht, weil es so schrecklich ist,
einem Kind so etwas anzutun. Und das ist es! Aber wenn nun einmal die
heutige Frau in einem früheren Leben wirklich ein Mann war, der Kindern
so etwas antat, wäre es dann nicht logisch, dass sie heute
dasselbe als Kind erleben solle?
Das gibt es wirklich ... Ich hatte mehrere
Fälle, in welchen es sich zeigte, dass die Mutter Bescheid wusste,
aber nicht eingriff, und zwar mit der Ausrede, dass 1. mein Mann mich
mit solchen Dingen in Ruhe lässt und 2. das Mädchen es
vergessen wird und dann macht es ihr nichts mehr aus. Furchtbar falsch!
Es macht ihr schrecklich viel aus! Auch wenn sie vergisst, wächst
sie traumatisiert auf! Denn sie vergisst es nie in ihrem unbewussten
Ich. So etwas ist wirklich das Allerschlimmste, das eine Mutter ihrer
Tochter antun kann ... (Es gibt sogar seltene Fälle in welchem es
die Mutter als eine bewusste Rache geschehen lässt, da sie die
Tochter gar nicht haben wollte.)
Es ist nicht
ungewöhnlich, dass das Mädchen für das, was geschah,
Schuldgefühle hat. Das wird daher kommen, dass sie instinktiv
wusste, dass es falsch war und vielleicht auch weil sie vom Täter
zum Schweigen bedroht wurde. Es ist ja selbstverständlich, dass
solche Schuldgefühle irrtümlich sind, da das Mädchen
doch das Opfer war, und sie müssen aufgelöst werden
(Schuldgefühle von einem vorausgehenden Täterleben ist etwas
anderes, aber auch diese können fast immer aufgelöst werden).
Wie immer – siehe
meinen Text darüber [2] – liegt die definitive Befreiung in
dem Verzeihen! Das ist der Schlussstrich unter all dem, was war. Aber
wie kann man so etwas verzeihen? Hat man den karmischen Zusammenhang
erkannt, kann man es! Wir verwenden die in einem früheren Text
beschriebene Lichtkreistechnik [2] und lassen den Mann, der es tat, in
den zweiten Kreis stellen. Wir schneiden alle symbolischen Verbindungen
(außer Lichtstrahlen) und heilen Wunden, die vom Schneiden
entstanden sein mögen. Dann lassen wir den Mann fragen, wie er so
etwas tun konnte! Was hat er sich dabei gedacht? Er wird es oft leugnen
und behaupten, es sei erfunden und nie geschehen. Wir lassen ihn
verstehen, dass wir es wissen, und bitten den Helfer ihm das klar zu
machen und dass er es nicht leugnen kann. Er wird es nun zugeben
müssen. Er lebt aber in einem Selbstleugnungsmuster und leugnet es
sich selbst, weil niemand wissen soll, dass es geschah. Darum
unterdrückt er alles und auch seine Schuldgefühle. Wir
können den Helfer bitten, ihm seine Maske wegzunehmen, hinter der
er sich versteckt. Er steht dann da wie ein „Häufchen
Elend” und zeigt schließlich doch seine Schuldgefühle.
Ihn so gesehen zu haben hilft verzeihen.
Vor vielen Jahren ging eine Geschichte
über einen Fall in den USA durch die Presse. Eine Frau erinnerte
sich in einer Therapie an einen Missbrauch durch den Vater und zog ihn
vor Gericht. Der Vater zog dann den Therapeuten vor Gericht, klagte ihn
für Fehlbehandlung an und gewann den Prozess, weil nichts bewiesen
werden konnte. Hier sind die Dinge schrecklich falsch gelaufen! Es ist
offensichtlich, dass kein Verzeihen gesucht und die Klientin mit all
ihrem Hass und Wut belassen wurde. Das Trauma wurde eher verstärkt
als aufgelöst! Wäre es in der richtigen Weise gelaufen,
hätte sie den Vater nie vor Gericht gezogen ... [Mehr dazu in der
Diskussion unten!]
In einigen Fällen von Bulimie kam
heraus, dass die Ursache oraler sexueller Missbrauch in der Kindheit
war.
Es kommt vor, dass die Seele des
Mädchens während des Missbrauchs den Körper
verlässt und sie das Geschehen nur beobachtet. Wir sollten dann
mit dem Helfer klären, ob es wirklich so war, da es sich auch um
eine Fluchtreaktion in der Rückführung handeln könnte
(d.h. eine Form von Widerstand) um nicht alle diese Gefühle wider
zu haben zu (die aber aufgelöst werden müssen!).
Bestätigt es sich, dass sie als es geschah wirklich
außerhalb des Körpers war, wird es doch auch Gefühle im
Körper geben, die wir auflösen wollen. Weil die Seele
über die sogenannte „Silberschnur”
mit dem Körper verbunden ist, kann man die Klientin in den
Körper hineinschicken, um diese Gefühle zu erwischen. Man
kann nicht zu 100 % außerhalb des Körpers sein solange er
nicht tot ist ...
Ich vermute die Verbindung von mehreren
Faktoren. Zuerst wird es ein sexueller Drang geben, der mit sexuellen
Stimuli (z.B. durch die Media) und einer psychologischen Deformation
verbunden ist. Die Letztere wird von einem Trauma in der Vergangenheit
kommen, das der Täter erlebt hat.
Diese Form ist die schlimmste Art von Missbrauch und
ich hatte sie in nur 1-2 Mal in den vielen Tausend
Rückführungen, die ich gemacht habe. Es gibt scheinbar
schwarzmagische Gruppen und Logen, in welchen ein Kind in einem Ritual
missbraucht wird. Eine der Absichten scheint zu sein, die
Persönlichkeit des Kindes zu brechen und sein emotionales Selbst
abzuspalten, um es zu zombifizieren und manipulierbar und gehorchend zu
machen. Es gibt im Internet Berichte über solche Fälle.
Warum die Mutter mit einschließen, wenn
sie es nicht wusste?
Antwort: Hat sie es wirklich nicht
gewusst? Sie wird immer wissen, was da vor sich geht, zumindest
in ihren unbewussten Ich. Sie mag es sogar ahnen aber es mehr
oder weniger unbewusst unterdrücken, denn sie will es nicht wahr
haben, sie meint sie könne mit der Situation nicht fertig werden,
sie hat Angst was die Leute sagen würden oder sie fürchtet
eine Auflösung der Familie. Die mehr, oder wahrscheinlich weniger,
bewusste Ausrede ist: „Wenn es
wirklich wahr ist, wird es das Mädchen vergessen, und dann macht
es nichts mehr aus.” Aber das Mädchen (und später die
Frau) vergisst es nie! Nicht in ihrem unbewussten Ich. Die
Traumatisierung wird ins Leben getragen und macht ihr ernste Probleme
als Erwachsene.
Antwort: Mit
Hinweis auf die Antwort oben halte ich das für wenig
wahrscheinlich. Und sollte sie es tun, hat sie es wahrscheinlich schon
vorher getan (durch irgendeine innere Affinität) und dann gibt es
hier aber doch noch etwas aufzulösen, und das kann wichtig sein.
Antwort: Ich glaube schon! Siehe
hier
und
hier.
Das ist der Schlussstrich unter dem Ganzen und der letzte Schritt der
Befreiung. Es ist nicht nur für die Person, die sie vergibt,
sondern auch für sie selbst!
Antwort: Ich denke, dass wir diese Möglichkeit nicht
ausschließen können, aber wie finden wir es heraus? Wir
können die Klientin den Helfer fragen lassen und es so offen wie
möglich formulieren, und ich meine, dass es nicht weniger leitend
als wie folgt sein kann (wenn wir überhaupt fragen sollen ...):
„Frage den Helfer ob dieses
Kindheitserlebnis irgendeine Beziehung zu einem früheren Leben von
dir hat – oder nicht.” Die Antwort ist fast immer
„Ja”, so was tun wir dann? Wir gehen natürlich darauf
ein! Und was finden wir? In den meisten Fällen war die Klientin
mehr oder weniger ein Täter, der entweder aktiv etwas
Ähnliches einem Opfer antat (das in dem Fall höchste
wahrscheinlich ein Kind war), oder indirekt durch eine
„Unterlassenheitstat”, es ohne einzugreifen geschehen
lassend oder sogar es ermöglichend (Kinderprostitution ist ja
leider ein uraltes Geschäft). Macht das dann keinen Sinn? Karma
ist keine Bestrafung, sondern eine
Lektion, welche die Seele gewählt hat zu haben. Sie hat
gewählt zu erfahren, was ihr Opfer fühlte. So lernt sie, so
etwas nie wieder zu tun. Statistisch gesehen ist für jeden von uns
die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass wir in der Vergangenheit in
irgendeiner Weise Täter waren! Das hier passt auch in die
Statistik ... Und finden wir heraus, dass die Klientin unbewusste
Schuldgefühle von daher hat: Haben wir sie ihr jetzt suggeriert
oder hatte sie diese die ganze Zeit seit jenem früheren Leben?
Warum nicht das Letztere? Wie auch, wir können sie jetzt davon befreien,
und das ist wichtig! Besser als die Frage zu vermeiden und riskieren,
dass unaufgedeckte Schuldgefühle in ihr bleiben (was ziemlich
antitherapeutisch wäre). Vgl.
hier und
hier.
Karma in Verbindung mit Reinkarnation und freien Willen ist nun einmal
die soweit beste bekannte Lösung des Theodizeeproblems! Das
spricht auch dafür. Wenn jedoch vieles es tut, und sogar sehr
vieles,
kommt
nicht alles vom Karma! Es gibt schließlich auch andere
Möglichkeiten.
Antwort: Ich denke, dass das von den Umständen
abhängt ... Geschah es vor Jahrzehnten (womit es womöglich
sowieso preskribiert wäre) und gibt es keinen Grund anzunehmen,
dass der Täter es heute einem anderen Kind täte: wozu? Das
ist meistens der Fall, wenn die Klientin eine erwachsene Frau ist. Sein
Karma (und seine versteckten Schuldgefühle) werden es schon
erledigen ... Gibt es aber Gründe anzunehmen, dass er es heute
immer noch anderen tun könnte, muss etwas getan werden. Aber was?
Wir benötigen genügend handfeste Beweise, sonst könnte
er uns vor Gericht ziehen und wir säßen in den
Brennnesseln ... (siehe oben). Ein Rückführungserlebnis wird
kaum als Beweis anerkannt. Gibt es aber solche Beweise, müsste man
es der Polizei melden. Sind die Beweise zu schwach, mag man irgendeine
Sozialbehörde informieren, mit der Bitte zu beobachten und zu
versuchen, es herauszufinden. Diese Frage ist sehr schwer und ich bin
froh, dass ich damit nicht konfrontiert wurde (alle Fälle die ich
hatte, geschahen vor Jahrzehnten).
Jan Erik Sigdell ist Dr. der Medizintechnik, 1938 in Schweden
geboren. Neben Forschung und Entwicklung in Medizintechnik (siehe
http://www.mediconsult-sigdell.com),
besonders auf dem Gebiet der Dialyse, entdeckte er
Rückführung und Rückführungstherapie als eine
zweite Tätigkeitsschiene. In den 70er Jahren führte er
experimentelle hypnotische Rückführungen durch (die Erste in
1974). 1979 lernte er in Denver Bryan Jameison (1932-2002) kennen und
von ihm seine nicht-hypnotische Rückführungstechnik, die
Jameison ab 1968 entwickelte. Damit fing er eine mehr hingegebene
Tätigkeit in Rückführung und
Rückführungstherapie an, mit einer Praxis in Basel (wo er
seit 1968 lebte). Da es in den 70er und immer noch in den Anfängen
der 80er Jahren keine wirkliche Ausbildungsmöglichkeiten auf
diesem Gebiet gab (jedenfalls ihm nicht bekannt), musste er sich den
eigenen Weg erarbeiten und seine eigene Vorgehensweisen und Techniken
für diese Arbeit entwickeln (mit Erfahrung und Intuition auf
Jameisons Technik bauend und aus der praktischen Arbeit mit Klienten
lernend). Die Ergebnisse waren sehr erfolgreich. Seit 1997 lebt er mit
seiner slowenischen Frau in ihrem Geburtsdorf. Er führt immer noch
Seminare in verschiedenen Ländern durch und hat mehrere
Bücher und Artikel zum Thema geschrieben.