Kennzeichen seriöser
Rückführungstherapie
Es wird ein angemessener Preis verlangt,
am besten „pauschal”, d.h., unabhängig von der Dauer
der Rückführung, da sie ja von Fall zu Fall unterschiedlich
lange dauern kann. Bei mir 4-5 Stunden oder sogar mehr, und es
„kostet” nichts extra, wenn es gelegentlich sogar 6 Stunden
dauert. Es darf gar nicht der Eindruck entstehen, dass man es in die
Länge zieht, nur um eine Stunde mehr verrechnen zu können.
Es gibt Rückführende, die z.B.
€ 800.- oder gar mehr für eine „Sitzung”
verlangen. Das ist wirklich zu viel! Sogar € 500.- ist
sehr viel! Ich denke, dass es auch hier ähnlich ist, wie bei den
philippinischen Heilern: Wer zu viel verlangt, verliert die Gabe, da er
sie missbraucht. Es sind dann solche Heiler, die mit Tricks den Schein
aufrechtzuhalten versuchen und damit das Ganze in Verruf bringen.
Dadurch entsteht dann Scharlatanerie …
Die Rückführung gelingt beim
ersten Versuch in etwa 90 % der Fälle (sonst bei vielen beim
2. oder 3. Versuch). Wenn sie mal nicht oder schlecht gelingt, ist es
dem Therapeuten durchaus zumutbar, weniger (bis gar nichts) zu
verlangen.
Wann ist dann eine Rückführung nicht gelungen? Wenn
man nicht in die Vergangenheit zurückkommt, weder in die heutige
Kindheit noch in den Mutterleib – oder sonst in eine frühere
Phase des heutigen Lebens – noch in ein früheres Leben noch
möglicherweise in eine Art von Zwischenstadium zwischen zwei Leben
(sofern das auch für die Problematik wirklich relevant ist).
Wann ist eine
Rückführung schlecht gelungen? Wenn man nichts Wesentliches erlebt, das
für die aktuelle Problematik (oder dann eine andere Problematik)
relevant ist, das Erlebnis offensichtlich oberflächlich und vage
ist und zu keinen wirklich konkreten und hilfreichen Ergebnissen
führt. In solchen Fällen machen Antworten eher den Eindruck,
im Wesentlichen aus dem Kopf des Klienten zu kommen.
Gibt es auch andere
Fälle? Wenn es nicht anders geht, kann man oft Konflikte und
Probleme mit heutigen Personen (auch in der Kindheit) aufgreifen, jene
Personen in den „zweiten Kreis“ stellen (siehe
hier),
negative Verbindungen schneiden und jeweils eine Aussprache mit der
Person auf der Seelenebene haben. Es kann auch so hilfreich sein.
Es ist schon klar, dass das Erlebnis anders werden kann, als
der Klient erwartet hat, und dass sich ein anderes Problem in den
Vordergrund drängt, als das, das der Klient im Moment für
aktuell gehalten hat. Der Klient wird normalerweise erkennen, dass es
so, wie es kam, richtig ist, und sich nachher spürbar besser
fühlen. In einem solchen Fall ist die Rückführung auch
gelungen.
Wer (vermeintlich) aus
Neugierde kommt, erlebt meistens, dass doch ein Problem ansteht, an das
er/sie nur nicht gedacht hat, oder evtl. von dem er/sie nicht hat
sprechen wollen (oder er/sie hält es nicht für ein Problem,
aber vielleicht die Umwelt schon …). Es gibt kaum ein Mensch,
der kein Problem hat, aber viele, die ihre Probleme nicht wahr haben
wollen!
Man zielt nicht von vorneherein auf eine
ganze Reihe von Rückführungen, sondern versucht, die
Problematik des Klienten zunächst in einer einzigen
Rückführung zu klären. Das geht natürlich nicht
immer, aber gelingt es in einer 3. Rückführung immer noch
nicht gut genug (z.B. wegen unbewussten Blockaden des Klienten), sollte
man wohl eher vorschlagen, eine andere Therapieform zu suchen.
Es kann jedoch sein, dass man aus
zeitlichen Gründen die Rückführung auf ein paar
Sitzungen von 2-3 Stunden dauer aufteilen muss (z.B. aus
organisatorischen Gründen in Bezug auf eine eigene Praxis). Aber
eine Stunde ist wirklich zu wenig! Dann braucht man doch jedes Mal
einen nicht unwesentlichen Teil der Sitzung für den
„Anlauf”, um wieder in das Erlebnis hineinzukommen, was
eine schlechte Nutzung der (bezahlten!) Zeit ist.
Es scheint vorzukommen, dass man erst
auf Umwegen zur eigentlichen Rückführung kommt. Z.B.
heißt es dann: „Da musst du erst diese Therapiestunde(n)
haben” und „nun jene”, bis man schließlich zur
Rückführung kommt. Solche „vorbereitende” oder
gar angeblich „reinigende” zusätzliche Sitzungen sind
m.E. völlig überflüssig und dienen nur dem
Geschäft, weil alles, was darin angeblich zu klären sei, viel
besser in der Rückführung selbst geklärt werden kann,
und das ohne Extrakosten. Zu viel Geschäftstüchtigkeit
schadet dem Ruf der Rückführungstherapie (siehe, was oben am
Beispiel von den philippischen Heilern erwähnt ist).
Wer mit dem Klienten um
Gefühlserlebnisse wie „die Katze um den heißen
Brei” herum geht, verpasst den wesentlichen Schlüssel zur
Katharsis! Da wird es eher nur zur Befriedigung einer Neugierde und man
erreicht bestenfalls eine Erklärung der Problematik, jedoch kaum
die wirkliche Lösung davon. Die Kernpunkte für die Katharsis
liegen
im Wiedererleben der Gefühlsenergien, die man im
„Urtrauma” des Problems erlebte und – das muss
dann sein! –
in der Auflösung jener
Gefühlsenergien. Es darf keine (in der Rückführung
erlebte) negative Gefühlsenergie zurückbleiben, weil
man sie nicht anschließend aufgelöst hat. (Positive
Gefühle werden selbstverständlich nicht aufgelöst.)
Sonst werden bleibende Gefühlsenergien (oder auch nur Reste davon)
später wieder „spuken”, und das Problem taucht wieder
auf …
Die innere Versöhnung (auf der
Seelenebene) mit Menschen, mit welchen wir Konflikte hatten (oder noch
haben), oder die sogar in der Vergangenheit unsere Opfer oder
Täter waren, ist sehr heilsam und trägt stark zur
Problemlösung bei! Manche Rückführende achten wenig
darauf oder wissen dies nicht. Ungelöste Konflikte werden in uns
weitergetragen und fördern eher die Problematik. Wie ein
Sprichwort sagt: „Wenn zwei Streiten ist nie nur der eine
Schuld”. Den eigenen Anteil daran zu erkennen (der aber nicht in
der heutigen Zeit liegen muss), ist wichtig.
Die Klienten sind nicht für uns
da – wir sind für die Klienten da!