Kennzeichen seriöser Rückführungstherapie

Es wird ein angemessener Preis verlangt, am besten „pauschal”, d.h., unabhängig von der Dauer der Rückführung, da sie ja von Fall zu Fall unterschiedlich lange dauern kann. Bei mir 4-5 Stunden oder sogar mehr, und es „kostet” nichts extra, wenn es gelegentlich sogar 6 Stunden dauert. Es darf gar nicht der Eindruck entstehen, dass man es in die Länge zieht, nur um eine Stunde mehr verrechnen zu können.

 

Es gibt Rückführende, die z.B. € 800.- oder gar mehr für eine „Sitzung” verlangen. Das ist wirklich zu viel! Sogar € 500.- ist sehr viel! Ich denke, dass es auch hier ähnlich ist, wie bei den philippinischen Heilern: Wer zu viel verlangt, verliert die Gabe, da er sie missbraucht. Es sind dann solche Heiler, die mit Tricks den Schein aufrechtzuhalten versuchen und damit das Ganze in Verruf bringen. Dadurch entsteht dann Scharlatanerie …

 

Die Rückführung gelingt beim ersten Versuch in etwa 90 % der Fälle (sonst bei vielen beim 2. oder 3. Versuch). Wenn sie mal nicht oder schlecht gelingt, ist es dem Therapeuten durchaus zumutbar, weniger (bis gar nichts) zu verlangen.

Man zielt nicht von vorneherein auf eine ganze Reihe von Rückführungen, sondern versucht, die Problematik des Klienten zunächst in einer einzigen Rückführung zu klären. Das geht natürlich nicht immer, aber gelingt es in einer 3. Rückführung immer noch nicht gut genug (z.B. wegen unbewussten Blockaden des Klienten), sollte man wohl eher vorschlagen, eine andere Therapieform zu suchen.

 

Es kann jedoch sein, dass man aus zeitlichen Gründen die Rückführung auf ein paar Sitzungen von 2-3 Stunden dauer aufteilen muss (z.B. aus organisatorischen Gründen in Bezug auf eine eigene Praxis). Aber eine Stunde ist wirklich zu wenig! Dann braucht man doch jedes Mal einen nicht unwesentlichen Teil der Sitzung für den „Anlauf”, um wieder in das Erlebnis hineinzukommen, was eine schlechte Nutzung der (bezahlten!) Zeit ist.

 

Es scheint vorzukommen, dass man erst auf Umwegen zur eigentlichen Rückführung kommt. Z.B. heißt es dann: „Da musst du erst diese Therapiestunde(n) haben” und „nun jene”, bis man schließlich zur Rückführung kommt. Solche „vorbereitende” oder gar angeblich „reinigende” zusätzliche Sitzungen sind m.E. völlig überflüssig und dienen nur dem Geschäft, weil alles, was darin angeblich zu klären sei, viel besser in der Rückführung selbst geklärt werden kann, und das ohne Extrakosten. Zu viel Geschäftstüchtigkeit schadet dem Ruf der Rückführungstherapie (siehe, was oben am Beispiel von den philippischen Heilern erwähnt ist).

 

Wer mit dem Klienten um Gefühlserlebnisse wie „die Katze um den heißen Brei” herum geht, verpasst den wesentlichen Schlüssel zur Katharsis! Da wird es eher nur zur Befriedigung einer Neugierde und man erreicht bestenfalls eine Erklärung der Problematik, jedoch kaum die wirkliche Lösung davon. Die Kernpunkte für die Katharsis liegen

  1. im Wiedererleben der Gefühlsenergien, die man im „Urtrauma” des Problems erlebte und – das muss dann sein! –

  2. in der Auflösung jener Gefühlsenergien. Es darf keine (in der Rückführung erlebte) negative Gefühlsenergie zurückbleiben, weil man sie nicht anschließend aufgelöst hat. (Positive Gefühle werden selbstverständlich nicht aufgelöst.) Sonst werden bleibende Gefühlsenergien (oder auch nur Reste davon) später wieder „spuken”, und das Problem taucht wieder auf …

Die innere Versöhnung (auf der Seelenebene) mit Menschen, mit welchen wir Konflikte hatten (oder noch haben), oder die sogar in der Vergangenheit unsere Opfer oder Täter waren, ist sehr heilsam und trägt stark zur Problemlösung bei! Manche Rückführende achten wenig darauf oder wissen dies nicht. Ungelöste Konflikte werden in uns weitergetragen und fördern eher die Problematik. Wie ein Sprichwort sagt: „Wenn zwei Streiten ist nie nur der eine Schuld”. Den eigenen Anteil daran zu erkennen (der aber nicht in der heutigen Zeit liegen muss), ist wichtig.

 

Die Klienten sind nicht für uns da – wir sind für die Klienten da!