Ergänzung zur 666 und

 

Das Erlebnis der Außerkörperlichkeit und die Frage von dem Leben nach dem Tod

Der wahrscheinlich beste Kenner vom außerkörperlichen Erlebnis und dessen Realität war Werner Zurfluh, der Ende Mai 2008 starb – das heißt: Er verließ definitiv seinen Körper, dieses Mal ohne zurückzukehren. In einer Widmung in seinem Buch [1] schrieb er mir: „Der Tag hat 24 Stunden!“ – und so war es für ihn. Nur sein Körper schlief, aber sein bewusstes Ich nie. Es war immer wach und als der Körper schlief unterwegs in anderen Erfahrungsbereichen, die ebenso real sind als das tägliche Leben im Körper.

Wer das außerkörperliche Erlebnis aus eigener Erfahrung nicht kennt, kann nur theoretisieren. Der kopflastige Mensch  – der „rational Denkende“, dem nur das rational Erfassbare gilt – wird sich wahrscheinlich gerade durch diese Haltung selbst gegen solche Erfahrungen besonders blockieren. Und doch hat auch er sie, aber unbewusst, wenn sein Körper schläft. Er kann sich nur nicht gut daran erinnern, und will es auch nicht – nicht als etwas, was eine Realität hat – da dies sein vorgefasstes Weltbild arg infrage stellen würde. Resterinnerungen von nächtlichen Erfahrungen bezeichnet er als „Träume“ und misst ihnen keine Realität zu. Ihm ist diese Sache so wie beim Eunuchen: Er weiß zwar, um was es geht, aber ... Nur wer das Erlebnis aus eigener bewusster Erfahrung und im Erlebnis bewusst handelnd kennt, kann wirklich mitreden. Und da befindet sich der „Rationalist“ in einer Art von Teufelskreis des reinen Theoretisierens.

Zumindest ein bisschen mitreden kann  auch derjenige, der ein Nahtoderlebnis mit Körperaustritt hatte und wer in Rückführungen sein Sterben in früheren Leben wieder erlebt hat. Er hat ja die Erinnerung an die eigene Erfahrung. Werner Zurfluh hatte sie auch, aber in diesem Leben und jede Nacht.

Wer diese Erinnerung aber nicht hat, kann nur über das spekulieren, was er vom Hörensagen kennt und kann sich nicht mit Recht als „Experte“ bezeichnen.

Werner Zurfluh konnte mehr Mitreden als andere. Deshalb ist der folgende Text von ihm im Zusammenhang mit der Frage vom Leben nach dem Tod besonders wertvoll: „Die Körperunabhängigkeit des Ich – eine Erfahrungsgewissheit“. Er ist auf seiner Webseite zu finden, die eine große Menge von hochinteressanten Texten von ihm enthält. Ich hoffe, dass die Webseite noch sehr lange nach seinem „Tod“ bestehen darf.

Dieser Text stammt ursprünglich von einem Vortrag an den PSI-Tagen in Basel im 1985 und erschien 1986 in der Zeitschrift Sphinx  (Ausgabe 2/1986, Seite 16-21). Die Version auf seiner Webseite ist eine verbesserte von 1996.

Ein Nachwort zum Leben von Werner Zurfluh ist hier zu lesen.

Referenz:
1. Werner Zurfluh: Quellen der Nacht, Ansata, Interlaken, 1983.