Eine kurze Geschichte des Christentums, so wie sie aus meinen Studien und Intuitionen hervorgeht

von Jan Erik Sigdell

Es gab um Jesus herum zwei Kreise: 1) der äußere Kreis von Menschen, die ihn sprechen hörten, und 2) der innere Kreis von seinen Jüngern und ihm nahestehenden Personen. Es geht aus Joh 16,12 deutlich hervor, dass er manche Sachen im äußeren Kreis nicht sagte, die er zweifellos im inneren Kreis besprach: „Ich habe euch noch viel zu sagen; aber ihr könnt es jetzt nicht tragen.“

Aus dem inneren Kreis entstand das Gnostische Christentum, dass früher da war als das Paulinische Christentum. Wie es im gnostischen Text Das Evangelium der Wahrheit steht, wurde JHWH wegen dem was Jesus lehrte zornig und ließ ihn an ein Kreuz nageln. Siehe Jaldabaoth in den gnostischen Texten, worin es gezeigt wird, das „Jaldabaoth“ ein gnostischer Name für JHWH ist, und worin es auch erklärt wird, warum im Evangelium der Wahrheit JHWH als „Irrtum“ bezeichnet wird. Warum war dann JHWH auf ihn zornig? Weil er, gemäß Pistis Sophia (einem anderen gnostischen Text), erzählt hat, dass JHWH nicht der wahre Gott ist und davon sprach, wie wir vor JHWH gerettet werden können.

JHWH erwartete, dass die Lehren Jesu allmählich vergessen werden würden, aber das Gegenteil geschah. Jesu Opfer gab ihnen mehr Kraft und sie wurden von den Gnostischen Christen weitergetragen. Deshalb wollte JHWH, als eine neue Strategie, das ursprüngliche Christentum durch ein neues ersetzen, das seine Zwecke dienen sollte. Er inspirierte darum Paulus dazu, eine Art von „Christentum light“ zu errichten, das die tieferen Wahrheiten des Gnostischen Christentums und die Belehrungen Jesu im inneren Kreis nicht hat, sondern andere Dinge erzählt, welche JHWH uns glauben lassen wollte. Siehe Jesu Hauptmission.

In dieser Weise wurde das Christentum allmählich durch das Paulinische Christentum ersetzt. JHWH manipulierte dann Konstantin dazu, im Konzil von Nizäa im 325 das Gnostische Christentum zu verwerfen. In diesem Konzil wurde das Paulinische Christentum die Basis für die sich nachher entwickelnde Kirche.

Apostelg. 9,4  …und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich?

9,5  Er aber sprach: HERR, wer bist du? Der HERR sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, wider den Stachel zu lecken.

9,6  Und er sprach mit Zittern und Zagen: HERR, was willst du, dass ich tun soll? Der HERR sprach zu ihm: Stehe auf und gehe in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst.

Kam das wirklich von Jesus, oder von JHWH, sich als Jesus vortäuschend? Zuerst vergleichen wir das mit einer anderen „Inspiration“. Es wird erzählt, dass Konstantin eine Vision (einige Quellen sprechen von einem Traum) hatte, in der er ein Kreuz sah und hörte: „In diesem Zeichen wirst du siegen.“ Dann ließ er das Kreuz auf den Schildern seiner Soldaten malen und gewann die Kriege. Kam das wirklich von Jesus? Jesus lehrte uns doch „Du sollst nicht töten“, „Liebe eure Feinde“ und „Wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen“, was in grobem Widerspruch zur Vision Konstantins steht. Jesus hätte ihn zum Frieden und zur Versöhnung mit seinen Feinden aufgefordert! Deshalb kann diese Vision nicht von Jesus gekommen sein. Kam sie von YHWH, der eine scheinbar christliche Kirche als Werkzeug haben wollte? Um Menschen zu manipulieren und zu kontrollieren? Wenn das so sein sollte, erhebt das Zweifel auch auf die Vision des Paulus …

So mag man im gleichen Sinne fragen, wer es wirklich war, der in Luk 4,1-13 Jesus versuchte. War es, vielleicht, JHWH – im Versuch, ihn von seiner Mission abzubringen?

Jedoch verschwand das Gnostische Christentum nicht ganz, das – übrigens – auch über die Reinkarnation Bescheid wusste und sie lehrte. Einige Gnostiker blieben noch im Balkan, etwa wo heute Bulgarien ist, und verbreiteten sich später nach Südfrankreich, wo die Katharergemeinschaft entstand. Die Katharer (die „Reinen“) folgten Jesu Lehre so gründlich, dass sie Vegetarier waren und nie ein Tier töteten – „Du sollst nicht töten!“ Auch sie wussten von der Reinkarnation Bescheid und lehrten sie. Im 13. Jahrhundert wurde diese Gemeinschaft in einem Völkermord völlig ausgerottet, ein veritabler Holocaust gegen sie, von den Männern der Kirche! Eine extrem unchristliche Handlung! Eine der großen Sünden der Kirche – neben die Inquisition, die grausam so wirkte, wie es JHWH gefallen haben wird … Vgl. Über Jesus und Maria Magdalena.

Was die Reinkarnation betrifft, mag man annehmen, dass sie auch zu den Dingen gehörte, die in Joh 16,12 angedeutet wurden …

Die gnostischen Texte wurden im Bestreben zerstört, die Bewegung zu vernichten. Glücklicherweise wurden viele davon in Nag Hammadi in Ägypten im 1945 gefunden, sodass wir heute wieder Zugang zum größeren Teil dieses Schatzes äußerst wichtiger Information.

Diskussion einer Aussage von Michael Tellinger

Michael Tellinger hat ein wertvolles Buch [1] über den Ursprung der Menschheit geschrieben. Im Kapitel 15 schreibt er aber: „… Jesus wurde ein unwissendes ‚Sprachrohr‘ für den blutdürstigen Nephilim-Gott und bereitete den Boden für eine fortgesetzte Versklavung der Menschheit. … unbewusst die Propaganda eines machthungrigen Anunnaku-Gottes webend. … Die unheimlichen Parallelen zwischen den düsteren Ursprüngen der Menschheit und, im Vergleich, dem Ursprung Christi, zeigen auf eine tatsächliche Möglichkeit, dass wer auch die Menschheit entstehen ließ, dies auch mit einer zweiten Welle von vorsätzlicher Propaganda und endgültige Kontrolle nachvollzog.“

Seine Bemerkung „… das Einzige, das wirklich verwirrend ist, ist das Fehlen von Hinweisen auf Messias im Alten Testament. Das Wort ‚Messias’ erscheint das erste Mal in Joh 1,41 …“ ist nicht wirklich wahr. Man findet es in Dan 9,25-26, aber da das hebräische Wort mashiah meistens als „(der) Gesalbte“ übersetzt wird, müssen wir in der Bibel nach dem letzteren Wort suchen. „Gesalbt(e)“ findet man in 84 Versen und in einigen davon kann das Wort ähnlich verstanden werden, wie das christliche Verständnis. Die ist allerdings nicht von wesentlicher Bedeutung für die Diskussion hier. Bemerkenswert ist allerdings, dass Tellinger vom „Ursprung Christi“ schreibt (oben), wenn seiner Meinung nach kein solcher Ursprung in der Bibel zu finden ist.

Die Bibel und die ganze kirchliche Christenheit hypnotisieren uns dazu, Jesus mit Christus zu identifizieren, was zum vielen Missverständnissen führt. Der Jesus des Christentums war aus offensichtlichen Gründen vor seiner Geburt in Bethlehem unbekannt. Der Name „Jeschua“ wurde ihm gegeben, so wie jedem geborenem Kind ein Name gegeben wird. Aber wer war er, bevor er als dieser Jeschua inkarnierte? Das wissen wir nicht. Es ist deshalb logisch und natürlich zu erwarten, dass kein „Jeschua“ in Alten Testament erwähnt sein wird, welcher derjenige des Christentums sein könnte (ein anderer Jeschua wird in alttestamentarischen Apokryphen erwähnt: Jeschua ben Sirah).

So wer ist dann Christus? Im offiziellen Christentum eine sehr hohe Wesenheit nahe an Gott, der angeblich als Jesus inkarnierte. Macht das einen Sinn? Dass Christus, eine so hohe Wesenheit, sich in einen menschlichen Körper inkarnieren würde, ist schwer vorstellbar. Es ist sehr viel wahrscheinlicher, dass er der Menschheit einen Botschafter sandte, und dieser Botschafter war Jesus.

Aber Christus ist kein Name! Er ist die griechische Übersetzung (Christós) vom Wort mashiach, „der Gesalbte“, das in fast allen modernen Sprachen übernommen wurde. Hier gibt es viel Verwirrung. Verschiedene Personen im Alten Testament waren „gesalbt“ und das Wort mashiach wird nicht nur für Christus oder für Jesus gebraucht. Christus wird im Alten Testament wahrscheinlich auch nicht im „christlichen“ Sinne gebraucht. Er wird eher denjenigen unbekannt gewesen sein, welche die Texte schrieben, woraus später das Alte Testament entstand. Er wurde uns hauptsächlich durch seine Botschaft bekannt, die er uns durch Jesus sandte.

Wo finden wir dann mehr Auskunft hierüber? Es gibt eine Überlieferung, die für das Christentum von grundlegender Bedeutung ist, die aber in Texten und in der Geschichte seit etwa 2000 Jahren vertuscht wurde: das gnostische Christentum. Es wurde sehr früh Gegenstand von rauen Kontroversen und Leugnungen und seine Texte wurden in den ersten Jahrhunderten zerstört. Eine Sammlung überlebte aber geheim, wie durch einen göttlichen Rettungsplan, und wurde im 1945 in Nag Hammadi in Ägypten wiederentdeckt. Hierin erhalten wir eine ganz andere Anschauung vom Christentum, als was die Kirche uns glauben lässt. Es sieht danach aus, dass Tellinger nicht weiß, was in diesen Texten steht, sodass ihm eine wichtige historische Verbindung in Bezug auf Verrat und Fälschung von Jesu Botschaft entgeht.

Es gab offensichtlich zwei Kreise um Jesus herum: Ein äußerer und ein innerer Kreis, wie oben erwähnt. Was Jesus in der Öffentlichkeit sagte, d.h. im äußeren Kreis, wird nicht die ganze Botschaft sein, da die Menschen nicht bereit waren, sie zu hören und zu verstehen. Darüber hinaus war der wesentliche Teil der Botschaft höchst „explosiv“ und für seine Zeit kontroversiell.

Was war dann dieser „explosive“ Teil seiner Botschaft? Wenn man die Texte der gnostischen Christen studiert, wird es offenbar: JHWH ist nicht der wahre Gott! Es gibt einer weit über ihn, den Jesus „Vater“ nannte. JHWH ist ein Anunnaku (ich verwende diese vereinfachte Einzahlform, weil „Anunnaki“ Mehrzahl ist), aber der „Vater“ ist höher als alle Anunnaki. Eine solche Botschaft war natürlich in jenen Tagen „tödlich“ und es ist wirklich sehr offensichtlich, dass JHWH den Tod dieses Jesus wollte, und es gelang ihm das herbeizuführen, in der Hoffnung, dass jene Botschaft bald vergessen sin würde. Aber es kam nicht so! Sie überlebte einige Jahrhunderte bei den gnostischen Christen, der für JHWH die Bezeichnung Jaldabaoth (und ein paar andere) verwendeten, vielleicht damit Außenstehende nicht allzu leicht verstünden, wer gemeint war. Es gelang JHWH auch, größtenteils die gnostischen Christen und ihre Texte auszurotten, auch wenn einiges davon in Geheimorganisationen und überlebte später auch bei den Katharern auftauchte. Dann es tauchte im 1945 in Nag Hammadi auf, um YHWHs hauptsächliches Kontrollinstrument in der westlichen Welt herauszufordern: Die Kirche, die alles nur Mögliche tat, um das gnostische Christentum zu diskreditieren.

Das bedeutet, dass wir zwei Jesusse haben: der wahre und ein gefälschter Pseudo-Jesus der Kirche. Weil JHWH die Tradition dieser Botschaft nicht vollständig beseitigen konnte, verdrehte er sie, um seine Absichten und Interessen zu dienen. Der erste Schritt war, Paulus auf der Bühne zu stellen, der ein anderes Christentum lehrte. Daraus entstand mit der Zeit eine Kirche als Institution, um das Volk mit einem „Christentum“ zum Glauben zu manipulieren, dass Jesu „Vater“ JHWH sei. In Joh 8,31-47 wird Jesus mit Äußerungen vor dem Volk zitiert, die das widersprechen aber sie werden wie erwartet von der Kirche ganz anders gedeutet.

Was Tellinger über Jesus schreibt, ist schließlich wahr – über den gefälschten Jesus der Kirche! Aber nicht über den wahren Jesus …

Tellinger weist wiederholt auf Sitchins Bücher hin. Sitchin verdunkelte wichtige einleitende Zeilen in der babylonischen Schöpfungsgeschichte Enuma Elish und spielte sie herunter: „Wenn oben der Himmel noch keinen Namen hatte und unten die Erde nicht genannt war, wenn der ursprüngliche Apsû, ihr Erzeuger, Mummu und Ti’âmat, die sie alle gebar, ihre Wässer vermischten …“ [2]. Hatte Sitchin eine Verbindung zu den Anunnaki, da er sie als wahre Schöpfer zu verehren scheint? In seiner Deutung sei Apsû die Sonne und Ti’âmat ein Planet, der vor sehr langer Zeit in Stücke zerbrach, die heute den Asteroidengürtel bilden. Man kann es aber auch wörtlich verstehen: Apsû kann als der Urschöpfer aufgefasst werden und Ti’âmat als seine Partnerin. Sie sind dann die allerersten Wesenheiten, aus und von welchen das Universum erschaffen wurde. Apsû könnte mythologisch mit der Sonne assoziiert werden, aber mit ihr zu identifizieren ist etwas anders. Ti’âmat könnte mythologisch mit einem nicht mehr existierenden Planeten assoziiert werden, aber identifizieren ist wiederum etwas anderes. Ein Grund, weshalb ich das hier hervorhebe, wird klarer, wenn ich mit der Schöpfungsgeschichte in Das Apokryphon des Johannes vergleiche [3]. Darin wird ein unbegreiflicher und unbenannter Urschöpfer erwähnt, sowie seine manifestierte Schöpfungskraft Barbelo, die als weiblich betrachtet wird und die ganze Schöpfung gebar. Die Schöpfung setzte dann in Stufen fort, die „weiter unten“ zu dunkleren und mehr materiellen Bereichen führten. Auf eine niedrigere Ebene entstand Jaldabaoth (= YHWH, siehe oben), der der Herr von einem solchen dunklen Bereich wurde.

In der babylonischen Schöpfungsgeschichte erschufen Apsû und Ti’âmat weitere Wesen, und auf einer Stufe „weiter unten“ diejenige, die dann Anunnaki genannt wurden. Diese wurden zu einer Art von „himmlischen Rowdys“ und belästigten ihre Schöpfer: „… ihr Tun war ihnen schmerzhaft. Ihre Art war nicht gut …“ [2]. Deshalb wollte Apsû ihre Erschaffung rückgängig machen (sie in die Urenergie zurückholen), aber Ti’âmat wollte es nicht, denn sie war ja immerhin ihre Mutter. Dann entwickelten sich die Dinge in einer immer mehr negativen Weise, mit Parallelen in der gnostischen Schöpfungsgeschichte.

Gemäß Enuma Elish „töteten“ dann die Anunnaki Apsû und Ti’âmat. Können aber die Urschöpfer getötet werden? Natürlich nicht! In Wirklichkeit wird das bedeuten, dass die Anunnaki ihnen den Rücken drehte, um so zu leben, handeln und herrschen, wie wenn sie tot wären und ihr Volk glauben zu lassen, dass es so sei. Sie trennten sich vom Rest der Schöpfung und schließen sich in ihre eigene begrenzte Welt ein.

Nach meinem Verständnis ist der“ Vater“ von dem Jesus sprach der „unbenannte Schöpfer“ der Gnostiker und Apsû der Babylonier, die über alle Anunnaki sind – und bestimmt nicht YHWH!

Referenzen

1. Michael Tellinger: Slave Species of God, Zulu Planet, Johannesburg, 2005.
   
Später etwas erweitert als Slave Species of the Gods, Bear &Co. Rochester, 2012.

2. Alexander Heidel: The Babylonian Genesis, The University of Chicago Press, Chicago, 2. Ausg., 1960.

3. Das Apokryphon des Johannes.