Übersetzt aus der schwedischen Zeitschrift Sökaren
(Der Sucher) 4/2000, S. 21
Fleischesser, Vegetarier und die Bibel
Einige christliche Fleischesser suchen
ein Alibi im 1. Buch Mose. Gott sagte zu den erschaffenen Menschen: „… herrschet
über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles
Getier, das auf Erden kriecht. … Sehet da, ich habe euch gegeben allerlei Kraut,
das sich besamt, auf der ganzen Erde und allerlei fruchtbare Bäume, die sich
besamen, zu eurer Speise, und allem Getier auf Erden und allen Vögeln unter dem
Himmel und allem Gewürm, das da lebt auf Erden, dass sie allerlei grünes Kraut
essen.“ (1Mos 1,28-30).
Nun wollen einige das Fleischessen
damit begründen, dass wir über die Tiere herrschen sollten. Wir hätten also das
Recht, mit ihnen zu tun, was wir wollen … Eine sehr egoistische Deutung! Über
sie zu herrschen kann wohl nur bedeuten, gut für sie zu sorgen! Es steht
im Text nichts davon, dass wir Tiere auch essen dürfen! Im Gegenteil
werden nur Pflanzen und Früchte als Speise für sowohl Menschen als auch Tiere
erwähnt. Von Raubtieren ist hier keine Rede. Waren solche möglicherweise in der
ursprünglichen Schöpfung nicht da? Jesaja 11,6-8 spricht über ein zukünftiges
Friedensreich, in dem Raubtiere keine Raubtiere mehr sind.
Der Mensch ist das schlimmste aller
Raubtiere. Tiere töten gewöhnlicherweise aus Hunger und darüber hinaus manchmal
aus Instinkt oder zur Verteidigung. Der Mensch tötet eher aus Vergnügen daran
und für den Profit … auch wenn eine Freude am Töten als etwas Pathologisches
gesehen werden muss! Es wird ungehemmt gegen das Gebot „Du sollst nicht töten“
(2Mos 20,13, 5Mos 5,17, Matt 5,21, Röm 13,9) gebrochen oder man versucht es
dahin zu verdrehen, dass es nun das Töten von Menschen beträfe – und hält sich
auch dann nicht daran, denn im Laufe der Geschichte wurden Menschen massenweise
getötet, lästerlicherweise sogar im Namen Gottes und Christi! Heuchler und
Bibelverdreher …
Jemand hat einmal gesagt, dass wir, so
lange wir Tiere töten, auch keinen Frieden in der Welt haben können. Weil der
schritt von dort her zum Töten von Menschen so klein ist. Mit dem Fleisch essen
wir auch die Todesangst der Tiere mit, nicht nur in der Form von Adrenalin und
anderen Substanzen, welche die Todesangst in die Physiologie der Schlachttiere
einsondern, sondern auch in der Form von subtilen Energien, woran unsere
Wissenschaft nicht glauben will. Darum werden wir von Fleischnahrung aggressiver
und streitsüchtiger. Und mehr tierisch …
Giacomo Biffy, ein italienischer
Kardinal, der [damals] den nächsten Papst werden möchte, wurde in der
slowenischen Zeitschrift Mladina (Ljubljana, 12/2000) zitiert. Er
bezeichnete Vegetarier als Antichristen: „Antichrist lebt schon unter uns aber
ist nicht ein Monster mit sieben Köpfen (siehe Offb. 12,3, 13,1 17,3,7,9),
sondern ein Philanthrop, der Vegetarianismus, Pazifismus, Rechte der Tiere und
den Dialog zwischen der orthodoxen und der katholischen Kirche befürwortet und
damit die katholische Kirche in die Knie zwingen will.“ Der Teufel, mit dem man
uns ständig bedroht, wird große Hoffnung in diesen Papstkandidaten setzen!
Jan Erik Sigdell
Übersetzter Auszug aus einem Artikel in der Schwedischen
Zeitschrift Sökaren (Der Sucher) 4/2001 S. 21
Jan Erik Sigdell:
Spricht die Bibel vom Recht der Tiere?
… Später im Text heißt es anders, aber
das gilt erst nach der Sintflut und Gottes Abmachung mit Noah. Hier hat sich
etwas geändert. Was dem Mensch früher nicht erlaubt war, ist es ihm jetzt. Wie
kommt das? Hat es damit zu tun, dass Gott gemäß 1Mos 6,7 wegen ihrer Bosheit
bereut, die Menschen erschaffen zu haben und sie von der Erde vertilgen will?
Warum sollten dann die unschuldigen Tiere darunter leiden müssen? Diejenige,
welche eher zu den Opfern der Bosheit der Menschen gehören? Und doch lässt er
sie mithilfe Noahs überleben und beginnen, die Erde erneut zu füllen.
1Mos 9,3-6: „Alles, was sich regt und
lebt, das sei eure Speise; wie das grüne Kraut habe ich’s euch alles gegeben.
Allein esset das Fleisch nicht, das noch lebt in seinem Blut. Auch will ich
eures Leibes Blut rächen und will’s an allen Tieren rächen und will des Menschen
Leben rächen an einem jeglichen Menschen als dem, der sein Bruder ist. Wer
Menschenblut vergießt, des Blut soll auch durch Menschen vergossen werden; denn
Gott hat den Menschen zu seinem Bilde gemacht.“ …