Seitenzahlen weisen auf das Buch Reinkarnationstherapie

(Heyne Taschenbuch, München, Dezember 2005, siehe „Bücher”)

 

Weitere neue Texte sind hier.

 

Bemerkung: Es ist ein Missverständnis vorgekommen. Auf der Teilnahmebestätigung zum Kurs steht, dass man Notizen und Tonbandaufnahmen nicht weitergehen darf (natürlich deshalb, weil sonst eine andere Person ohne Kursteilnahme gratis lernen würde ... und das dann wahrscheinlicher in einer weniger verantwortlichen Weise). Das Letztere bezieht sich selbstverständlich nur auf Tonbandaufnahmen, die ein(e) Teilnehmer(in) im Kurs gemacht hat, also von Unterrichtsabschnitten, und nicht auf Tonbandaufnahmen, die man in einer selbst geführten Rückführung mit einem Klienten macht, die natürlich für den Klienten bestimmt sind.

 

Inhaltsübersicht:

Mit Rückführungen anfangen

Vorgespräch

Einstiegschwierigkeiten

Vertraute Bilder

Der Unterschied zwischen dem inneren Helfer (der inneren Helferin) und dem höheren Selbst

Fälle mit psychiatrischen Problemen

Das heilsame Verzeihen

Ein möglicher Ausweg

In den Lichtkreisen

Schlechtes Selbstvertrauen

Weitere Hinweise

Gefühlsenergien aus dem Körper Herausholen

Systematische Betrachtung von Traumatisierungen

Wozu die Kopfhörer bei der Aufnahme?

Was tun, wenn die Kassettengeräte verschwinden?

 

 

MIT RÜCKFÜHRUNGEN ANFANGEN

Die hier beschriebene Technik kann man leicht aus dem Buch und in Kursen lernen. Was dadurch allerdings nicht vermittelt werden kann, sind ausreichende Übung und Erfahrung. Diese bekommt man nur durch das Tun. Wer gleich nach dem Lesen des Buches oder der Teilnahme an einem Kurs sich als Reinkarnationstherapeut ausgeben will, wird daran scheitern. Erst nach sehr vielen kostenlosen Rückführungen mit Freunden und Bekannten fängt man langsam an, die Technik gut zu beherrschen.

Was ich im Buch und in Kursen vermittele, ist ein Werkzeugkasten und nicht etwa eine offizielle Legitimation als Reinkarnationstherapeut. Wer sich mit diesen Werkzeugen Erfahrung erarbeitet, entwickelt mit der Zeit auch seinen eigenen Weg, um damit zu arbeiten. Der eigene Weg ist auch der persönlich richtige. Er oder sie wird dann sicher auch noch eigene Techniken hinzufügen und mit der Zeit in einer eigenen Weise vorgehen, und das ist so auch richtig.

Ist es nicht gefährlich, dies als noch Ungeübter überhaupt zu versuchen? Eine sehr umfassende 40-jährige Erfahrung mit dieser Methode (die in ihrem Ursprung von Bryan Jameison stammt) zeigt, dass man keinen Schaden verursachen kann. Das Schlimmste, was geschehen kann, ist, dass die erhoffte Hilfeleistung nicht erreicht wird und in solchen Fällen selten einmal, dass die Problematik vorübergehend stärker in den Vordergrund rückt (nach einer Woche ist dann wieder alles beim Alten). Die Ursache hierfür ist im Buch angegeben. Man erzeugt durch die Rückführung nichts, was nicht schon vorher da war. Man macht die Person nur auf etwas aufmerksam, was in ihr bisher im Verborgenen schlummerte. Sie beginnt etwas zu erkennen, das sie vorher nicht hatte sehen wollen oder sehen können, etwas, was mit dem wahren Grund der eigenen Problematik zu tun hat.

 

Es geschieht erfahrungsgemäß selten, dass vor dem noch ungeübten Rückführenden ein Klient liegt und in unerwartet starke Gefühlserlebnisse hineinkommt. Es scheint so zu sein, dass das Höhere Selbst des Klienten spürt, was dem noch ungeübten Rückführenden zuzumuten ist. So ein Fall ist aber nicht auszuschließen, und sollte es so kommen, kommt vielleicht dem Rückführenden Angst, er oder sie wird unsicher und weiß nicht, was nun zu tun ist. Die Rückführung wird in einem solchen Fall vielleicht an dieser Stelle abgebrochen. Das ist nicht gut, aber keine Katastrophe. Man sollte möglichst zügig durch das emotionsgeladene Erlebnis hindurchgehen, bis alles vorüber ist. Dann kann man aufhören – oder auch weiter machen. Wird die Rückführung doch dort abgebrochen, wo gerade starke Gefühle erlebt werden, kann es vorkommen, dass der Klienten auch eine Weile nachher aufgewühlte Gefühle hat, aber sie beruhigen sich bald.

Sollte es also selten einmal schon beim noch Ungeübten so werden, dass dem Klienten unerwartet starke Gefühle kommen, können wir drei Sachen tun:

Im letzteren Fall kann man nun auf das Geschehen zurückblicken und erkennen, was dort eigentlich los war. Anschließend geht man dann am besten erst einmal zum Helfer (im zweiten Fall ist man ja schon dort und tut etwa das Gleiche). Man sollte aber nachher noch einmal durch die Situation zu gehen, um dieses Mal alle dort auftretende negative Gefühle herauszuholen und als symbolische Auflösung der Gefühlsenergien diese zu verbrennen. Die Frage steht dann an, was jene Situation mit einem heutigen Problem des Klienten zu tun hat. Es wird nicht gut anders sein, als dass es so ist. Wahrscheinlich liegt gerade in jenem Erlebnis ein wesentlicher Schlüssel zur Lösung des Problems, vielleicht sogar der Hauptschlüssel. Sonst wäre er kaum da hineingeraten.

 

Dies betrifft also Situationen, in welchem der noch nicht so erfahrene Rückführende mit Gefühlen des Klienten zu tun hat und sich damit noch etwas unsicher fühlt. Beim erfahrenen und geübten Rückführenden ist es natürlich anders. Er oder sie kann mit solchen Gefühlserlebnissen umgehen, und soll es auch. Eine wesentliche Aufgabe in der Rückführung ist ja, dem Klienten von solchen negativen Gefühlsenergien zu befreien, weil gerade sie zu entsprechenden heutigen Problemen führen. Um sie auflösen zu können, müssen sie zuerst einmal hochkommen, denn wie soll man sie auflösen können, wenn man nicht einmal richtig weiß, was man dabei auflöst? Ich sage deshalb manchmal scherzhaft übertrieben: „Je schlimmer ist in der Rückführung kommt, um so besser, weil danach die Befreiung um so größer ist”.

 

Wir sprechen immer in der Gegenwartsform, denn für den Klienten ist es jetzt (d.h., es soll so erlebt werden, wie wenn es jetzt geschähe). Also nicht „Was hast du dann getan?”, „Wie ging es weiter” ... sondern: „Was tust du dann”, „Wie geht es weiter” ... Wenn wir so sprechen, helfen wir auch der Person, sich in jene Zeit zu versetzen, statt das Geschehen gewissermaßen rückblickend eher zu beobachten.

 

 

VORGESPRÄCH

 

Vor der Rückführung führen wir ein Gespräch mit dem Klienten. Wir wollen wissen, was er oder sie mit der Rückführung klären will. Wenn es um ein Problem geht: ob es das ganze Leben da war, oder erst später aufgetreten ist, wie er oder sie sich dabei fühlt, usw. Wir wollen auch wissen, wie die Kindheit war, besonders die Beziehung zu den Eltern (evt. zu Geschwistern oder z.B. der Oma, sollte sie in der Familie gelebt haben). Zeigte die Mutter (der Vater) Liebe, gab sie (er) Nähe, oder war sie (er) eher distanziert? Gab es besondere Ereignisse. Usw., usf.

 

Normalerweise kommen die wichtigen Informationen in einem halbstündigen Vorgespräch zusammen, aber es kann natürlich länger gehen. Manche Menschen (Frauen eher als Männer) sprechen gerne viel, aber was über die erste halbe Stunde hinausgeht hat oft weniger Informationswert (je länger um so weniger). In bestimmten Fällen muss man den „Redeschwall” eindämmen, um zum Wesentlichen zu kommen, nämlich zur Rückführung. Bei „redseligen” Menschen ist es dann besser, keine unnötigen Fragen zu stellen, sondern nur wesentliche. Wenn man nämlich eine unwichtige Frage stellt, kann es sein, dass die Person weitere 10 Minuten spricht, nur um diese Frage zu beantworten, wobei wir eher nur Zeit verlieren.

     Allerdings muss man berücksichtigen, dass es manchen Menschen gut tut, in einer angemessenen Zeit das Herz erleichtern zu können. Es kommt auch selten einmal vor, dass die Person sich erst nach einer Weile etwas zu sagen traut, was sie zuerst verschwieg.

       Jedoch ein Beispiel aus jüngster Zeit: Eine Frau erzählte weinerlich von ihrer schrecklichen Kindheit und ihr wurde Zeit dazu gegeben. In der Rückführung entdeckten wir einen großen Schmerz in ihrer Brust, den sie gar nicht abgeben wollte! Weshalb? Damit suchte sie Aufmerksamkeit und Anerkennung, v.a. (und umsonst) von ihrer herrschsüchtigen und liebesunfähigen Mutter, aber auch in Männerbekanntschaften. die gerade daran scheiterten. Schließlich kam ihr, aber, die Einsicht, dass dieses Spiel nutzlos und in Männerbeziehungen kontraproduktiv ist, und sie gab endlich den Schmerz ins Feuer ...

 

 

EINSTEIGSCHWIERIGKEITEN

 

Nicht alle kommen in das Rückführungserlebnis hinein. Grob geschätzt 10 % haben Einstiegschwierigkeiten. Entweder kommt gar nichts, oder es kommt nichts, das die Problematik wirklich erklärt und zu derer Lösung beiträgt. Es ist dann ziemlich belanglos und man zweifelt oft daran. Oder es kommt aus dem Kopf und nicht aus der eigenen unbewussten Tiefe. Dann geht es oft um Dinge in der Vergangenheit, die man sowieso weiß oder zumindest vermutet, oder die einem erzählt wurden, aber es kommt nichts hoch, von dem man heute bisher nichts mehr wusste. Manchmal blockiert es auch derart, dass wir nicht weiterkommen (obwohl Blockaden in den meisten Fällen überwinden werden können, gelingt dies nicht immer). Woran liegt das?

Die gewöhnlichste Ursache ist die Kopflastigkeit. Man kann den rationalen Verstand nicht loslassen, sondern sucht die Antworte im Denken. Man konstruiert sich Bilder und Situationen, statt dass man sie von selbst entstehen lässt. Im Verstand wird man doch schon lange die Antworte gesucht und nicht gefunden haben. Nun geht es hingegen darum, eine neue, ungeahnte Antwort aus dem unbewussten Ich kommen zu lassen. Da will der rationale Verstand oft dem nicht trauen, was sonst hochkommen könnte, und lässt das Letztere nicht zu. Es gibt dem unbewussten Ich nicht die Chance, sondern will es selbst besser wissen.

Wir erstreben nicht einen hypnotischen Zustand (außer wenn jemand gezielt Hypnose einsetzen will, aber das ist nicht meine Methode). Wir wollen den rationalen Verstand nicht einschläfern, sondern einen Zustand erreichen, in dem dieser sozusagen zurück steigt, geschehen lässt und ohne einzugreifen beobachtet. Das ist dem Kopflastigen schwierig.

Manchmal, aber, kommt doch etwas Unerwartetes hoch, aber der Kopflastige traut dem nicht. Sein Verstand fängt an zu analysieren: „Das kann wohl nicht wahr sein, das stelle ich mir nur vor“ und Ähnliches. Man will die Bilder anders verstehen, als dass sie verborgene Erinnerungen an die Vergangenheit beinhalten können. Analysieren bedeutet wörtlich „zerlegen“ (griech. análysis = Auflösung), die Bilder zerfallen und es wird nichts daraus. Es ist natürlich richtig, die Dinge auszuwerten und konstruktiv zu analysieren, aber erst nachher. Nach der Rückführung kann man dies wochenlang tun, aber versucht man es gleich, wird man nachher nicht viel zum Analysieren übrig haben ...

Einige Menschen sehen keine inneren Bilder. Da es fast alle Andere tun, sind sie dann leicht enttäuscht. Es kann aber doch noch gehen, etwa im Sinne von „Ich weiß, dass ich auf einer Straße stehe, aber ich sehe sie nicht“. So geht es auch, wenn man es nur zulässt und annimmt.

Eine andere Ursache für Einstiegschwierigkeiten liegt in einer inneren Zwiespältigkeit. Das bewusste Ich will es erleben, aber irgendwo in einer Zwischenschicht zwischen dem bewussten und dem unbewussten Ich sitzt ein Teil von uns, der fürchtet, was kommen könnte, und abblockt. Oder der Teil blockt deshalb ab, weil er bestimmte Dinge in der Vergangenheit gar nicht wissen will. Er möchte nur das kommen lassen, was ihm passt, und mehr nicht. So geht es nicht, denn die wahre Lösung vom Problem liegt fast immer dort, wo es uns nicht gefällt, hinzuschauen. Wäre es einfacher, wäre wohl das Problem schon längst gelöst ...

Eine weitere mögliche Ursache liegt darin, dass wir aus irgendeinem Grund, meistens aus unbewussten Schuldgefühlen heraus, in jener Zwischenschicht das Problem nicht gelöst haben wollen, sondern nur im Verstand. In der Zwischenebene meinen wir dann, das Problem haben zu müssen. Wir hätten es nicht verdient, davon frei zu werden. Das ist immer ein Irrtum. Der Extremfall dieser Art ist der sogenannte „Therapeutenkiller“. Er geht von jedem neuen Therapeuten mit dem Gefühl weg: „Der taugt auch nichts. Er konnte mir auch nicht helfen“. Aber in der genannten Zwischenschicht sitzt ein „Teufelchen“: „Ha! Da habe ich wieder einen Therapeuten ausgetrickst und mein Problem erfolgreich verteidigt“.

Eine weitere aber weniger gewöhnliche Ursache kann darin liegen, dass man unbewusst eigentlich gerne leidet. Da bekommt man doch Aufmerksamkeit und wird umsorgt ... das lässt man sich nicht gerne entgehen. Oder man kann die Schuld für die eigenen Probleme der Umwelt zuweisen und will nicht wahr haben, dass es zu einem wesentlichen Teil auch an einem selbst liegt. Diese Selbsttäuschung will man nicht entlarvt haben ... Die Lösung des Problems, besonders eines Problems mit anderen Menschen, erfordert die Einsicht über das, was man selbst dazu beigetragen hat – in der Vergangenheit oder heute immer noch. Es ist nie nur der Andere schuld, sondern es liegt immer an beiden. Die Lösung erfordert dann eine Versöhnung, für die man nicht bereit ist. Dann leidet man lieber ... Wer unbewusst durch Leid Aufmerksamkeit sucht, bekommt diese kaum aus den Herzen der anderen, sondern eher aus deren Pflichtgefühl oder weil sie sich dazu gezwungen fühlen. Das ist keine echte Zuwendung. Die echte, die aus den Herzen der Anderen kommt, erhalten wir nu in Gegenseitigkeit: Dadurch, dass wir selbst dieselbe Zuwendung zeigen.

Dass die Rückführung jetzt nicht sein sollte, aus welchem Grund auch, ist ebenfalls eine ungewöhnliche Möglichkeit. In dem Fall gelingt es normalerweise, zur Begegnung mit dem „Helfer“ (oder der „Helferin“) zu kommen, der Sprachrohr für unser unbewusstes Ich ist. Er oder sie wird Bescheid sagen, wenn es sich so verhält. Öfter, aber, sagt er, dass die Person sich unbewusst dagegen wehrt und gibt ihr den Rat, es zuzulassen. Sagt er aber, dass es jetzt nicht sein soll, fragen wir zwar warum, nur um Bescheid zu wissen, aber respektieren seine Aussage und schließen die Rückführung ab.

Hat ein erster Rückführungsversuch nicht funktioniert, kann es sehr gut sein, dass es beim zweiten oder dritten Versuch – jeweils ein paar Wochen später – doch noch geht. Mehr als drei bis höchstens vier Mal würde ich aber nicht mit einer Person probieren, sollte es dann immer noch nicht gehen.

 

 

VERTRAUTE BILDER

Jemand verharrt in ihm vertrauten Bildern. Er ist in einer ihm wohlbekannten Umgebung und alles dort ist so wie heute. Es handelt sich also nicht um eine Situation in der Vergangenheit. Das kann manchmal auch – aber es ist nicht immer so – mit einer Einstiegschwierigkeit zu tun haben, unbewusst: „Ich will nur sehen, was mir vertraut ist, denn etwas anderes könnte unangenehm werden.“ Was tun?

Der Fall ist im Buch beschrieben, S. 259. Der Rat dort ist, irgendeinen Weg aus der vertrauten Umgebung heraus zu finden: In ein Haus hineingehen, wo man nie drinnen war (man hat es nur von außen gesehen), durch eine Tür gehen, die man nie geöffnet hat, u.ä. Eine weitere Möglichkeit ist statt dessen: Zum Himmel hinaufschweben, bis man über den Wolken schwebt. Dann geht man weiter, wie im Buch beschrieben, S. 230-231.

 

 

DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DEM INNEREN HELFER

(DER INNERER HELFERIN) UND DEM HÖHEREN SELBST

 

Der innere Helfer ist normalerweise eine Manifestationsform des eigenen unbewussten Ich, wie es sich im inneren Bild dem Klienten sichtbar macht. Man sieht es dann vor sich und kann so mit dem eigenen unbewussten Ich ein Gespräch führen – Fragen stellen und Antworte bekommen.

Das Höheres Selbst steht über dem und ist die höchste Ebene im unbewussten Ich, das höchste Geistige im Menschen. Vgl. das Schema auf S. 169 im Heyne-Taschenbuch Reinkarnationstherapie (s. „Bücher“).

Es gibt auch geistige Helfer oder Führer. Manche glauben nicht besonders daran. Sie werden Lichtwesen sein. In ungewöhnlichen Fällen scheint der in der Rückführung erscheinende Helfer eher ein geistiger Helfer zu sein, aber meistens ist er wie oben definiert. Aufpassen! Negative (dunkle) Wesen können sich u.U. als „geistige Helfer” ausgeben wollen. Im Zweifelsfall fragen: „Kommst du in Christi Namen?” (Mehr dazu unten.)

Der Schutzengel scheint wiederum etwas anderes zu sein, eher eine Art von geistigem Helfer.

Der innere Arzt (die innere Ärztin, der innere Heiler) ist eine Variante des inneren Helfers und manifestiert den Teil von unserem unbewussten Ich, wo wir über unsere Gesundheit Bescheid wissen. Von ihm können wir besonders die psychosomatischen Zusammenhänge erfahren.

 

So warum dann nicht gleich alle Klienten zur Begegnung mit dem Höheren Selbst führen?

Manche, eher profan orientierte Menschen, werden nicht o.w. an diese Möglichkeit glauben und hören vielleicht erst jetzt zum ersten Mal vom Höheren Selbst. Dann fällt es ihnen sicher weniger befremdend, einem Helfer zu begegnen, wenn wir ihn als eine mehr oder weniger symbolische Erscheinungsweise des eigenen unbewussten Ich erklären, und das ist es meistens auch, was der Helfer wirklich ist. Jeder weiß ja heute, dass der Mensch ein unbewusstes Ich hat.

Wer der Klient aber offensichtlich spirituell orientiert ist und auch spirituelle Fragen hat, führe ich ihn gerne direkt zur Begegnung mit dem Höheren Selbst und lasse dann die Begegnung mit dem Helfer aus.

Zwar lassen wir den Klienten im Aufzug das Höhere Selbst nach dem Stockwerk fragen. Das ist aber noch keine Begegnung mit ihm. Ich will dadurch einen Kontakt mit seinem Höheren Selbst entstehen lassen, sodass es ihn durch die Rückführung führt – ob er daran glaubt oder nicht! Somit mag er das eher für ein „rückführungstechnisches Detail“ halten, wenn er will ... Ich halte dies für wichtig und auch für einen Schutz während der Rückführung.

 

Manche v.a. freireligiöse Menschen, die hinter jeder Ecke den Teufel sehen, denken, dass so ein Helfer etwas Dämonisches wäre. Solche Menschen dürften sich wundern, dass die Erscheinung des Helfers nicht selten wie Jesus, Maria oder ein Engel ist! Nach meiner ungefähr 30-jährigen Erfahrung weiß ich allerdings, dass selten einmal ein negativer Einfluss doch noch da sein kann. Sollte der „Helfer“ doch kein wahrer Helfer sein, sondern eine negative Anwesenheit, merkt man es schnell. Der Klient fühlt sich nicht wohl mit der Erscheinung und es kommen keine wirklich hilfreichen Antworte, sondern vielleicht sogar Vorwürfe oder Anklagen. Die Erscheinung ist nicht liebevoll und verzeihend. In dem Fall lasse ich fragen: „Frage die Gestalt, ob sie in Christi Namen gekommen ist!“ Ist die Antwort „Ja“, ist es in Ordnung. In dem Fall fühlt sich der Klient auch nicht wirklich unwohl mit der Erscheinung, sondern hat eher Respekt, oder seine Gefühle kommen aus eigenen (vielleicht noch unbewussten) Schuld- oder Schamgefühlen heraus. Sagt aber die Erscheinung „Nein“, oder weicht sie die Frage aus (z.B.: „Warum fragst du das?“), verlassen wir jene Erscheinung oder schicken sie fort, um dann den richtigen Helfer zu finden (oder „eine Stufe höher“ zur Begegnung mit dem Höheren Selbst zu gehen).

Die Frage soll natürlich dem Glauben des Klienten angepasst sein. Einen Buddhisten würde ich bitten, zu fragen, ob die Erscheinung in Buddhas Namen komme, einen Juden, ob in Gottes Namen (denn der Name Jahweh soll man im Judentum nicht aussprechen), einen Muslim, ob in Allahs Namen, u.s.w. Es ist wohl sehr unwahrscheinlich, dass ein Atheist für eine Rückführung kommen würde (denn woher sollte er dann an die Reinkarnation glauben?), aber in so einem Fall würde ich gleichwohl fragen lassen, ob die Erscheinung in Christi Namen komme – dann eher für mich als für ihn ...

Was ist in dem Fall eine solche Erscheinung? Meistens handelt es sich um die Seele eines Verstorbenen, die sich an den Klienten „gehängt“ hat. Sie will normalerweise nichts Böses, sondern ist verwirrt und hat Angst. Sie sucht einfach eine Zuflucht. Nur sehr selten will eine solche Seele etwas Ungutes oder gar Böses. In ungewöhnlicheren Fällen ist die Erscheinung eine negative Wesenheit. Wie wir mit solchen Fällen umgehen, steht im Buch Reinkarnationstherapie (Kapitel 16) und auch hier.

 

 

FÄLLE MIT PSYCHIATRISCHEN PROBLEMEN

 

Wie ich im Buch Reinkarnationstherapie geschrieben (S. 212) und in den Kursen immer betont habe, rate ich dringend davon ab, Personen mit psychiatrischen Problemen zurückzuführen. Erst wenn man sehr viel Erfahrung hat und sich im Umgang mit der Rückführung sicher fühlt, kann man auch in einem solchen Fall eine Rückführung durchführen. Selbst habe ich dies bisher nur in zwei Fällen getan, die an mich herangetragen wurden. Vor vielen Jahren kam ein Mann mit einer insofern leichten Schizophrenie, dass er mit Medikamenten ziemlich gut funktionierte und auch halbtags arbeiten konnte. Er erlebte die Ursache in einer Wirklichkeitsflucht vor schrecklichen Kindheitserlebnissen im Nachkriegszustand. Sein unbewusstes Ich, das ja durch den „Helfer“ spricht, sagte ihm, dass er aber von der Schizophrenie nicht frei würde und so wie bisher weiter machen solle, da dies zu seiner heutigen Lebenserfahrung gehöre. Das konnte er leicht akzeptieren und er hatte keine Probleme damit.

Ein anderer Fall wurde mir von einer befreundeten Ärztin geschickt, einer Psychiaterin und Neurologin. Die Klientin hatte Boarderline-Psychose. Die Rückführung verlief problemlos. Als ich ein paar Wochen später die Ärztin anrief, teilte sie mir mit, dass es ihrer Patientin nun sehr gut ginge, und dass sie keine Psychopharmaka mehr brauche! Jedoch: „Ich wage es nicht, dir weitere Patienten zu schicken. Ich könnte Ärger mit der Ärzteschaft bekommen ...“ In einem gewissen Sinne ging es also fast „zu gut“ ...

Wenn jemand mit großer Erfahrung einen solchen Fall doch noch aufgreifen möchte, rate ich dazu, zuerst den Klienten zur Begegnung mit dem „Helfer“ bzw. der „Helferin“ zu führen, um ihn oder sie darum zu bitten, nur das kommen zu lassen, was wirklich gut und hilfreich ist. Sollte sich eine Tendenz zeigen, dass die inneren Bilder in Halluzinationen ausarten möchten, geht man gleich zum „Helfer“ und bittet ihn, es wieder richtigzustellen. Dies funktionierte beim oben genannten Mann sehr gut, als sich in der Rückführung die Tendenz in ein paar Fällen andeutete.

 

 

DAS HEILSAME VERZEIHEN

 

Das Verzeihen (Kap. 14) ist heilsam und der Abschluss einer durch Konflikt entstandenen Seelenverletzung, der Schlussstrich unter dem Ganzen. Kann man nicht verzeihen, klammert man sich noch an die Problematik mit jener anderen Seele. Man behält durch den Groll immer noch ein Stück der Verletzung bei. Nach der Verzeihung, aber, macht uns das Ganze nichts mehr aus, und erst dann sind wir wirklich frei!

Deshalb sind wir immer bestrebt, eine solche Verzeihung zu erreichen, wo eine ansteht. Sollte eine karmische Ursache dafür erkannt worden sein, weshalb man jene Seelenverletzung hat erleben müssen, führt dies normalerweise zu einem tieferen Verständnis, aus welcher heraus das Verzeihen möglich wird.

Es geht hier natürlich um eine innere Verzeihung und nicht darum, jener anderen Person die Verzeihung in einem wirklichen Gespräch mit ihr tatsächlich auszusprechen. Sollte es sich nämlich um etwas in einem früheren Leben handeln, wird die Person das wahrscheinlich nicht glauben. Geht es aber um etwas im heutigen Leben, und ist ein Versöhnungsgespräch durchführbar, wäre das natürlich um so besser. Jedoch reicht im Wesentlichen auch hier die innere Verzeihung.

Eine sehr wichtige Sache ist oft das Verzeihen von sich selbst. Sollte der Klient in einem früheren Leben etwas Übles getan haben, ist es erst sehr wichtig, diesbezügliche Schuldgefühle in der Seele aufzudecken und aufzulösen (S. 293-295)! Es ist dann sinnvoll, dazu ergänzend auch noch die Verzeihung von sich selbst zu erreichen. Dafür stellen wir in den „zweiten Kreis“ (Kap. 14) jene Person, die der Klient in jenem Täterleben war, und trennen wie üblich Verbindungen, u.s.w. Wir lassen fragen, wie sich jene Person damit fühlt, was sie damals getan hat. Sicher gar nicht gut! Dann: „Kannst du ihm (ihr) dafür verzeihen?“ Der Klient hat in einem solchen Fall noch nie „nein“ gesagt ... Darauf folgt die Umarmung. Und schließlich: „Lass ihn (bzw. sie) nun wieder zu seiner Zeit zurückgehen, und sage Bescheid, wenn er gegangen ist.“ – „Nun hast du dich selbst verziehen, da du ja jene Person einmal warst. Fühlst du das?“ – „Ja!“.

Sind erstens solche Schuldgefühle aufgedeckt und aufgelöst und zweitens (jedenfalls bei besonders schlimmen Taten) die Selbstversöhnung durchgeführt, wird der Klient nach der Rückführung erfahrungsgemäß keine Probleme damit haben, einmal Täter gewesen zu sein. Es ist aber wirklich ein großer Fehler, der aber bei manchen hierüber unwissenden Rückführern vorzukommen scheint, nach dem Erlebnis eines Täterseins so etwas auszulassen! (Vermutlich wird in manchen Kursen auf diese Sachen nicht genug geachtet oder der Kursleiter weiß es selbst nicht.) Dann könnten in seltenen Fällen Probleme nach der Rückführung auftreten.

Ist es nun einem Klienten wirklich zuzumuten, sich selbst als einen ehemaligen Täter zu erleben? Erstens erklärt das das Karma, das zu einem späteren Opfererlebnis führte. Man kann jenes Opfererlebnis als eine Lektion zur Erziehung der Seele sehen, und nicht als ein grundloses Leiden. Damit nimmt man jenes Opfererlebnis in einer neuen Weise an und kann, wo dies ansteht, auch viel leichter verzeihen. Zweitens wird der Klient in jedem Fall, sollte er so ein Täterleben gehabt haben, dafür unbewusste Schuldgefühle in seiner Seele haben. Bleiben diese unaufgedeckt, wirken sie weiterhin nach. Sie wirken oft so nach, dass er ein unbewusstes Selbstbestrafungsmuster hat. Ohne es sich bewusst zu sein, und ohne zu wissen, warum, erlaubt er sich nicht z.B. Erfolg oder eine glückliche Beziehung zu haben, er erlaubt sich nicht, es sich gut gehen zu lassen, weil in seinem unbewussten Ich ein verborgenes Schuldgefühl ihn glauben lässt, er habe es nicht verdient. Dieser Spuk kann nun entlarvt werden und aufhören! Das ist eine sehr wichtige Sache! Er kann es sich wieder gut gehen lassen!

Ja, waren wir denn wirklich alle auch einmal Täter? Sicher nicht alle. Aber es ist ja nun einmal so, dass es in unserer Welt in allen Zeiten und auch heute noch täglich jede Menge von Tätern gibt! Da braucht man ja nur die Bild-Zeitung aufzuschlagen ... Und gibt es auch die Reinkarnation – davon gehen wir hier ja aus – ist es wohl rein statistisch gesehen wirklich höchst unwahrscheinlich, dass ich nie ein Täter war ...

Mehr Information hier.

 

EIN MÖGLICHER AUSWEG

 

Meine Mitarbeiterin Monika Šindelárová hat etwas erwähnt, das mir selbst noch nicht vorgefallen ist. Etwa 10 % erleben beim ersten Rückführungsversuch nichts oder kaum etwas. Wir hören dann auf und fahren mit dem Aufzug wieder hinunter. Es kann in einem solchen Fall (wohl selten, aber doch) vorkommen, dass es dann weiter geht! Wahrscheinlich weil dann eine gewisse blockierende Spannung nachgelassen hat. Unten angekommen, kommt dort die Person doch in die Vergangenheit zurück. Eine Möglichkeit, auf die man achten sollte.

 

IN DEN LICHTKREISEN

Wir stellen in den zweiten Kreis eine Person, mit welcher wir Versöhnung suchen. Diese Person ist normalerweise eine, die man heute kennt, oft aber in einem früheren Leben auch eine Täterrolle spielte oder des Klienten Opfer war.

Die Person im zweiten Kreis soll dann in der heutigen Gestalt dort stehen, und nicht in der damaligen Gestalt (im früheren Leben). Damit ist sie nämlich sozusagen die Summe aller Inkarnationen, die sie bis heute hatte. Steht sie in der damaligen Gestalt da, wäre sie eher etwa die Summe ihrer Inkarnationen bis damals. Wir suchen ja die Versöhnung heute (und sonst erscheinen womöglich auch nicht symbolische Verbindungen, die in Leben zwischen damals und heute dazu gekommen sind). Selbstverständlich steht (aus ähnlichen Gründen) auch der Klient in der heutigen Gestalt in seinem Kries, und nicht in einer früheren.

Steht die andere Person als diejenige im früheren Leben da, kann es u.U. sein, dass sie in einer Seelenschicht, die der damaligen Persönlichkeit entspricht, nicht verzeihen will, was sie jedoch auf der Seelenebene der heutigen Persönlichkeit schon tut.

Selten einmal ist es aktuell, die Versöhnung auch dann zu suchen, wenn man die Seele in der heutigen Inkarnation nicht kennt – oder noch nicht. Dann bleibt allerdings kaum etwas anderes übrig, als sie doch noch in der damaligen Gestalt in den zweiten Kreis zu stellen. Ausnahmsweise.

Nach Phyllis Krystal sollen die Lichtkreise weiß sein, aber die Farbe ist wahrscheinlich nicht wichtig. Wir können es dadurch offen lassen, dass der Klient einfach den Helfer bittet, Lichtkreise zu machen, ohne eine Farbe zu erwähnen. Dann nehmen wir es so, wie es kommt.

Sieht der Klient (die Klientin) keine Verbindungen zwischen den beiden, soll er (sie) den Helfer (die Helferin) fragen, ob unsichtbare Verbindungen da sind. Sind sie da, soll der Helfer diese sichtbar machen. (Es ist dann meistens so, dass der Klient keine Verbindungen zu jener Person haben will und sie deshalb nicht sieht, womit er sich zunächst selbst täuscht, denn so könnte er sie ja nicht wegnehmen und er würde sie unbewusst und geheim doch noch behalten.)

Sehen die Verbindungen materiell aus, gehen wir davon aus, das sie weg sollen. Wir lassen sie also ohne zu fragen schneiden und symbolisch verbrennen. Bei immateriell aussehenden Verbindungen – Lichtstrahlen, evtl. ein Stück Regenbogen u.ä. –  gehen wir davon aus, dass sie gut sind und bleiben sollen. Im Zweifelsfall lassen wir aber den Helfer fragen (z.B., wenn es unklar ist, ob materiell oder immateriell). Auch eine materielle Verbindung zwischen den Herzen soll weg, sofern eine da ist (nur eine immaterielle hat mit Liebe zu tun, aber eine materielle eher mit besitzergreifender „Liebe”).

Materiell aussehende Verbindungen haben mit einem alten Groll zu tun, aus Situationen heraus, wo sich die eine Seele von der anderen verletzt fühlte. Deshalb sollen sie weg. Lichtverbindungen haben aber eher mit Liebe oder anderen guten Gefühlen zu tun.

Es ist egal, wo wir anfangen Verbindungen zu schneiden: beim Klienten oder bei der anderen Person. Deshalb sage ich eher nur: „Schneide sie an beiden Enden ...”

Die Umarmung – zum Zeichen der Versöhnung aber auch als ein Test – machen wir erst dann, wenn alle negativen Verbindungen fort und evtl. Wunden geheilt sind und wenn das Verzeihen (meistens beiderseits) ausgesprochen ist. Denn das Umarmen ist eben auch ein Test, ob die Versöhnung echt ist, d.h., aus dem Herzen kam und nicht aus dem Kopf.

Ich halte es für wichtig, dass der Klient die Verbindung selbst durchtrennt und es nicht tun lässt, z.B. vom Helfer oder irgendwie „von oben her”. Er oder sie macht sich selbst aktiv von negativen Bindungen frei und hat damit die Selbstbestätigung: Ich habe mich selbst frei gemacht.” Nur in Ausnahmefällen bitten wir den Helfer damit zu helfen.

 

SCHLECHTES SELBSTVERTRAUEN

Es sind gar nicht wenige, die ein schlechtes Selbstvertrauen haben. Wir finden heraus, woher und warum. Dann: „Frage den Helfer, in welchem Körperteil die Energie vom Selbstmisstrauen sitzt.” Herausholen und auflösen! Dann: „Nun ist nur noch das Selbstvertrauen da, das vorher in dir verborgen war. Frage den Helfer, wo in dir die Energie von diesem Gefühl sitzt” ... „Fühlst du es jetzt?” ... „Nun weißt du, dass es da ist!”

     Oft hängt das Gefühl mit einem anderen Gefühl zusammen: mit dem Gefühl, nicht gut genug zu sein. Woher kommt das? Nicht selten aus der Kindheit in diesem Leben! Die Eltern trauen ihren Kinder oft viel zu wenig oder gar nichts zu: „Lass das, sonst machst du was kaputt!”, „Hast du wieder etwas falsch gemacht?!”, „Kannst du es nie richtig tun?”, „Du bist für nichts zu gebrauchen!”, „Aus dir wird nie etwas!”, usw. usf. Aber Lob bekam das Kind selten oder nie zu hören, wenn es etwas gut getan hatte. „Frage den Helfer, wo in dir die Energie vom Gefühl sitzt, nicht gut genug zu sein” usw. wie oben. Dann: „Nun weißt du, dass du gut genug bist! Fühlst du das? ... Wo sitzt dieses Gefühl im Körper?”  Bei evt. Selbstzweifel kann er (sie) sich auf diesen Ort im Körper besinnen und wieder wissen, dass er (sie) gut genug ist.

 

WEITERE HINWEISE

Wir sprechen immer in der Gegenwartsform (siehe oben). Also nicht: „Was hast du dann getan?” o.ä., sondern „Was tust du dann?” Siehe oben.

     Bei negativen Gefühlen fragen wir nicht erst den Helfer, ob sie losgelassen werden sollen, sondern wir tun es einfach (sie sollen weg). Nur bei Schuldgefühlen fragen wir den Helfer, ob es nun Zeit ist, sie loszulassen, denn in diesem Fall kommt es manchmal vor, dass vorher noch etwas erledigt werden muss (z.B. sich erst mit einer anderen Seele versöhnen).

     Wir müssen in der Rückführung mit der Zeit aufpassen, da wir wahrscheinlich noch viel mehr zu tun haben. Deshalb machen wir es eher ziemlich „kurz und bündig”, aber nach einer klaren Linie, und halten uns nicht unnötig lange mit einem früheren Leben oder einer Situation auf. Also: Nicht allzu viel „Drumherum”, was evtl. Zeit vergeudet (die man dann später gebraucht hätte), sondern in die Schwerpunkte gehen. Es braucht auch keine wortreiche und evt. umständliche Erklärungen*, weil das Höhere Selbst des Klienten ohne das schon weiß, was wir meinen.

     Im Prinzip soll der Klient es selbst tun. Er gibt normalerweise die negativen Gefühlsenergien selbst ins Feuer, eher, als dass der Helfer es für ihn tut. (Oder sie tun es beide zusammen: Bei Bedarf hilft ihm der Helfer, aber er tut es dann selbst mit.) Nur wenn der Helfer erst eine Gefühlsenergie aus dem Körper herausholen muss, gibt der Helfer dann diese ins Feuer (denn dann hat ja der Helfer schon die Gefühlsenergie in symbolischer Gestalt in den Händen). Es geht hier auch um die Selbstbestätigung: „Ich habe mich selbst frei gemacht. Ich brauche das nicht mehr.”

     Wenn nach einem Todeserlebnis die Seele noch mit einer „Silberschnur” mit dem Körper verbunden ist, soll der Klient diese nicht trennen! Wir wissen ja noch nicht, ob die Schnur damals wirklich gerissen ist, oder nicht. Manchmal tut sie es nicht, sondern sie zieht die Seele wieder in den Körper, und dann war es also noch nicht der wirkliche Tod, sondern ein außerkörperliches Erlebnis in Todesnähe, und die Person lebte doch noch eine Zeit im Körper weiter. Im letzteren Fall kann der wirkliche Tod, bei dem dann die Schnur reißt, Minuten später kommen, aber auch Jahre später. Deshalb sagen wir: „Sag Bescheid, wenn die Schnur gerissen ist.” Es kommt dann vor, dass der Klient sagt: „Sie reißt nicht! Sie zieht mich wieder in den Körper.”

    Vermuten wir einen Sachverhalt, behaupten wir nicht, dass es so sei – denn wir könnten uns ja irren! Wir fragen, ob es so ist, oder nicht.

 

* In der Psychologie weiß man, dass eine übermäßig wortreiche und vielleicht umständlich ausholende Erklärung nicht selten ein Symptom für Unsicherheit ist (manchmal auch für Schuldgefühle des Sprechenden), und wir möchten auch nicht, dass der Klient unbewusst einen solchen Eindruck vom Rückführenden bekommt.

 

GEFÜHLSENERGIEN AUS DEM KÖRPER HERAUSHOLEN

In gewissen Fälle lasse ich die Gefühlsenergie aus dem Körper herausholen. Nämlich dann, wenn es nicht direkt in einer konkreten Situation erlebt wird, sondern eher verflochtene oder etwas diffuse Ursachen hat oder sich sonst nicht direkt auf eine spezifische Situation bezieht. Z.B. ein Gefühl von nicht gut genug sein aus einer Menge von sich wiederholenden Kindheitserlebnissen (was ziemlich oft vorkommt) und auch gerne ein Schuldgefühl (da es so gründlicher aufgelöst wird). Ein Schuldgefühl wird ja meistens auch nicht konkret in der Tatsituation erlebt, sondern kommt erst nachher (oft erst nach dem Sterben). Aber ein Gefühl, dass in einer konkreten Situation wieder erlebt wird, können wir direkt zum Helfer/HS bringen.

 

SYSTEMATISCHE BETRACHTUNG VON TRAUMATISIERUNGEN

 

(Nach einem Workshop von Talia Shafir an der Sommerschule von EARTh in İstanbul im August 2007.)

Trauma = erlebte (empfundene, ggf. vermeintliche) Bedrohung des Überlebens.

Wenn eine Person traumatisiert wird, kommt es zu einer Spaltung in der Persönlichkeit:

 

Scheinbar normale Person        T            Emotionale Person

-----------------------------------         R          ----------------------------

    Arbeit                                     A                   Kämpfen                               

    Familie                                   U                    Flüchten                                     (Reaktionsweisen,

    Gesellschaft                          M                 Erstarren                                         in dieser Reihenfolge)

                                                       A                Unterwerfen

                                                                      Anhängen

                                                                ↓

                                                            Verwaistes Kind (Abspaltung)

 

Erste Reaktionsweise: Kämpfen. Hat man nicht den Mut dazu, ist es aussichtslos oder verliert man den Kampf:

Zweite Reaktionsweise: Fliehen. Gelingt dies nicht:

Dritte Reaktionsweise: Erstarren, emotional und vielleicht auch physisch. Bleibt die Situation bestehen:

Vierte Reaktionsweise: Sich dem unterwerfen, evtl. bis zur:

Fünften Reaktionsweise: Sich an Täter, Umstände etc. anhängen (vgl. das „Stockholm-Syndrom“!).

 

Die Person funktioniert aber als „scheinbar normal“ in der Gesellschaft, und die Umwelt merkt nichts oder wenig, aber nähere Beziehungen, besonders Partnerschaftsbeziehungen, funktionieren nicht gut, sogar schlecht oder nicht auf Dauer. Die Person hat nämlich eine „Mauer“ und ist emotional abgeschottet, wodurch sie unbewusst Partner verletzt oder Problempartner anzieht, die eine mehr oder wenig ähnliche Problematik haben.

 

Deshalb ist es oft sinnvoll, in einer Rückführungstherapie (besonders im Fall von sexuellem Missbrauch) den Helfer oder das Höhere Selbst fragen zu lassen:

„Gibt es einen Teil von dir (der sich vielleicht versteckt), der sich (noch) nicht sicher (ungefährdet) fühlt?“

„Gibt es einen Teil von dir, der mit deiner erwachsenen Person nicht einverstanden ist?“

 

Dies hat eine Analogie in der schamanistischen Lehre vom Abspalten eines Seelenteils bei einem Trauma. Die Schamanen gehen auf Seelenfang, um diesen Seelenteil zu finden und ihn mit der Hauptseele wieder zu vereinigen. (Vgl. die Bücher von Sandra Ingerman.)

 

Beispiele (von mir):

Eine Frau lebt in einer Ehe mit einem gewalttätigen und trinksüchtigen Mann. Sie kämpft anfänglich gegen ihn aber muss bald aufgeben. Sie will aus der Ehe heraus, aber er droht, sie umzubringen, wenn sie ihn verlassen würde. Sie erstarrt emotional und wahrscheinlich auch teilweise physisch. Sie meint, sich dem ergeben zu müssen (sich zu unterwerfen), da sie sonst nicht überleben würde. Dies kann so weit gehen, dass sie schließlich dem Mann „hörig“ wird (z.B. unbewusst lieber, als sich einsam zu fühlen). Ihre emotionale Person hat sich von ihrer „scheinbar normalen Person“ getrennt.

Ein Mädchen wird wiederholt sexuell missbraucht. Das erste Mal versucht sie, sich zu wehren und dann zu flüchten, was gar nicht geht. Sie versucht sich weiterhin vom Täter fernzuhalten, was auch nicht dauernd gelingt. Sie erstarrt emotional und teilweise auch physisch. Der Mann bedroht sie und sie meint, es bliebe nichts anderes übrig, als sich dem zu unterwerfen, um zu überleben. Dies kann in ungewöhnlicheren Fällen so weit gehen, dass sie schließlich dem Mann „kompensatorisch verehrt“. Als Erwachsene hat sie alles vergessen, bleibt aber mit ihrer emotionalen Person von ihrer „scheinbar normalen Person“ getrennt und in Extremfällen bleibt sogar eine „kompensatorische Verehrung“ vom Täter. Eine noch seltenere Variante, statt „kompensatorische Verehrung“, ist, ihre sexuelle Macht über ihn auszunutzen, wenn sie sich ihrer bewusst wird.

Die „kompensatorische Verehrung“ mag sonderbar erscheinen, aber ich weiß von solchen Fällen.

 

Kommentar (von mir):

Diese Zusammenhänge sind ebensolche, die (unter anderem) in Gehirnwäsche und mind control (psychische Steuerung) absichtlich verwendet werden, um Menschen gewissermaßen zu „Zombies“ zu machen, die tun, was ihnen gesagt wird (systematisch in militärischen Zusammenhängen gebraucht, Soldaten werden zumindest im Ernstfall des Krieges weitgehend „zombifiziert“). Es handelt sich um Techniken, die u.a. Josef Mengele in der Nazizeit in grausamen Experimenten erarbeitete und die nachher heimlich und oft mit höchst geheim gehaltenem staatlichem Segen von anderen ausgeführt wurden und vielleicht noch werden ... (bekanntlich war nach dem Krieg Mengele in den USA und in Südamerika tätig, teilweise unter den Namen „Dr. Green“ und „Dr. Black“, und man wird von ihm gelernt haben, vgl. http://www.whale.to/b/mengele.html). Es handelt sich um Techniken, die als trauma-based mind control (traumabasierte psychische Steuerung) bezeichnet werden. Es gibt Berichte, dass einige (zumindest für ungeheuerliche Experimente) „Ausgewählte“ bereits als Kinder erst absichtlich traumatisiert und dann für eine spätere „Aufgabe“ programmiert wurden. Dass es so schwer ist, daran zu glauben, ist jenen, die es ausüben, von großem Vorteil, weil dadurch solche üble Tätigkeiten um so einfacher werden ... Erstens glaubt die Umwelt nicht daran und sieht keine Warnzeichen und hört keine Hilferufe, denn „es kann ja nicht wahr sein“, zweitens: Wer daran am wenigsten glaubt, ist eher das leichteste Opfer ... Das geht meistens bis zum Anhängen (s.o.), womit man das Opfer ganz in der Hand hat ... Der erste Schritt ist, das emotionale Ich durch ein Trauma abzuspalten (s.o.), wodurch die „scheinbar normale Person“ manipulierbar wird. Das geht um so leichter, wenn es sich um ein vergessenes Kindheitstrauma handelt. Vgl. http://www.whale.to/b/knox.html und http://members.aol.com/smartnews/CR05.htm („googeln” unter z.B. 'Mengele "Dr.Green" "ritual abuse"' [' weglassen aber " behalten] bringt noch viel mehr Ungeheuerliches zutage).

     Dem entsprechend gilt das gleiche im Prinzip für Menschen, die ohne solche (seltene!) Absichten als Kind traumatisiert wurden. Sie werden wahrscheinlich leichter Opfer von manipulativen Einflüssen der Umwelt (auch wenn diese nicht gezielt sind).

 

WOZU DIE KOPFHÖRER BEI DER AUFNAHME?

Antwort auf eine E-Mail von einer Kursteilnehmerin:
Die Kopfhörer verwende ich hauptsächlich, um besser mitzuhören, da ich dadurch über das Mikrofon hören kann, das nahe am Mund des Klienten gesteckt ist. Viele sprechen nämlich leise.
     Fast alle Aufnahmegeräte haben auch einen Kopfhörerausgang, der normalerweise das Mithören während der Aufnahme ermöglicht. Da werden die Kopfhörer einfach eingesteckt. Nur wenige Aufnahmegeräte erlauben das Abhören über Kopfhörer nur beim Abspielen einer Kassette und nicht beim Aufnehmen. Solche sind natürlich nicht geeignet. Darauf sollte man also beim Kauf achten.

In dieser Weise hört man bei einem Gerät für Stereoaufnahme aber über beide Mikrofone mit. Man hat also die Stimme des Klienten im einen Ohr und seine eigene Stimme im anderen Ohr. Deshalb habe ich einen kleinen Schaltbox gebaut (solche gibt es nicht zu kaufen), womit ich so umschalten kann, sodass ich die Klientenstimme in beiden Ohren habe, ggf. meine in beiden, oder wie üblich die Klientenstimme im einen und meine im anderen Ohr. Ich stelle damit die Kopfhörer ganz auf die Klientenstimme ein (die anderen Funktionen dienen nur der Überprüfung, ob alles richtig läuft). Der Schaltbox wird zwischen Aufnahmegerät und Kopfhörer angeschlossen. Kann man es nicht selbst, muss man wohl einen Freund bitten, der einen Lötkolben hat und sich auskennt, einen solchen zu basteln.

Eine alternative Lösung ist, auch das andere Mikrofon nahe genug am Klienten zu platzieren, sodass man zumindest einigermaßen seine Stimme in beiden Ohren hat.

Ein zweiter Vorteil mit Kopfhörer ist, dass man dann eine Kontrolle über die Aufnahme hat und sofort merkt, wenn ein Mikrofon nicht eingeschaltet ist, die Batterie im Mikrofon schwach wird, oder es Kratzgeräusche gibt, weil das am Klienten befestigte Mikrofon mit Atembewegungen gegen die Kleidung reibt.

 

WAS TUN, WENN DIE KASSETTENGERÄTE VERSCHWINDEN?

Leider verschwinden zurzeit allmählich Geräte zur Aufnahme auf Kassetten vom Markt. Es wird sogar zunehmend schwer, Kassetten zu kaufen. Manche Läden haben keine oder auch nur 60-Minuten-Kassetten. Geeignet sind aber 90-Minuten-Kassetten, wovon man  für eine Rückführung normalerweise drei braucht (sehr oft muss man auch eine Dritte anfangen). Findet man nur 60-Minuten-Kassetten, braucht man 4-5. 120-Minuten-Kassetten sind natürlich praktischer (man braucht dann nur zwei und muss nicht so oft wechseln oder drehen), aber sie sind empfindlicher und können in manchen Geräten leichter „Bandsalat“ machen. Ein Gerät für Mikrokassetten ist weniger geeignet, da der Klient ein solches Gerät vielleicht nicht hat und deshalb die Kassetten nicht abspielen kann.

Was kann man also tun, wenn Kassettengeräte und Kassetten so langsam vom Markt verschwinden? Eine an sich gute Alternative bieten die elektronischen Aufnahmegeräte von z.B. Olympus. Jedoch kann man ja dann die Aufnahme dem Klienten nicht direkt mitgeben (es sei denn, er bringt sein eigenes Gerät)! Was dann?

Man muss nachher die Aufnahme mit dem Computer auf CDs übertragen. Entweder im MP3-Format, wozu normalerweise eine CD reichen wird. Aber was ist, wenn der Klient kein Gerät hat, das MP3 abspielen kann? Dann muss man zum normalen Audioformat für CDs umwandeln und braucht für eine normale Rückführung ganze fünf CDs (manchmal sogar sechs)! Das ist wirklich ein zusätzlicher Aufwand! Da man den Klienten nicht gut darauf warten lassen kann, bevor er nach Hause gehen darf, muss man auch noch diese CDs nachher mit der Post zustellen.

Das Olympus-Gerät nimmt nur im WMA-Format auf, was allerdings auch Windows’ Media Player abspielen kann. Um MP3 zu bekommen, muss man die Datei erst mit einem anderen Programm umwandeln. Das ist dann noch ein zusätzlicher Aufwand. Auch für CDs, die man mit einem normalen CD-Player abspielen kann, muss man umwandeln.

Was ist denn mit den Minidisc-Geräten? Solche verschwinden auch allmählich vom Markt und setzen ebenfalls voraus, dass der Klient ein solches Gerät hat.

Und Aufnahme direkt auf CD? Es gibt schon Geräte, die das tun, aber so weit noch keine transportable, sondern nur große Kästen, die zum Aufstellen im „Musikschrank“ im Wohnzimmer gedacht sind. In einem Praxisraum kann man natürlich ein solches Gerät aufstellen, aber man kann es kaum zu Seminaren oder „Hausbesuche“ mitschleppen ...

Schließlich kann man auch auf die Festplatte eines Laptops aufnehmen, aber dann muss man ja die Aufnahme wiederum auf CDs bringen (s.o.) ... Der einzige – geringe – Vorteil gegenüber einem Gerät, wie z.B. jene von Olympus, ist, dass die Aufnahme bereits im Computer ist.

Wenn jemand eine bessere Lösung hat, bin ich für die Information dankbar!