Kommentar zum Text über die Reinkarnation

auf der Webseite www.ekd.de/ezw

 

Reinkarnation

von Ulrich Dehn, 2005 – http://www.ekd.de/ezw/Lexikon_118.php.

 

“Die vedischen Autoren stellten sich den Kreislauf der von Geburt zu Geburt wandernden Seele mithilfe des Wasserkreislaufs vor: Vom Rauch, der über der verbrennenden Leiche auf- und zum Mond emporsteigt, über den Regen, der wieder auf die Erde herabfällt, in den Boden eindringt, zu Pflanzen- und Menschennahrung wird.” Diese sehr frühe und eher primitive Anschauung ist nicht im Grunde vedisch, denn die vier Veden erwähnen die Reinkarnation fast nicht. Sie steht in Upanishaden und Brahmanas der vedantischen Schriften. Vedanta (wörtlich: “[nach dem] Ende der Veden”) ist eine spätere Schriftengattung.

Später entwickelte sich in Indien eine mehr sophistizierte Lehre der Reinkarnation. Der Hinweis auf eine frühe Vorstellung wie oben, ohne auf die spätere Entwicklung einzugehen, muss wohl als der gewöhnliche Versuch gelten, die Lehre als unsinnig erscheinen zu lassen. Sie verschweigt auch, dass es in vielen anderen Kulturen verschiedene Formen von Reinkarnationsvorstellungen gab, auch im gnostischen Urchristentum.

 

“Angebliche therapeutische Rückführungen …” – die Rückführungstherapie hat sich etabliert und ist hier, um zu bleiben. Ihre Wirksamkeit ist eine vielfach erfahrene Tatsache. Die Gegner wollen nur davon nichts wissen.

Dass viele reinkarnationsbeweisfähige Berichte schnell widerlegt werden konnten ist eine unwahre Behauptung. Den wenigen, die tatsächlich widerlegt werden konnten, stehen viele überzeugend nachgewiesene Fälle gegenüber. Man ist aber von kirchlicher Seite her stets bemüht, diese für sie unbequeme Tatsache herunterzuspielen.

 

Es ist nicht wahr, dass es in der frühen Christentumsgeschichte keine namhafte Reinkarnationsdenker gegeben habe. Siehe hierzu mein Buch Reinkarnation, Christentum und das kirchliche Dogma (in der Abteilung “Bücher” auf dieser Webseite). Die Schriften von Origenes wurden zensiert und die Originale im 6. Jahrhundert verbrannt (vgl. Buch und Abschnitt “Rückführung” auf dieser Webseite), und zwar nach der posthumen Verurteilung von Origenes in der Synode von 543 – nicht 553! – die dann nur in der Vorgeschichte zum Konzil 553 auch eine Rolle spielte. Es gibt starke Indizien dafür, dass Origenes den Reinkarnationsgedanken vertrat, aber dass man Hinweise darauf in der erwiesenermaßen manipulierten Überlieferung seiner Schriften entfernte. Diese Tatsachen werden in meinem Buch mit Belegen nach wichtigen Quellenangaben ausführlich behandelt.

Die Frage von Woher und Wohin bleibt schon ein Thema von Glaube und Hoffnung, eher als eins von Gewissheit und Beweisbarkeit, so wie es die Kirche als Institution selbst bleibt … viel mehr als das Christentum an sich, das im Urchristentum anders und echter war.