http://www.bible-only.org/german/handbuch/Reinkarnation.html
Es wird auf der o.g.
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was ich auch nicht tue, sondern ich halte mich zu dem, was allgemein erlaubt und
üblich ist: Einzelne Aussagen zwecks Kommentare auszugsweise zu zitieren. Es
wird kein ganzer Inhalt übernommen. Zitate sind in der Literatur allgemein
zugelassen und für eine Diskussion oft unerlässlich, und sie gehören zur
allgemein anerkannten Vorgehensweise, um sich für eine Diskussion auf Aussagen
anderer beziehen zu können. Die Webseite erlaubt auch nicht, dass auf sie
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Vgl. NOTIZ am Ende
2.a.
Fernöstliche Religionen:
„Reinkarnationsglaube
assoziiert man zu Recht mit den religiösen Systemen des Hinduismus ... und des
Buddhismus. Durch viele Erdenexistenzen hindurch soll der Mensch seine
‘Erlösung’ (im Sinne der Auflösung von Atman ins Brahman) bewirken, was konkret
heißt, die Kette der Inkarnationen abzubrechen. ... im Hinduismus und
Buddhismus wird im Gegensatz zu modernen Konzepten das ‘Immer-Wieder-Geboren-Werden-Müssen’
als Fluch verstanden.”
Kommentar: Der
Reinkarnationsglaube ist jedoch nicht in Indien entstanden, sondern hat dort
überlebt. Er war den meisten alten Kulturen bekannt, wovon nur wenige
Kontakt mit Indien haben konnten. Das Auflösen von Atman ins Brahman sollte
übersetzt werden: Atman = Seele, Brahman = der höchste Gott. Demnach hört es
sich ziemlich christlich an: Die Vereinigung der Seele mit Gott! Die Auffassung
der Reinkarnation als Fluch ist eine höchst relative Auffassung und so dargestellt
übertrieben … Wie es oben steht, geht es um „die Kette der Inkarnationen
abzubrechen” – d.h., den Lernprozess abzuschließen. Jeder weiß im Osten, dass
eine neue Inkarnation bei gutem Karma auch angenehm werden kann …
2.b.
Griechische Antike:
„Pythagoras,
Empedokles und Platon lehrten in einer bereits optimistischen Umdeutung der
fernöstlichen Vorstellungen, dass der Mensch durch verschiedene Erdenleben zur
Vervollkommnung streben solle.”
Kommentar: Dass sie es
von „fernöstlichen Vorstellungen” her hätten, bedarf wirklich einen historischen
Nachweis! Viel mehr werden die Griechen selbst darauf gekommen sein, da sie
auch eigene Spontanerinnerungen erwähnen.
2.c.
Reinkarnation in der Neuzeit im Westen:
„...
vgl. die vielen Menschen, die früher einmal eine berühmte Persönlichkeit
gewesen sein möchten, z.B. die Königin von Saba, Julius Caesar u.ä. ...”
Kommentar: Hier haben wir
wieder mit einer allzu oft wiedergekauten aber unwahren taktischen Verleumdung
zu tun. Mehr dazu unten.
3.a.
Leib-Seele-Dualismus:
„Der
Leib spiele kaum eine Rolle oder wird als etwas Negatives (bei Plato: ‚Kerker’)
gesehen.”
Kommentar: Das Wort
„Kerker” kommt auch in der Bibel vor, wo man es im gleichen Sinne verstehen
kann, auch wenn es das Dogma so nicht interpretiert (d.h., man darf es nicht so
verstehen …). Die erwiesenermaßen reinkarnationsgläubigen gnostischen
Urchristen sprachen auch vom Körper als ein „Gefängnis” für die Seele.
3.b
Wiederverkörperung:
„Die
Seele des Menschen sei unsterblich. Daher sterbe beim Tode nur der Leib, die
Seele löse sich von ihm und inkarniere sich in einem neuen Leib eines
neugeborenen Babys. So wie ein Mensch die alten Kleider ablege und neue anlege,
so lege die Seele den alten Körper ab und einen anderen, neuen an.”
Kommentar: Sie inkarniert nicht in einem neugeborenen Baby,
sondern in einem neu gezeugten Fötus. Die oben erwähnte Auffassung ist auch die
der gnostischen Urchristen. Auch die von der Kirche in einem Völkermord
(Holocaust) vernichteten christlichen Katarer hatten dieselbe Auffassung. Dass
der Körper stirbt, ist ja eine unbestreitbare Tatsache. Sollte dann auch die
Seele sterben?
3.c.
Karma:
„Untrennbar
mit allen Reinkarnationsvorstellungen verbunden ist die Lehre vom Karma, oft wiedergegeben
mit ‘Schicksalsgesetz’. Karma ist der Ausgleich zwischen guten und bösen Taten.
Für jede Tat, die ein Mensch tut, wird er in seinem nächsten Leben einen
Ausgleich schaffen oder erleiden müssen. ... Für Gruppen gibt es – etwa nach
anthroposophischer Ansicht – Gruppenkarma. Jedes Volk beispielsweise habe sein
spezielles Karma – mit entsprechenden Auswirkungen.”
Kommentar: Das Karma ist
im Grunde neutral: Gute Taten haben gute Folgen, üble Taten in dem Sinne üble,
weil es genau nach dem biblischen Wort geht: „Was du anderen tust, wird auch dir
getan werden!” … Außerdem ist das Karma nicht als
„Strafe” zu verstehen, sondern als Lektion. Die Auffassung von einem Gruppen- oder Volkskarma ist
fraglich und wird nur von Randgruppen geteilt.
3.d.
Höherentwicklung:
Kommentar: Die moderne
empirische Reinkarnationsauffassung kennt größtenteils keine Inkarnationen als
Tier oder Pflanze. Engelsstufen sind Stufen auf einer Jakobsleiter zurück
zu Gott. Hat man eine solche erreicht, wird man kaum wieder Mensch werden müssen,
sondern steigt auf der
„Leiter” weiter hinauf. Die
gnostischen Christen lehrten, dass die Seele für eine erste Inkarnation bereits
in einen menschlichen Körper inkarnierte.
„Es ist auffallend, wie
oft Menschen, die sich angeblich an eine frühere Existenz zurückerinnern,
irgendeine bedeutende historische Persönlichkeit (z.B. Cäsar, Napoleon oder die
Königin von Saba) gewesen sein oder ein besonderes historisches Ereignis
miterlebt haben wollen. Dazu Ian Stevenson: ‘Wenn alle, von denen behauptet
wird, sie hätten die Kreuzigung Christi in einem früheren Leben beobachtet,
wirklich zugegen gewesen wären, hätten die römischen Krieger bei diesem
Ereignis wohl keinen Platz mehr zum Stehen gehabt’ (Wiedergeburt, 1989, 51f.).”
Kommentar: Hier haben wir
mit einem alten Lügenmärchen zu tun, womit man die Reinkarnationslehre
verleumderisch ins Lächerliche ziehen will. Übrigens haben sie Kleopatra und
Nophretete vergessen … Kaum jemand erlebt sich in z.B. einer Rückführung als
eine berühmte Persönlichkeit früherer Zeiten, und wenn er es ausnahmsweise tun
sollte, erweist es sich bei näherer Untersuchung fast immer, dass er jemand im
Umkreis der berühmten Person war, aber nicht die Person selbst. Selbst habe
ich in einigen Tausend Rückführungstherapien nur vielleicht um die 4 Personen
gehabt, die Zeugung von Jesus Kreuzigung waren, ein für sie höchst
ergreifendes und schmerzliches Erlebnis. Woher Stevenson seine Bemerkung hat,
ist mir rätselhaft, aber es dürfte wohl von der entsprechenden
Verleumdungstaktik anderer her sein.
4.b.
Suggestion:
„Wichtige
Faktoren beim Zustandekommen von Rückerinnerungen unter Hypnose sind die
Bereitschaft des Patienten, sich an etwas zu erinnern und der damit verbundene
Leistungsdruck. ... Ferner sind gerade Menschen unter Hypnose für Suggestion
besonders empfänglich, sodass bereits der Hypnotiseur den Patienten dazu
bringen kann, sich zu ‘erinnern’. Diese Möglichkeit wurde in Versuchen
festgestellt.
Kommentare: Referenzen zu
solchen „Versuchen” fehlen. Wenn es in Einzelversuchen gelingt, mit Absicht
ein Fantasieerlebnis zu suggerieren, beweist das noch lange nicht, dass es sich
immer darum handele, sondern höchstens manchmal. Die Tatsache, dass man Münzen
fälschen kann, bedeutet nicht, dass alle falsch sind … Die moderne
Reinkarnationstherapie arbeitet größtenteils ohne Hypnose und nicht suggestiv.
Sie lässt nur die Möglichkeit offen, dass eine Ursache für ein heutiges
Problem nicht nur in einem Kindheitserlebnis liegen könnte, sondern auch in
einer Existenz vor der Geburt. Die therapeutischen Erfolge widersprechen die
Fantasiehypothese.
4.c.
Spiritistische Einflüsse:
„Ian
Stevenson und eine weitere Reinkarnationstherapeutin, Helen Wambach, räumen
beide ein, dass das Wissen auch auf übersinnliche statt auf natürliche Quellen
zurückführbar sein kann.”
Kommentare: (Ian
Stevenson war [er starb 2007] nicht Reinkarnationstherapeut sondern ein Forscher, der mit
wissenschaftlichen Methoden Fälle untersuchte, in welchen sich Kinder an eine
frühere Existenz erinnern.) Es kommt in ungewöhnlichen Fällen tatsächlich vor,
dass der Klient von der Seele eines Verstorbenen beeinflusst wird (was übrigens
die These von Untrennbarkeit von Körper und Seele widerspricht!), oder gar von
einer Wesenheit. Ein guter Rückführungstherapeut erkennt das und hilft der
Seele, den Weg in die Lichtwelt zu finden, bzw. der Wesenheit sich daran zu
erinnern, dass sie auch einmal selbst ein Wesen der Lichtwelt war, sodass sie
dorthin zurückkehrt (wonach sie wahrscheinlich später als Mensch inkarnieren
wird). Es kann nicht sein, dass die meisten Rückführungsklienten
„Einflüsterungen” von Seelen oder Wesenheiten wiedergeben, denn die Rückführung
gelingt in ca. 90 % der Fälle. In dem Fall wären also fast 90 % der Menschen
solchen „Einflüsterungen” ausgesetzt, und demnach sogar viele
Reinkarnationskritiker auch …
4.d.
Widersprüche:
„Die
verschiedenen religiösen Systeme, die die Lehre der Reinkarnation eingebaut haben, fühlen
sich oft als eine gemeinsame Bewegung, die das Bewusstsein für Seelenwanderung
im Volke schafft. Jedoch sind die verschiedenen Modelle sehr unterschiedlich
und widersprüchlich ... Die Systeme, die ‘den Christus’ zu integrieren versucht
haben ... weisen ihm eine völlig unterschiedliche Rolle und Bedeutung zu. Viele
derjenigen, die heute Reinkarnation propagieren, wollen bei den alten fernöstlichen
Religionen wie Buddhismus und Hinduismus anknüpfen.”
Kommentar: In alten
Zeiten gab es etwas unterschiedliche Reinkarnationsvorstellungen. Die heutige
empirische Reinkarnationslehre ist ziemlich einheitlich. Viele
Rückführungstherapeuten arbeiten in einer inneren Christusverbundenheit. Wenn
sie sich auch auf fernöstliche Lehren berufen, kann man dies auch im Sinne
einer erweiterten Ökumene sehen. Jene Lehren werden auch einen Teil der
Wahrheit haben, auf die aber das Kirchentum ein Monopol haben möchte. Hat nicht
das Kirchentum Christus auch eine andere Rolle zugewiesen, als er in der
Verkörperung als Jesus wirklich hatte?
4.e.
Fehlender Lerneffekt:
Kommentar. Dieser Einwand
stammt aus dem Mittelalter. Eine wichtige Errungenschaft der modernen
Psychologie ist, dass sie erwiesen hat, dass der Mensch ein unbewusstes Ich
hat. Im unbewussten Ich weiß er sehr wohl, warum er eine Lektion durchmachen
muss, nur im Kopf nicht! Die Erinnerungen von früher (Ursache) und jetzt
(Lektion) summieren sich in der Seele nach dem Tod.
4.f.
Unbarmherzigkeit:
„In
den Augen eines Hindus hat es keinen Sinn, einem leidenden Menschen zu helfen,
denn dadurch würde man dessen Karma nur aufschieben, nicht aber aufheben. ...
Nach diesem Denken muss auch der 2. Weltkrieg als positives Ereignis gesehen
werden, da hier viel Karma abgebaut worden ist. ... Aber hier offenbart sich
eine weitere Frage: Wurde hier nicht ebenso viel neues Karma geschaffen? Wann
wird das abgetragen? Wo ist der Ausweg aus diesem Kreislauf? ... Das
Reinkarnations- und
Karmadenken ist unbarmherzig …”
Kommentar: In der Tat
gibt es im Osten die Fehlauffassung, dass man nicht unnötig in das Karma einer
anderen Person eingreifen soll. Das ist lieblos. Man versteht dort nicht, dass
man sich durch eine Unterlassenheitstat ebenfalls Karma aufbürdet!
Selbstverständlich haben sich die Täter im 2. Weltkrieg sehr viel schweres
Karma aufgebürdet! Genauso wie z.B. die „christlichen” Kreuzzugritter, die
scharenweise „Ungläubige” abschlachteten (ganz in Widerspruch zu Jesu Lehre)
und die Menschen, welche in der Inquisition „Abfällige” und Andersgläubige
folterten und umbrachten, oder welche sog. „Hexen” (nicht selten nach einer
Vergewaltigung) auf dem Scheiterhaufen verbrannten. Wo wird das Karma vom 2.
Weltkrieg her abgetragen? Gibt es nicht immer noch sehr viele Gelegenheiten?
Heute z.B. in Darfur, vor Kurzem in Bosnien (u.a. Srebrenica!) und Kosovo, in
Bürgerkriegen in Afrika, Afghanistan und Irak, u.s.w., u.s.f. ...? Da es ja
leider immer noch nicht den geringsten Mangel an potenziellen Täter in der Welt
gibt (nicht einmal in manchen Kreisen, die sich für christlich halten), bleiben
bedauerlicherweise so weit Tür und Tor für entsprechende Lektionen weiterhin
offen … Wann wird die Menschheit endlich begreifen? Zur Unbarmherzigkeit komme
ich im folgenden Abschnitt 5, im Zusammenhang mit der “ewigen Verdammnis”.
„Reinkarnationslehren
gehen von einem zyklischen Weltgeschehen aus: Alles wiederholt sich
zwangsläufig, alles ist schon einmal da gewesen und alles wird wieder sein. –
Christlicher Glaube aber kennt ein lineares Weltbild: Gott, der Herr, hat mit
der Schöpfung der Erde aus dem Nichts einen Anfang geschaffen. ... Jesus
Christus und seine Gemeinde bilden eine Linie der fortschreitenden Offenbarung.
... Gott selbst ist Anfang und Ende.„
Kommentar: Die moderne
empirische Reinkarnationslehre geht, so wie diejenige der gnostischen
Urchristen, auch von einem grundsätzlich linearen Weltgeschehen aus.
Präexistente Seelen, die einmal am Anfang der Schöpfung bereits existierten aber
einen Weg durch die Materie wählten, steigen jetzt die Jakobsleiter hinauf, die
zurück zu Gott führt. Dies ist nicht ein Kreislauf, sondern eine
Aufwärtsspirale, die irgendwann ein Ende hat (für die eine Seele schneller, für
die andere langsamer).
„Die
Seele des Menschen existiert nicht unabhängig vom Leib und ist auch nicht das
Wahre, das Bessere, das Eigentliche, das den Menschen ausmacht. Bei der
Erschaffung des Menschen machte Gott einen Leib aus Erde, dem er den Lebensatem
einhauchte. Dadurch ‘wurde der Mensch zu einem lebenden Wesen’ (Gen 2,8).”
Kommentar: Der Lebensodem
ist ja die Seele, so wie es in der Bibel steht (Hebr. nefesh)!
Manche Übersetzungen sagen: „... wurde der Mensch ein beseeltes Tier” u.ä. ...
„In
Psalm 139,13 heißt es: ‘Du hast mich gebildet im Mutterleibe’. Es heißt nicht
‘Du hast mir einen Leib gebildet im Mutterleib’”.
Kommentar: „Du hast mich
[so wie ich jetzt in der Verbindung von Leib und Seele bin] im
Mutterleib gebildet”. Schließt das aus, dass der eine Teil der Verbindung,
nämlich die Seele, bereits vorher war?
„Auch
die christliche Auferstehungshoffnung zeigt, dass der Mensch nicht nur eine
Seele ist, die vorübergehend von einem nicht so wichtigen Leib überkleidet
wird. ... Im Gegensatz zu modernen Reinkarnationsvorstellungen kennt die Bibel keine
Höherentwicklung des Menschen. Der Mensch ist vollkommen verdorben und sündhaft
und daher dem gerechten Gericht Gottes verfallen. ... Dem Tod gegenüber steht
aber die christliche Auferstehungshoffnung. ... Deshalb werden diejenigen, die
durch den Glauben an Jesus Christus als Retter Vergebung haben, zum ewigen
Leben auferstehen, die anderen zur ewigen Verdammnis.”
Kommentar: Die
Untrennbarkeit von Leib und Seele wird von vielen Bibelstellen widersprochen,
u.a. 1. Mos. 35,18; 1. Sam. 28,11-15; 1. Kön. 17,21-22; Psalm 31,6; Pred.
12,7; Matth. 10,28 und. 17,3; Luk 8,54-55, 12,20, 16,23-38 und 23,43; Apg. 7,58
und 20,10; Röm. 7,24; 2. Kor. 4,16-18, 5,8 und 12,2-3; 2. Petr. 1,14-15; Offb.
6,9, 7,9-17, 15,2-4, 19,14 und 20,4. Wenn es keine Höherentwicklung des
Menschen geben sollte, wo wäre dann die Hoffnung? Ist nicht die Auferstehung
eine Endstufe einer Höherentwicklung? Sonst wären wir ja in der Auferstehung
immer noch „verdorben” … Die Reinkarnationslehre sieht das Reinkarnieren als
eine stufenweise Auferstehung! Die These, dass jeder Mensch verdorben und „in
Sünde” geboren sei, ist doch unhaltbar, weil nach dem Dogma (außer zwei …) der Mensch noch gar
nicht existierte, als in weit zurückliegender Vergangenheit angeblich ein
Sündenfall stattfand. Er war also in keiner Weise dabei. Wie soll er dann
schuldig sein können? Wenn dann derjenige, der nicht die Bedeutung der Lehre
Jesus erkennt, für dieses endliche „Vergehen” durch eine „ewige
Verdammnis” unendlich bestraft werden soll, sprengt das den Rahmen jedes
Gerechtigkeitskonzepts und verhöhnt es jedes Gerechtigkeitsempfinden. Der
Schöpfer würde also seine eigene Kinder für ewig verstoßen und ihnen keine neue
Chance geben? Da könnte man aber wirklich von Unbarmherzigkeit reden (s.o.)!
Eine göttliche Unbarmherzigkeit, die um Dimensionen größer als jede
menschliche Unbarmherzigkeit wäre und die Liebe Gottes blasphemisch widerspräche.
Deshalb kann es unmöglich so sein! Die gnostischen Urchristen kannten
keine ewige Verdammnis, sondern nur für die Zeit, die benötigt wird, um zu
Umkehr, Umdenken und Reue zu kommen. Sie sahen v.a. in der Reinkarnation eine
vorübergehende „Verdammnis” wenn man mit einer großen Karmalast ein neues Leben
antritt. Jedoch kannten sie auch eine Höllenstrafe, aber – wie erwähnt – nur
für die notwendige Zeit.
„Die
Karmavorstellung ist mit der Erlösung in Christus unvereinbar. Dem allmählichen
Abtragen immer neuer Aktualsünden durch eigene gute Werke im Laufe vieler
Wiederverkörperungen steht die ein für alle Mal geschehene und vollkommene
Erlösung des Menschen von allen Sünden durch die stellvertretende Selbsthingabe
Jesu Christi am Kreuz in radikaler Weise entgegen, die im Glauben empfangen
wird ... Gal 6,8 als Entfaltung von Gal 6,7 ist geradezu eine Widerlegung der
Karmalehre und besagt: Der Mensch, der auf sein ‘Fleisch’ sät – das heißt: der
auf sein altes, unerlöstes Wesen und dessen Werke baut (auch auf seine ‘guten
Werke’ im Verlauf vieler hypothetischer Wiederverkörperungen!)
–, ‘der wird von
dem Fleisch das Verderben ernten’. Wer aber auf den ‘Geist’ sät – wer allein
auf die Kraft Gottes vertraut und die ‘Frucht des Geistes’ hervorbringt
–, ‘der
wird von dem Geist das ewige Leben ernten.’”
Kommentar: Die moderne
empirische Reinkarnationslehre sieht, so wie die gnostischen Urchristen, keinen
Widerspruch zwischen Reinkarnationsidee und Jesu Lehre. Es handelt sich nicht
um etwa eine „Selbsterlösung”, sondern um einen von Gott gegebenen
Erlösungsweg (denn sonst könnte er doch nie zu einer Erlösung führen)! Wer auf das Fleisch sät, d.h. auf eine materialistische egohafte
Lebensauffassung ... und wer auf den Geist sät, d.h., auf seine Seele …
so verstanden, macht das Zitat einen Sinn, der nicht zur Reinkarnationslehre in
Widerspruch steht. Jesus hat uns einen Weg gezeigt, der schneller zum Ziel
führt, der aber nicht weitere Inkarnationen ausschließt. Wenn er durch die
schändliche Hinrichtung auf dem Kreuz alle Schuld getilgt hätte, warum sollte
dann der Mensch immer noch „in Sünde geboren” sein (s.o.)? Warum gibt es dann
trotzdem so unendlich viel Leid in der Welt?
Gal 6,7-8 widersprechen
die Karmalehre nicht, sondern sind eher eine Bestätigung davon!
Hier erst ein
allgemeiner Kommentar: Diese Frage wird eingehend und
ausführlich in meinem Buch Reinkarnation, Christentum und das kirchliche
Dogma (Ibera, Wien, 2001) behandelt, weshalb ich darauf hinweise. Das Thema
umfasst nämlich einige Kapitel im Buch …
„Hingegen gibt es
in der rabbinischen Literatur und auch in der Bibel einige Stellen, die ‘ein
Sündigen des Kindes im Mutterleib’ erwähnen (vgl. Gen 25,22; Ps 58,4 u.ö.), und
ganz geläufig war die andere – auch medizinisch erhebbare – Vorstellung, dass
‘körperliche Gebrechen der Kinder auf Versündigungen der Eltern zurückzuführen’
sein können.”
Kommentar:
Die Absurdität, dass Menschen deshalb leiden könnten, weil sie im Mutterleib
gesündigt hätten, ist allzu offenbar, um ausführlicher kommentiert zu werden. Gen 25,22
als „Beweis” dafür heranzuziehen ist ein weit hergeholtes Wunschdenken
und Ps 58,4 ist eher so zu verstehen, dass ein Kind im Mutterleib ein von einer
Vorexistenz her negatives Karma mitbringen kann! Ähnlich ist Gen 15,22 eher so zu verstehen, dass die Seelen
der zwei Kinder ganz verschiedener
präexistenter Herkunft seien. Wenn Gott die Seele erst im Mutterleib erschaffen
habe und diese dann bereits dort sündigen würde, hätte er doch Übles in
den Schoß der Mutter gelegt! Wozu täte ein guter Gott das? Und warum sollte denn
ein unschuldiges Kind für die Sünden der Eltern leiden? Eine
himmelschreiende Ungerechtigkeit! Es sei denn, die Seele vom Kind hätte bereits
ein entsprechendes Karma …
„Erschwerend für
derartige Argumentationsversuche der Reinkarnationsanhänger kommt hinzu, dass
zahlreiche Bibelstellen die Vorstellung eines wiederholten Sterbens und
Geborenwerdens klar verneinen, z.B. 2. Sam 12,23; 14,14; Ps 78,39; Lk 23,39-43;
Apg 17,31; 2. Kor 5,1.4.8; 6,2; Gal 2,16; 3,10-13; Eph 2,8 f.; Phil 1,23; Hebr
9,27; 10,12-14; Offb 20,11-15.”
Kommentar:
So einfach ist es wirklich nicht! Weil:
2. Sam 12,20-24: Da
kam doch das Kind als Salomo zu David zurück!
2. Sam 14,14: Das
vergangene körperliche Leben kann man nicht wieder „sammeln”, aber die Seele ist
unsterblich.
Ps 78,39: Das
Fleisch, also der Körper, kehr nicht wieder. Aber die Seele!
Lk 23,39: Der
lästernde Mitgekreuzigte musste sicher wieder inkarnieren!
Lk 23,43: Wie
sollte der andere Mitgekreuzigte am gleichen Tag mit Jesus im Paradiese sein können,
wenn sich nicht seine Seele vom Körper trennte? Die Stelle widerspricht nicht
die hypothetische Möglichkeit, dass die Seele später wieder inkarnieren könnte.
Apg 17,31 wird
sich auf die endgültige Auferstehung am Ende des Inkarnierens beziehen.
2. Kor 5,1.4.8:
Spricht das dagegen, dass wir jenes göttliche „Haus” wieder verlassen könnten, um neu zu
inkarnieren?
2. Kor 5,8 weist
außerdem auf die Trennbarkeit von Seele und Körper.
2. Kor 6,2 kann
sich auch auf das beziehen, was nach der letzten Inkarnation folgt.
Gal 2,16 und
3,10-13 zeigen, dass man durch den Glauben an Christus Karma durchbrechen kann,
aber nicht, dass es kein Karma gäbe.
Eph 2,8f ebenso.
Phil 1,23-24
widersprechen die Behauptung, dass Seele und Körper untrennbar seien.
Hebr 9,27: siehe
Link
unten!
Offb 20,11-15
bezieht sich offensichtlich auf eine entfernte Zukunft, in welcher das
Reinkarnieren sein Ende haben wird.
Siehe
hierzu auch meine Artikel Neue Gedanken zu alten
Bibelstellen
– zur Frage von Elias und des Blindgeborenen
– und: Zur Übersetzung von hapax
apothanein als „einmal sterben” im Hebräerbrief 9,27
sowie auch Kommentare und Ergänzungen zu Reinkarnation,
Christentum und das kirchliche Dogma.
Schlusskommentar.
Es ist
bemerkenswert, wie man in kirchlichen Kreisen und in manchen anderen Kreisen,
die sich für christlich halten, Unwahrheiten, Fehldeutungen und
Missverständnisse ständig wiederholt, um eine ungeliebte Tatsache zu
„widerlegen” (und das nur scheinbar). Man erwartet doch, dass der Christ ehrlich
ist und nicht die Meinung anderer in solcher Weise zu manipulieren versucht.
Solches Vorgehen kann wohl nicht wirklich für christlich gehalten werden …
Solches Verhalten scheint doch eher die Meinung vieler zu stärken, dass es im
Kirchentum mehr um die Macht als um die Wahrheit geht … Man kann es allerdings
zum Teil dadurch entschuldigen, dass der eine von dem anderen ohne Nachdenken
und Nachprüfen Meinungen und Behauptungen übernimmt, in der Annahme, dass es
wohl wahr sein müsse.
NOTIZ:
Ich
habe die zwei Verfasser zu einem Kommentar bzw. einer Diskussion hierüber
eingeladen: KEINE ANTWORT!
Soll ich es so
verstehen: Wo man keine guten Gegenargumente findet, versucht man eher,
die Sache totzuschweigen?
Schade, denn eine Diskussion wäre interessant
gewesen …
Kommentare zu:
Reinkarnation
Von
Lothar Wiese und Lothar Gassmann
Zitate mit Kommentaren von Jan
Erik Sigdell
„... geht es bei den modernen
Varianten ... darum, dass der Mensch bzw. seine ‚Seele’ sich höherentwickelt,
eine Art ‚geistige Evolution’ durchmacht. Der Mensch soll in jedem Erdenleben
etwas dazulernen und dem Göttlichen näherkommen. Das bedeutet in vielen
Systemen, dass die Seele verschiedene Verkörperungen in Pflanzen und Tieren
durchgemacht hat, bevor sie sich das erste Mal in einem Menschen inkarnieren
konnte. Und oftmals verlässt sie die Menschenstufe und nähert sich immer mehr
der ‘Engelsstufe’ oder ‘göttlich-geistigen Welt’ an.”4.a. Wunschdenken und Betrug
[Diese Abteilung ist im Originaltext irrtümlich ebenfalls mit 3 nummeriert]
„Das Karmagesetz soll uns erziehen. Jedoch fehlt bei
fast allen Menschen die Erinnerung an ihre frühere Existenz und die
vollbrachten Taten (die wenigen Ausnahmen sind fraglich; s.o.). So weiß also
niemand, warum er gerade leidet, und hat keine Möglichkeit, aus seinen Fehlern
zu lernen.”5.a. Reinkarnation oder Auferstehung? [Hier geht im Originaltext die Fehlnummerierung – s.o. – als 4 weiter]
5.b. Selbsterlösung oder Erlösung?
5.c. Findet sich Reinkarnation in der Bibel?